Besonderheiten des Rohstoffhandels 2024 – jetzt in Rohstoffe investieren?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 27.07.2019
Die Nachfrage nach Rohstoffen ist durch das wirtschaftliche Wachstum weiter steigend. Rohstoffe stellen eine eigene Anlageklasse dar. Rohstoffe handeln unterscheidet sich jedoch von anderen Anlageklassen, wie dies beispielsweise bei Aktien der Fall ist. Der Rohstoffhandel zeichnet sich durch Warentermingeschäfte aus. Anleger können Rohstoff-Futures an Terminbörsen handeln. Mit den Besonderheiten des Rohstoffhandels befasst sich der folgende Artikel. Dabei möchten wir auch auf Finanzinstrumente eingehen, durch die private Anleger einen leichten Einstieg in ein Investment in Rohstoffe finden.
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Was sind Futures?
Der Handel mit Futures ist hochriskant. Was spricht also für dieses Finanzinstrument? Mit Futures können Anleger in kurzer Zeit von enormen Kursgewinnen profitieren. Beim Handel mit Futures sind Käufer und Verkäufer in der Pflicht den Rohstoff beziehungsweise Basiswert zu einem zuvor festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen und das zu einem bestimmten Laufzeitende. Der Handel mit Rohstoffen findet größtenteils mit Futures statt. Future Kontrakte sind spezifiziert und standardisiert und können dabei ganz eigene Regeln vorweisen. Neben der Laufzeit und der Größe des Kontrakts ist auch der Verfallstermin festgelegt.
Beim Aktienhandel wird das gehandelte Wertpapier direkt bezahlt und ins Depot gebucht wird. Hingegen erfolgt die Lieferung bei Rohstoff Futures erst zu einem späteren Zeitpunkt. Anleger nutzen den Handel mit Rohstoff Futures, um Preisschwankungen auszunutzen. Auch wenn ein Anleger einen Future Kontrakt auf einen Rohstoff erworben hat, so möchte dieser nicht, dass der Rohstoff tatsächlich ausgeliefert wird. Daher werden die meisten Rohstoff Futures auch nicht durch die Lieferung des Rohstoffs geschlossen.
Dass Rohstoffe in Form von Kontrakten gehandelt werden, hat bestimmte Gründe. So möchten sich Landwirte absichern und das schon, bevor die Ernte eingebracht wurde. Das angebaute Produkt des Landwirts wird durch ein Termingeschäft gehandelt, was bedeutet, dass zum Beispiel der angebaute Mais schon vorher durch den Landwirt verkauft werden kann. Es gibt unterschiedliche Faktoren, durch die der Preis eines Rohstoffs schwanken kann. Durch den Handel in Kontraktform kann sich der Landwirt auch gegen Preisschwankungen absichern.
Wie werden Rohstoffpreise ermittelt?
Wer auf eine direkte Geldanlage in Rohstoffe setzt, kann nicht von Dividenden profitieren, wie dies bei Aktien der Fall ist. Darüber hinaus ist bei dieser Anlageform auch keine Verzinsung aufgezeigt, sodass Anleger keine Zinszahlungen verbuchen können. Die Rohstoffpreise werden durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Preise bei Termingeschäften beruhen auf Schätzungen der künftigen Situation von Angebot und Nachfrage. Wie sich der Preis eines Rohstoffs entwickelt, kann von vielen Faktoren abhängen. Rohstoff ist nicht gleich Rohstoff. Die Eigenschaften der vielzähligen Rohstoffe unterscheiden sich mitunter deutlich voneinander.
Wo es bei Weizen zu Preisänderungen kommen kann, wenn eine Sommertrockenheit die Ernte schmälert. So nehmen solche Witterungsverhältnisse bei anderen Rohstoffen keinen Einfluss auf das Vorkommen. Wenn die Nachfrage nach einem Rohstoff das Angebot übersteigt, dann steigt der Preis. Wenn sich hingegen die Nachfrage nach einem Rohstoff verringert, sinken die Preise. In vielen Schwellenländern zeigt sich ein gesteigertes Wirtschaftswachstum, was die Nachfrage nach Rohstoffen erhöhen kann. Insgesamt betrachtet ziehen die Rohstoffpreise an. Jedoch lässt sich die Entwicklung einzelner Rohstoffpreise nicht genau vorhersagen.
Jeder Rohstoff hat bestimmte Merkmale, durch die die Preisbildung beeinflusst werden kann. Für Anleger ist es sicherlich ratsam, sich mit den Merkmalen eines Rohstoffs auseinanderzusetzen, bevor auf dessen Preisänderung gesetzt wird. Daneben können zum Beispiel auch die politische Situation oder auch das Verhalten von Anlegern bezüglich eines Rohstoffs zu Preisschwankungen beitragen.
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Handel mit Rohstoffen über Futures Broker
Über einen Futures Broker erhalten Anleger Zugang zu den Börsen. Ein Futures Broker ist auf das Finanzinstrument spezialisiert und führt im Handelsangebot daher neben Rohstoffen noch weitere Anlageklassen. Wer noch kein Konto bei einem Broker hat, kann über einen Futures Broker Vergleich einen passenden Anbieter ausfindig machen. Bei Online-Brokern können aktive Anleger häufig von kostenlosem Konto und Depot profitieren. Um möglichst viel vom Gewinn aus einem Futures-Geschäft mitnehmen zu können, ist es relevant, dass die Handelsgebühren niedrig ausfallen. Aber nicht nur die Handelsgebühren sind bei der Brokerwahl ausschlaggebend. Daneben können sich auch die folgenden Kriterien von Interesse zeigen:
- Handelsangebot
- Auszahlungsgebühren
- kompetenter Kundenservice
- Mindesthandelsvolumen
Für Einzahlungen auf das Handelskonto erheben die meisten Futures Broker keine Gebühren. Je nach Broker können jedoch Gebühren für Auszahlungen anfallen. Einige Anleger legen Wert auf einen deutschsprachigen Kundenservice. Zudem stellt die Erreichbarkeit des Kundenservice einen wichtigen Aspekt dar. Eine kostenlose Hotline ist sicherlich ebenso wünschenswert, wie Servicezeiten für das Wochenende. Nicht jeder Broker zählt dies allerdings zum Serviceangebot, sodass Anleger abwägen müssen.
Über ein kostenloses und unverbindliches Demokonto können interessierte Anleger die Handelsplattform und den Handel kennenlernen. Ein Risiko muss beim Handel über das Demokonto nicht eingegangen werden, da Einsätze lediglich mit virtuellen Beträgen erfolgen. Einige Broker bieten ein Demokonto an, was sich gerade für Einsteiger von Vorteil zeigt. Die Mindesteinlage stellt ein weiteres Kriterium dar, das für verschiedene Anleger-Typen von Interesse ist. Es kann durchaus sein, dass ein Broker eine Mindesteinlage fordert.
Welche Rohstoffkontrakte können gehandelt werden?
Beim Handel mit Rohstoffen präsentiert Rohöl einen wichtigen Basiswert. Es gibt etwa 250 unterschiedliche Rohölsorten, sodass sich für Anleger hier eine ansehnliche Auswahl ergibt, um mit Futures zu handeln. Weltweit gehören Brent Crude Oil und West Texas Intermediate zu den bedeutendsten Kontrakten im Bereich Rohöl. Zu den bekanntesten Edelmetallen zählen neben Gold noch Silber und Platin. Auch die genannten Edelmetalle können neben weiteren mittels Futures gehandelt werden. Die Industriemetalle gehören ebenfalls zu den Metallrohstoffen. Eine kurze Übersicht zeigt die nachfolgende Auflistung auf:
- Aluminium
- Kupfer
- Blei
- Zink
- Nickel
Neben Aluminium wird auch Kupfer häufig gehandelt. Kupfer ist ein guter Wärmeleiter und wird daher in vielen Bereichen benötigt. Investments in Industriemetalle zeigen sich bei Anlegern beliebt, aber auch verschiedene Agrarrohstoffe wecken heutzutage das Interesse von Anlegern. Agrarrohstoffe fallen unter die Soft Commodities (weiche Waren). Weizen kann über verschiedene Börsen gehandelt werden. Anlagemöglichkeiten bieten hier beispielsweise KCBT Wheat Future oder CBOT Wheat Future.
Insgesamt präsentieren die drei Hauptgruppen Agrar-, Energie- und Metallrohstoffe zahlreiche interessante Rohstoffe für den Handel. Dabei gibt es jedoch nicht für jeden Rohstoff eine große Auswahl an Handelsmöglichkeiten. Auch seltene Metalle wie Palladium können als Futures Kontrakt gehandelt werden. Egal, welcher Rohstoff für den Handel gewählt wird, wichtig ist, dass man sich über die spezifischen Eigenschaften des Rohstoffs informiert.
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Wo befinden sich die wichtigsten Warenterminbörsen?
Wer sich über einen Rohstoff informieren möchte, findet dazu häufig auch wissenswerte Daten auf den Seiten der Warenterminbörsen, an denen der Rohstoff gehandelt wird. Nicht nur die aktuellen Preise für den Rohstoff können so einfach in Erfahrung gebracht werden. Zu den handelbaren Kontrakten findet sich in der Regel auch eine Produktübersicht. Interessante Futures können ausgewählt werden, um die Merkmale und Eigenschaften einzusehen. Die Informationseinholung zu Rohstoff Futures gelingt über die Seiten der verschiedenen Warenterminbörse bequem. Sicherlich können auch noch andere Quellen zurate gezogen werden, um sich auf den neusten Stand zu bringen.
Zu den wichtigsten Terminbörsen zählt die London Metal Exchange (LME), über die Termingeschäfte in Metalle getätigt werden können. Die LME sollte nicht mit der Londoner Börse verwechselt werden, an der größtenteils Aktien gehandelt werden. Die Chicago Board of Trade (CBOT) wurde bereits im Jahr 1848 gegründet und gehört somit zu den ältesten Terminbörsen weltweit. Neben Weizen können an der CBOT auch Sojabohnen, Mais und andere Rohstoffe gehandelt werden.
Darüber hinaus ist an dieser Stelle natürlich auch die New York Mercantile Exchange (NYMEX) anzuführen. Die Warenterminbörse mit Sitz in New York City ist die weltweit größte und ermöglicht den Handel mit Metallen sowie mit Agrar- oder Energierohstoffen. Der Handel ist hier auch über elektronische Handelssysteme möglich. Die Börsen und Handelsplätze für Rohstoffe bieten zahlreiche Rohstoffe für den Handel, sodass man sich zunächst einen Überblick verschaffen sollte.
Investieren in Rohstoffe – was dabei zu beachten ist
Wer in Rohstoffe investieren möchte, kann dies über unterschiedliche Anlageprodukte umsetzen. Dabei ist es für den erfolgreichen Handel nicht nur wichtig sich mit der Funktionsweise des Anlageprodukts auszukennen, sondern auch mit den besonderen Merkmalen des jeweiligen Rohstoffs. Gerade Einsteiger können den Überblick bewahren, indem zu Beginn lediglich auf eine kleine und sinnvolle Auswahl an Basiswerten gesetzt wird. Der Rohstoff-Markt ist komplex und nicht ganz so leicht überschaubar. Der Einstieg in den Rohstoffhandel kann zunächst auch nur über einen Basiswert erfolgen. Wie bereits zuvor aufgeführt, sind Rohstoff Futures an feste Laufzeiten gebunden. Bei anderen Anlageprodukte ist dies hingegen nicht der Fall.
Eine Analyse des Basiswerts ist im Vorfeld zur Geldanlage ratsam. Dabei geben Charts nicht nur Auskunft über den aktuellen Kurs des Basiswerts, sondern auch zu historischen Kursen. So können sich Anleger über Kursschwankungen aus der Vergangenheit informieren. Zum jeweiligen Basiswert sollten die Kurse in Echtzeit aufgeführt werden. Nicht selten werden die Kurse mit einer Verzögerung von einigen Minuten angezeigt. Bei einigen Brokern können bestimmte Realtime-Kurse nur gegen eine Gebühr eingesehen werden.
Die Handelszeiten an den unterschiedlichen Warenterminbörsen sind zudem für Anleger wissenswert. Nicht immer werden diese in mitteleuropäischer Zeit (MEZ) angezeigt, sodass die Zeitverschiebung mit einzurechnen ist. Viele der gehandelten Rohstoffe werden in US-Dollar gehandelt, sodass sich für Anleger auch ein Risiko durch den Devisenkurs ergeben kann.
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Anlage in Rohstoffe: Aktien und Co.
Wer eine Anlage in Aktien bevorzugt, findet an unterschiedlichen Börsen weltweit auch Rohstoff-Aktien. Dabei handelt es sich jedoch um eine indirekte Geldanlage in Rohstoffe beziehungsweise um eine Anlage in ein Rohstoffunternehmen. Auch Aktienunternehmen, die mittel- oder unmittelbar mit dem Rohstoff-Bereich zusammenhängen, können als Investment infrage kommen. Um in Rohstoff-Aktien investieren zu können, wird ein Wertpapierdepot benötigt. Neben Rohstoff-Aktien können sich auch die folgenden Anlageprodukte eignen, um in den Rohstoff-Bereich zu investieren:
- Optionsscheine
- ETFs
- Zertifikate
- CFDs
Es obliegt sicherlich jedem Anleger selbst, auf welches Finanzprodukt die Wahl fällt. Für verschiedene Anleger-Typen ist die Anlage in Rohstoffe zu risikoreich, sodass diese nicht für ein Investment genutzt werden. Der Handel auf Rohstoff-CFDs ist auf steigende Kurse (Long-Position) und auf fallende Kurse (Short-Position) des Basiswerts möglich. Für den CFD-Handel ist eine Sicherheitsleistung (Margin) erforderlich. Der Wahl des Hebels ist so zu treffen, dass diese zur eigenen Risikobereitschafts passt.
Mit Exchanged Traded Funds (ETFs) kann in zumeist passiv verwaltete Indexfonds investiert werden. Das Anlageprodukt wird immer beliebter, was nicht zuletzt an der Transparenz und der Gebührenstruktur liegt. Die Anlage in Rohstoff-ETFs kann durch eine Einmalanlage erfolgen. Daneben gibt es auch sparplanfähige Rohstoff-ETFs. Auch Zertifikate auf Gold, Öl oder Kaffeebohnen gehören zu den Handelsmöglichkeiten. Bei Zertifikaten handelt es sich kurz umschrieben um Schuldverschreibungen. Um am Rohstoff-Markt partizipieren zu können, können Anleger auch zu Optionsscheinen greifen. Auch Optionsscheine sind mit einer begrenzten Laufzeit versehen.
Fazit: Besonderheiten kennen und richtig investieren
Um Chancen und Risiken eines Investments in Rohstoffe abwägen zu können, ist es von Bedeutung, die Besonderheiten des Rohstoffhandels zu kennen. Jeder einzelne Rohstoffe besitzt unterschiedliche Eigenschaften und Merkmale. Zwar findet eine Unterteilung in drei Hauptgruppen statt, aber dennoch macht es Sinn jeden Rohstoff einzeln zu betrachten. Kriterien, die für die Preisbildung ausschlaggebend sind, sind wichtig zu wissen. So können etwaige Risikofaktoren besser eingeschätzt werden. Eine Geldanlage in Rohstoffe ist spekulativ. Der Preis ist abhängig von Angebot und Nachfrage.
Die meisten Rohstoffe werden in US-Dollar notiert, woraus sich ein Devisenkurs-Risiko ergibt. Beim Handel mit Rohstoffen stehen zunächst Future-Kontrakte im Fokus. Aber auch über andere Anlageformen können Anleger an der Preisentwicklung eines Rohstoffs partizipieren. Die Anlageklasse Rohstoffe beinhaltet eine Vielzahl an Basiswerten. Wer sich näher mit einem Rohstoff befassen möchte, findet dazu auch Informationen auf den Seiten der Warenterminbörsen.
Dabei kann man sich auch gleich einen Überblick über die handelbaren Produkte verschaffen. Da sich der Markt für Rohstoffe komplex erweist, kann eine Anlage in nur einen Basiswert für den Einstieg eine sinnvolle Strategie darstellen. Eine breite Risikostreuung kann durch eine Anlage in einen Rohstoff-ETF mit großem Rohstoffkorb erfolgen. Hier kann auch ein ETF-Sparplan als Möglichkeit dienen.