Aktiendepot eröffnen: So geht es

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 18.01.2021


Wer ein Aktiendepot eröffnen möchte, muss nur wenige Voraussetzungen erfüllen. Wissen oder Finanzstärke sind nicht notwendig. Allerdings sollten gerade Einsteiger sich im Vorfeld mit den unterschiedlichen Merkmalen der Broker auseinandersetzen. Auf diese Weise ersparen sie sich, dass sie den Broker bald wieder wechseln, wenn sie mehr Wissen und Erfahrung sammeln konnten.
Wir erklären Ihnen, welche Voraussetzungen ein Anleger erfüllen muss, um ein Depot zu eröffnen, welche Unterschiede es bei Wertpapier-Broker gibt und wie ein Interessent den bestmöglichen Broker für sich finden kann.

  • Wenige Voraussetzungen notwendig
  • Große Preisunterschiede
  • Wertpapierkenntnisse nicht zwingend notwendig
  • Eröffnung unkompliziert
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Grundsatzentscheidung: Hausbank oder Online-Broker?

Seit einigen Jahren müssen Anleger eine Grundsatzentscheidung treffen: Entweder sie führen ihr Depot bei ihrer Hausbank und müssen dafür in der Regel recht hohe Gebühren zahlen, erhalten jedoch auch Beratung. Auf der anderen Seite sorgen Online Broker für deutlich geringere Kosten, verzichten jedoch auf ein Beratungsangebot und bieten ausschließlich Online-Abwicklung und Depotführung an.
Diese Frage ist inzwischen für viele Anleger gar nicht mehr relevant. Zum einen ist Online Banking inzwischen der Standard und die Scheu vor Bankgeschäften über das Internet wurde so abgebaut. Zum anderen wurde in verschiedenen Tests ermittelt, dass die Beratungsqualität vieler Bankberater nicht gut ist. Wer Geld anlegen möchte, muss sich deswegen fast genauso intensiv mit den einzelnen Produkten und seinem Portfolio auseinandersetzen, als würde er einen Bankberater nutzen. Eine Kontrolle der empfohlenen Produkte ist unumgänglich. Für viele Anleger ist es zudem sinnvoll, zwei Meinungen einzuholen, bevor ein Investment oder Verkauf stattfindet.
Deswegen greifen immer mehr Menschen auf eine Kombination aus Online Broker und unabhängigen Finanzberater zurück, der dann durch ein Honorar belohnt wird und so frei von Interessenskonflikten ist. Auf diese Weise ist die Geldanlage zwar nicht in jedem Fall günstiger, die unabhängige Beratung ist jedoch in vielen Fällen eine entscheidende Verbesserung.
Für Anleger, die ihr Geld ohnehin selbstständig anlegen möchten, ist die Entscheidung hingegen in der Regel eindeutig. Discount Broker ermöglichen eine Ersparnis von einigen Hundert Euro im Jahr und können so maßgeblich dazu beitragen, die Rendite zu erhöhen.

Vor der Eröffnung des Aktiendepots: Guten Broker finden

Wer ein Aktiendepot eröffnen möchte, sollte die unterschiedlichen Anbieter miteinander vergleichen und so einen Broker finden, der zu ihm und den Anforderungen sehr gut passt. Zwischen den Brokern bestehen teilweise sehr viele Unterschiede, die den Handel maßgeblich beeinflussen können.
Wichtige Eigenschaften eines Brokers sind beispielsweise

  • Zuverlässigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Professionalität
  • Vielfalt und Umfang des Angebots
  • Gebühren
  • Service

All diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle dabei, wie gut der Anleger Wertpapiere kaufen und verkaufen kann. Viele Anleger achten hierbei vor allem auf die Preise. Dabei können schon kleine Unterschiede beim Rest des Angebots eine wichtige Rolle spielen. So hat es große Nachteile, wenn ein Anleger bei seinem Broker keine ausreichende Auswahl vorfindet. Gerade die Zuverlässigkeit wird allerdings von vielen Anlegern zu Beginn noch unterschätzt, zählt jedoch zu den wichtigsten Eigenschaften überhaupt. Und auch ein guter Service ist oftmals nicht ganz so wichtig, wenn keine Probleme oder Fragen auftauchen, wenn sich dies ändert, ist ein guter Service jedoch oft Gold wert.
Weitaus weniger wichtig sind Boni für eine Depoteröffnung oder einem Depotwechsel. In vielen Fällen wechseln Nutzer ihr Depot nicht all zu oft, zumal es dabei immer wieder Zeiten gibt, in denen sie keinen Zugriff auf ihre Wertpapiere haben. Gerade aktive Nutzer scheuen den Wechsel deswegen. In vielen Fällen sind die Anbieter von Wechselboni jedoch eher den teureren Brokern zuzuordnen, sodass sich der Bonus letztlich nicht lohnt, wenn der Anleger nicht bald wieder wechselt.
aktiendepot

Wie teuer ist ein Aktiendepot?

Vor der Eröffnung eines Aktiendepots möchten viele Interessenten natürlich wissen, welche Kosten genau auf sie zukommen. Grundsätzlich hängt dies auch von der Aktivität und dem Handelsvolumen sowie dem gewählten Broker ab. Manche Nutzer müssen über Jahre überhaupt keine Gebühren zahlen, andere wiederum zahlen im Jahr vierstellige Beträge an ihren Broker.
Wer nicht aktiv ist und kostenfreie Sparpläne oder Aktionen nutzt, kann in vielen Fällen ein Online-Depot kostenlos nutzen. Verkäufe müssen jedoch dennoch bezahlt werden.
Deutlich teuer ist die Depotführung in der Regel bei der Hausbank oder wenn der Anleger darauf besteht, sein Depot nicht online zu führen. Grundsätzlich können bei einem Broker die folgenden Kosten anfallen:

  • Depotführungsentgelt
  • Transaktionskosten
  • Servicegebühren für bestimmte Dienstleistungen
  • Kosten für Verrechnungskosten
  • Limitgebühren
  • Gebühren für Realtime-Kurse

Wer als Einsteiger zu hohe Gebühren fürchtet, sollte einen Anbieter wählen, der keine Depotführungsgebühr erhebt, unabhängig davon, wie aktiv der Nutzer ist oder wie viele Gegenwert sein Depot hat. Auf diese Weise können die zusätzlichen Gebühren minimiert werden. Es handelt sich bei den Anbietern von kostenfreien Depots in der Regel um Online Broker, bei Filialbanken müssen Nutzer oftmals immer noch Jahresgebühren ab 50 Euro aufwärts einkalkulieren.
Deutlich schlechter zu kalkulieren sind Kosten für sehr aktive Nutzer. Oftmals lohnen sich für sie Discount-Broker besonders. Sie können dort im Vergleich zu teureren Anbietern meist einige Hundert Euro sparen. Für Anleger, die sehr hohe Volumen handeln, sind zudem Flat-Fees attraktiv. Hierbei müssen alle Anleger für jede Transaktion den gleichen Preis zahlen, unabhängig vom Handelsvolumen.

Diese Voraussetzungen müssen Interessenten für ein Depot erfüllen

Nutzer, die zum ersten Mal ein Depot eröffnen, müssen üblicherweise keine Sorge haben, dass sie die Voraussetzungen für das Depot nicht erfüllen könnten. Die Einstiegshürden sind vergleichsweise gering und ähneln denen eines Girokontos.
In der Regel müsse sie lediglich die folgenden Bedingungen erfüllen:

  • Volljährigkeit
  • Natürliche Person
  • Wohnsitz in Deutschland
  • Girokonto bei einem deutschen Geldinstitut
  • Geschäftsfähigkeit
  • Handel auf einige Rechnung

Bei vielen Brokern ist es zudem auch möglich, Minderjährigendepots zu eröffnen. In diesen Fällen ist es allerdings notwendig, dass der Eröffnungsantrag von beiden Erziehungsberechtigten unterschrieben wird. Internationale Broker fordern zudem nicht immer, dass sich Sitz und Girokonto in Deutschland befinden. Auch diese schließen aus steuerlichen und rechtlichen Gründen jedoch so gut wie immer Menschen von ihren Diensten aus, die in den USA steuerpflichtig sind.
Wer mit Margin handeln möchte, muss oftmals noch weitere Anforderungen erfüllen. Viele Broker verlangen hierfür mit 21 Jahren ein höheres Alter und eine Einzahlung im vierstelligen Bereich.
Ein Konto bei einem deutschen Geldinstitut ist allerdings oftmals unbedingt nötig, da es als Verrechnungskonto gilt. Teilweise fordern Broker auch, dass dieses Konto bei ihnen geführt wird.
Oftmals lassen sich Einsteiger bei der Eröffnung eines Wertpapierdepots davon abschrecken, dass ihre finanzielle Lage und ihre Kenntnisse des Wertpapierhandels abgefragt werden. Grundsätzlich gibt es jedoch üblicherweise keine Bedingungen, unter denen ein Broker einen Kunden sicher ablehnen würde. Wer gerade erst mit dem Wertpapierhandel beginnt, muss also keine Sorgen haben, dass er vom Handel ausgeschlossen wird.
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Wie wichtig sind die Wertpapierkenntnisse wirklich?

Viele Broker fragen im Rahmen der Anmeldung einige Daten ab, die sie für die Einschätzung des Kunden benötigen. Dies betrifft zum einen die finanziellen Verhältnisse, die allerdings üblicherweise vor allem für Broker mit Derivatehandel interessant ist. Zum anderen muss der potenzielle Neukunde jedoch auch beantworten, welche Erfahrung er bereits mit welchen Finanzprodukten gesammelt hat.
Je nachdem, wie gut das Wissen und die Erfahrungen des einzelnen Anlegers ist, erhält er von Beginn an Zugriff auf alle Finanzprodukte oder es bleiben ihm vorerst bestimmte Handelsprodukte verwehrt.
Dies liegt daran, dass die Banken dazu verpflichtet sind, den Anleger vor zu großen Risiken zu schützen, die er aufgrund mangelnder Erfahrung nicht einschätzen kann. Damit schützten die Banken allerdings natürlich auch sich selbst. In der Vergangenheit gab es immer wieder Gerichtsurteile, in denen Geldinstitute Schadensersatz leisten mussten, wenn sie Anleger nicht ausreichend über Risiken ihrer Produkte aufgeklärt wurden.
Dass einzelne Finanzprodukte nicht zur Verfügung stehen, bedeutet allerdings nicht, dass der Nutzer niemals Zugriff darauf haben wird. Tatsächlich ist es oftmals sogar sehr leicht, die Sperren zu umgehen. Wer ein Wertpapier kaufen möchte, das er zuvor noch nicht gehandelt hat, erhält vor dem Kauf in der Regel eine Warnung durch seinen Online Broker. Er kann jedoch einfach anklicken, dass er das Wertpapier trotz fehlender Erfahrung dennoch handeln möchte.
Nutzer sollten jedoch natürlich selbstständig sicherstellen, dass sie die grundsätzlichen Risiken der Wertpapierart und des einzelnen Produkts im Besonderen kennen. Broker bieten die entsprechenden Informationen jedoch an.

Aktiendepot eröffnen: So funktioniert es

Die Eröffnung eines Aktiendepots ähnelt sich bei den meisten Online Brokern sehr stark. Der erste Schritt ist der Eröffnungsantrag. In ihm müssen Kunden sämtliche persönliche Daten und Kontaktdaten angeben, die eine eindeutige Identifikation des Kunden ermöglichen sollen und sicherstellen, dass der Broker ihn auf unterschiedlichen Wegen kontaktieren kann. Nachdem er das Online-Formular ausgefüllt hat, kann er seinen Eröffnungsantrag ausdrucken und unterschreiben. Er muss diesen in der Regel immer noch per Post übermitteln.
Im Zuge des Antrags wird in der Regel auch abgefragt, welche Erfahrungen ein Nutzer mit unterschiedlichen Wertpapieren gemacht hat. Ihm werden dann notwendige Informationen über noch nicht genutzte Wertpapiere mit den Eröffnungsdokumente zugestellt.
Zusätzlich muss er für die Depoteröffnung zudem eine Verifizierung durchführen. Dies ist notwendig, um Geldwäsche und Betrug zu verhindern. Nutzer müssen also durch einen gültigen Ausweis belegen, dass sie das Aktiendepot eröffnen möchten. Dazu bieten die meisten Broker immer noch das PostIdent-Verfahren an. Hierbei müssen Nutzer mit einem entsprechenden Formular, das mit den Eröffnungsunterlagen ausgedruckt wird, eine Postfiliale aufsuchen und dort vorzeigen. Der Postmitarbeiter verifiziert die Daten des Neukunden dann mit Hilfe seines Ausweises. Ähnlich ist das vorgehen per VideoIdent. Der Nutzer muss dafür jedoch das Haus nicht verlassen, da die Identifizierung per Video-Kamera durchgeführt wird.
Wenn der Kunde diese Schritte durchgeführt hat, muss er nur noch darauf warten, dass ihm die Eröffnungsinformationen und seine Login-Daten zugesendet werden. Im Anschluss daran kann er das Aktiendepot üblicherweise direkt nutzen.
Aktiendepot anbieter

Tipps zur Auswahl des Aktiendepots

Wer als Einsteiger ein Aktiendepot sucht, sollte sich in einem ersten Schritt bewusst machen, welche Finanzprodukte er mit großer Wahrscheinlichkeit handeln möchte. Das Handelsangebot der meisten Broker ist auf bestimmte Wertpapierarten spezialisiert. Manche Broker sind beispielsweise auf ETFs spezialisiert, andere auf Fonds und wieder andere auf internationale Aktien. Je nachdem wo der Anleger seinen Fokus setzten wird, ist es sinnvoll, einen Broker zu wählen, der entweder eine große Auswahl in dem Bereich bietet, oder mit besonders günstigen Konditionen punkten kann.
Das bedeutet natürlich ebenso, dass es nicht einen Broker geben kann, der für jeden Anleger optimal geeignet ist. Große Auswahl und sehr günstige Gebühren für alle Finanzprodukte fallen selten zusammen.
Einer der wichtigsten Faktoren bei der Wahl eines Online Brokers sollte immer sein, dass der Anbieter seriös, vertrauenswürdig und zuverlässig ist. Dazu zählen sämtliche Faktoren wie Lizenz, Einlagensicherheit aber auch die technischen Komponenten. Zum einen betrifft dies natürlich die Absicherung vor Hackerangriffen, zum anderen jedoch schlicht die Zuverlässigkeit der Handelsplattform. Im Zweifel ist es entscheidend für den Erfolg der Anlage, dass der Kunde jederzeit Wertpapiere kaufen oder verkaufen kann und nicht durch lange Ausfallzeiten daran gehindert wird.
Um entscheiden zu können, ob sich der Preisvorteil bei günstigeren Orderkosten lohnt, sollten Anleger beispielhaft durchrechnen, wieviel Gebühren sie für einen Jahr zahlen müssten, wenn sie die geplanten Orders tätigen. Auf diese Wiese können sie einschätzen, wie groß die Preisunterschiede tatsächlich sind.
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Fazit: Vor Eröffnung eines Aktiendepots Anbieter vergleichen

Das Eröffnen eines Aktiendepots wirkt für Einsteiger oftmals kompliziert, ist jedoch letztlich sehr leicht. Wer die Eröffnung eines Aktiendepots plant, muss nämlich grundsätzlich nicht viele Voraussetzungen erfüllen. Volljährigkeit und Konto in Deutschland ist bei den meisten Brokern vollkommen ausreichend. Zudem ist die Abwicklung unkompliziert und nimmt in vielen Fällen nur wenige Tage in Anspruch. Neukunden erhalten also schon bald Zugriff auf ihr Depot und können Wertpapierkäufe tätigen.
Auch die Kosten sind inzwischen bei vielen Anbietern nicht mehr all zu hoch. Es ist sogar möglich, nicht nur das Depot kostenlos zu erhalten, sondern stattdessen auch durch gezielte Auswahl von Sonderangeboten Käufe kostenfrei zu tätigen. Spätestens für den Verkauf fallen dann jedoch trotzdem Gebühren an.
Es ist jedoch für jeden Anleger wichtig, sich mit den unterschiedlichen Konditionen der Broker auseinanderzusetzen. Dies liegt vor allem daran, dass Kosten und Auswahl der Finanzprodukte teils sehr große Unterschiede bestehen. Damit ein Anleger nicht schon in kurzer Zeit wieder einen Depotwechsel durchführen möchte, ist es deswegen sinnvoll, vor der Depoteröffnung festzulegen, welche Anforderungen an den Broker bestehen und dann einen Anbieter auszuwählen, der möglichst gut zu ihm passt. Auf diese Weise können sie sicherstellen, dass sie mit dem Broker lange Zeit zufrieden sein werden.
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