Ausbau von Ladenetzen gefordert
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 12.07.2021
In dieser Woche will die EU-Kommission neue CO2-Ziele für die Autoindustrie bekannt geben. EU-Klimakommissar Frans Timmermans fordert ein Aus für Verbrennungsmotoren bis 2035. EU-Binnenmarkt-Kommissar spricht von 2040 als Zieljahr. Autokonzerne fordern in diesem Zusammenhang, dass das Ladenetz deutlich ausgebaut wird, denn dies sei die Grundlage für das Erreichen der Klimaschutzziele. Autoaktien finden Trader auch bei XTB.
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BMW-Chef Oliver Zipse unterstrich diese Forderung kürzlich noch einmal. Zipse ist auch Präsident des europäischen Autoherstellerverbands Acea. Für jeden weiteren Prozentpunkt bei der Verschärfung der Klimaschutzziele werden aus seiner Sicht mindestens 200.000 weitere öffentliche Ladestationen für Elektroautos benötigt. Diese Zahl kommt zusätzlich zu den ohnehin erforderlichen drei Millionen Ladestationen im Jahr 2030 dazu.
Natürlich ist auch der EU-Kommission klar, dass die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden muss. Die Berechnungen der EU geben an, dass zur Reduzierung der CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent weitere sechs Millionen öffentliche Ladestationen benötigt werden. Laut Zipse gibt es heute weniger als 225.000 Ladestationen und eine Erhöhung auf sechs Millionen bis 2030 würde einen Anstieg um den Faktor bedeuteten – in weniger als zehn Jahren.
Politik muss Infrastruktur schaffen
Daher fordert der BMW-Chef, dass nicht nur Klimaschutzziele formuliert werden dürfen, die Politik muss auch die Voraussetzungen schaffen, damit diese erreicht werden können. Dazu gehören aus seiner Sicht verbindliche Vorgaben für mehr Ladestationen. Anton Hofreiter, der Fraktionschef der Grünen im Bundestag, fordert ebenfalls einen schnelleren Ausbau der Ladeinfrastruktur. Er geht davon aus, dass Investitionen von zehn Milliarden Euro angemessen seien, um die Ladestationen rasch auszubauen. Hofreiter kann daher die Forderungen von VW, BMW und Daimler nachvollziehen. Zudem habe sich das Verkehrsministerium aus seiner Sicht zu wenig um den Ausbau von Ladestationen bemüht.
Auch wenn es noch vergleichsweise wenig Ladestationen gibt, werden Elektroauto immer beliebter. In den letzten zwölf Monaten stiegen die Neuzulassungen für rein elektrische Autos oder Fahrzeuge mit Plugin-Motoren auf über eine halbe Million. Dies ist deutlich mehr als in den Vorjahren zusammen.
Elektroautos immer beliebter
Eine Umfrage des Vergleichsportals Verivox kam zu dem Ergebnis, dass 14,6 Prozent der möglichen Autokäufer von 18 bis 69 Jahren, dass sie sich als nächstes Fahrzeug ein Elektroauto kaufen wollen. Fast 38 Prozent der Befragten gaben an, als nächstes Fahrzeug eine Auto mit Benzinmotor kaufen zu wollen. Daher liegt die Beliebtheit von Elektroautos noch deutlich hinter Autos mit Benzinmotor. Dieselautos sind aber nur bei zwölf Prozent der Befragten beliebt. Für die Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Innovact wurden im Juni 1.000 Menschen befragt.
Die Umfrage kam zudem zu dem Ergebnis, dass Privatkunden reine Elektroautos bevorzugen. Plug-in-Hybride werden vor allem als Firmenfahrzeuge gekauft. Zudem gehen rund ein Drittel der Befragten davon aus, dass reine Elektroautos in den nächsten zehn Jahren die höchsten Marktanteile dazugewinnen werden. Gegen ein Elektroauto spricht für viele potenzielle Käufer allerdings weiter die geringe Reichweite. Dies gaben 46,7 Prozent der Befragten an.
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Allerdings zeigen andere Daten, dass der Ausbau der Ladeinfrastruktur durchaus vorankommt. Auch in kleineren Städten gibt es laut des Bundesverbands Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) Fortschritte. Die EU-Kommission will strengere Vorgaben zum Ausbau der Infrastruktur zum Laden von Elektroautos machen.
Das Ladesäulenregister des BDEW zeigt, dass bei den Metropolen Berlin und bei den Großstädten Wolfsburg beim Ausbau der Ladestationen vorne liegen. Bei den Mittelstädten führt Zwickau und bei Kleinstädten und Landgemeinden die Gemeinde Schwieberdingen, rund zehn Kilometer von Stuttgart entfernt. Die meisten Ladepunkte sind bislang in Berlin zu finden. Hier sind es rund 1.800 Ladestationen.
Damit kamen in Berlin in nur einem Jahr 71 Prozent neue Ladenstationen hinzu. München hat bereits rund 1.330 Ladestationen und Hamburg rund 1.215. Bei den Städten bis 500.000 Einwohner liegt Wolfsburg mit fast 500 Ladenpunkten vorne. Danach folgen Regensburg und Karlsruhe. Zwickau hat immerhin 112 Ladestationen und Schwieberdingen 70.
Fast 50 Ladepunkte pro 100.000 Einwohner
Schaut man sich die Ladestationen auf 100.000 Einwohner an, so hat München bei den Metropolen mit 89 Ladestationen pro 100.000 Einwohner die meisten. Nach dieser Berechnung folgen Stuttgart und Essen. Hier ist Wolfsburg bei den Großstädten die Nummer 1. Danach folgen Regensburg und Heilbronn. Insgesamt gibt es in Deutschland 48,24 Ladepunkte pro 100.000 Einwohner.
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae befürwortet zudem Kaufprämien und CO2-Flottengrenzen, damit die Zahl der Elektroautos steigt. Sie sieht den Ausbau der Ladestationen als Investition in die Zukunft. Allerdings ist der Betrieb von Ladesäulen bisher kaum rentabel. Die EU-Kommission fördert den Ausbau der Ladestationen mit ihrem Klimapaket „Fit for 55“.
Das Ziel der EU-Kommission ist, das auf den wichtigsten Schnellstraßen in Europa alle 60 Kilometer eine Ladestation zu finden ist. Fünf Jahre später sollen diese Vorgaben auch für andere Schnellstraßen gelten, beispielsweise für Autobahnen und wichtige Bundesstraßen in Deutschland. Außerdem soll es alle 150 Kilometer eine Wasserstofftankstelle für Lkws geben. Das Paket „Fit for 55“ soll dabei helfen, dass der CO2-Ausstoß bis 2030 um 55 Prozent im Vergleich zu 1990 sinkt.
Kaufprämie soll verlängert werden
Zudem soll die Kaufprämie für Elektroautos in Deutschland bis Ende 2025 verlängert werden. Dies ist laut dem Bundeswirtschaftsministerium für Juli oder August geplant. Bisher ist diese Innovationsprämie bis Ende 2021 befristet. Dies wurde auf einem „Autogipfel“ im November entschieden. Der Bundesanteil bei der Kaufprämie wurde verdoppelt, was laut Wirtschaftsminister Peter Altmaier zum Vorteil für die Elektromobilität ist. Schon zuvor gab es mit dem „Umweltbonus“ eine Kaufprämie. Zusätzlich zu dieser kam dann die Innovationsprämie hinzu. Die Neuzulassungen bei Elektroautos steigen seitdem. Neben dem Bund beteiligen sich auch Hersteller an der Kaufprämie.
Die Kosten der Zuschüsse lagen von Anfang Juni 2020 bis Juni 2021 bei fast zwei Milliarden Euro. Diese Investition scheint sich jedoch zu lohnen, denn von 2016 bis 2019 wurden zusammen nur 256.000 Elektrofahrzeuge gekauft, in den Jahren davon noch weniger. Bei diesen Zahlen werden Autos mit Hybridmotoren ohne extern aufladbare Batterien nicht mitgezählt. Nun sind in den letzten Monaten die Verkaufszahlen deutlich gestiegen.
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Diese Subventionen sind für den Bund allerdings teuer. Allein im ersten Halbjahr 2020 wurden für die E-Mobilität 77,6 Millionen Euro an Autokäufer gezahlt. Dies geht auf Zahlen des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) hervor. Nachdem dann der Zuschuss verdoppelt wurde, zahlte der Bund das siebenfache, als 575 Millionen Euro, aus. Bis Ende Juni 2021 waren es 1,33 Milliarden Euro.
Mit der Kaufprämie unterstützt der Bund den Kauf und Leasing-Angebote von Batterieautos und Plug-in-Hybriden mit Akkus, die wieder aufgeladen werden können. Auch Fahrzeuge mit Brennstoffzellenmotoren werden subventioniert, allerdings werden davon nur geringe Stückzahlen zugelassen.
Bei Elektroautos, deren Nettolistenpreis unter 40.000 Euro liegt, ist liegt die Fördersumme bei maximal 9.000 Euro. Bei Hybridautos erhalten die Käufer bis zu 6.750 Euro. Kostet ein Elektroauto laut Nettolistenpreis mehr 400.000 Euro, so können die Käufer bis zu 7.500 Euro bzw. bis zu 5.620 Euro bei Hybridautos bekommen.
Deutsche Autobauer gefragt
Als die Kaufprämie eingeführt wurde, gab es Kritik, dass die Kaufanreize vor allem für ausländische Hersteller ein Vorteil sein könnten. Dies hat sich nicht bestätigt, denn laut den jüngsten Verkaufszahlen liegen auf den ersten vier Plätzen deutsche Hersteller. VW verkaufte im ersten Halbjahr 59.000 Elektroautos. Danach folgen Mercedes, BMW und Audi. Erst dann folgt mit Renault ein französischer Autobauer. Sogar bei reinen Batterieautos kann VW Tesla auf den zweiten Platz verwiesen.
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Fazit: Autobauer fordern mehr Ladesäulen
Die EU-Kommission will in diese Woche neue Klimaschutzziele bekannt geben. Das Aus für den Verbrennungsmotor könnte demnach schon 2030 kommen. Um dies zu erreichen, muss jedoch die Ladeinfrastruktur ausgebaut werden, was auch die Autokonzerne fordern. Zugleich steigt die Nachfrage für Elektroautos.
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