Der Finanzmarkt ist in ständiger Bewegung, woran auch neue Finanzinstrumente nicht ganz unbeteiligt sind. Eines dieser noch jungen Instrumente sind binäre Optionen, deren Handel unter dem Motto „Großer Gewinn oder Totalverlust“ stattfindet. Offiziell lautet die Bezeichnung dieser Optionsspielart „Cash or Nothing“, bei der die Alternativen „hopp“ oder „top“ heißen.
Auch wenn Finanzanlagen grundsätzlich nicht risikolos sind, so wie es die Werbung verspricht, gibt es doch zumindest gewisse Möglichkeiten, um das Risiko zu reduzieren. Ein Risiko besteht jedoch immer, da sind auch binäre Optionen keine Ausnahme. Die Finanzwelt definiert das Risiko als Schwankung um den Erwartungswert.
Angenommen, ein Anleger investiert sein Geld in eine Aktie, deren durchschnittliche Rendite bei 10 Prozent pro Jahr liegt. Falls sie über mehrere Jahre hinweg betrachtet einmal nur 7 oder 8,5 Prozent und ein anderes Mal 11 bis 12,5 Prozent erwirtschaftet, ist das Risiko insgesamt überschaubar.
Hohe Schwankungen treten auf, wenn die Rendite in einem Jahr bei 0 Prozent und im anderen bei 25 Prozent liegt. Hier geht man zu Recht von einem höheren Risiko aus. Im Vergleich zu binären Optionen, bei denen Renditen bei um die 80 Prozent liegen und negative Renditen minus 100 Prozent betragen, wird schnell klar, dass das Risiko bei diesen Finanzprodukten sehr hoch ist.
Welche Arten von Binäre Optionen Risiken gibt es?
Bei allen regulierten binäre Optionen Brokern finden sich auf der Webseite sichtbare Risikohinweise. Aus der Risikowarnung geht hervor, dass der Handel mit Binäroptionen hochspekulativ und mit einem hohen Risiko behaftet ist. Es ist möglich, das gesamte Kapital zu verlieren. Damit wird natürlich deutlich, dass es keinesfalls eine Garantie für die hohen Renditeversprechen gibt. Grundsätzlich haben Trader keine Möglichkeit, das generelle Risiko bei binären Optionen auszuschalten. Daher sollten sich Händler in erster Linie der Risiken bewusst sein und stets betrachten, welche Kosten eine Risikominimierung mit sich bringt. Angenommen, der Händler setzt auf ein und denselben Basiswert einen Call und Put zu den gleichen Konditionen, so wird beim Auslaufen der Option immer eine im Geld landen, womit eine Auszahlung zu 100 Prozent sicher ist. Ein Blick auf die Rendite zeigt, dass diese alles andere als gut ist, da der Trader auf lange Sicht Geld damit verlieren wird. Beim konventionellen Aktienhandel wäre das beispielsweise der Fall, wenn der Trader eine Aktie kauft und gleichzeitig eine andere leer verkauft – beide Transaktionen sind mit so hohen Gebühren verbunden, dass die Rendite in jedem Fall negativ ist.
Beim Handel mit binären Optionen besteht, wie auch bei anderen Investitionen und Finanzanlagen, ein Marktrisiko. Das resultiert daraus, dass sich die Marktkurse grundsätzlich nach oben, nach unten oder seitlich bewegen können, ohne dass der Zeitpunkt oder die Intensität der Bewegung vorherzusehen wäre. Im Allgemeinen gibt es Methoden, die Wahrscheinlichkeiten von Kursentwicklungen zu berechnen bzw. einzuschätzen, Garantien sind das jedoch keineswegs. Es besteht immer die Möglichkeit, dass sich der Kurs trotz präziser Prognose in eine komplett unerwartete Richtung bewegt.
Der Handel binärer Optionen findet bei einem Broker statt, der diese Finanzprodukte anbietet. Im Gegensatz zu den klassischen Aktien- und Terminmärkten nutzt der Anleger keinen Handelspartner am Markt. Alle Geschäfte werden über einen Broker, der gleichzeitig auch Anbieter der Wette ist, abgewickelt.
Jeder dieser Anbieter besitzt einen Hausvorteil, der den Erfolg des Geschäftsmodells sicherstellen soll. Eigentlich gewinnt der Broker immer. Verläuft die Wette des Traders nicht positiv, geht der Einsatz bis auf Ausnahmen (Verlustabsicherung bis 15 Prozent möglich) zu 100 Prozent an den Anbieter. Selbst wenn der Trader einen Gewinn macht, übt der Broker weiterhin Einfluss auf ihn aus, da er die Ausschüttungen auf 60 bis 90 Prozent des Einsatzes limitiert. Während der Anleger entsprechend immer Risiken ausgesetzt ist, sichert sich der Broker so ab, dass er kaum Risiken trägt.
Jetzt beim Broker anmelden: www.iqoption.comInvestitionen bergen das Risiko von VerlustenDie Betrachtung des Spreads zwischen Verlust und Gewinn zeigt deutlich, dass Trader mit ihren Annahmen überwiegend richtig als falsch liegen müssen. Erst bei einer absoluten Gewinnquote von mindestens 55 bis 60 Prozent werden Händler als Gewinner aus dem Handel mit binären Optionen hervorgehen.
Darüber hinaus kann ein Anleger nie hinter die Kulissen seines Brokers blicken. Dieser wird sich auch hüten, Tradern einen Blick in die Karten zu gewähren, da all das schließlich unter das Geschäftsgeheimnis fällt. Ein weiteres Risiko haben Trader insofern, als dass ihre Auszahlungen im Voraus fest sind. Beim Handel von binären Optionen stehen bei Kontraktabschluss sowohl die Gewinne als auch die Verluste fest. Damit entfällt eine Gewinnerzielung, wenn sich Kurse sehr günstig nach oben entwickeln sollten. Positiv lässt sich immerhin feststellen, dass eine geringfügig positive Entwicklung zu hoher Rendite führt und dass der Einsatzverlust vorhersehbar ist. Kurse werden oftmals sehr präzise bis auf 0,0001 Punkte ermittelt. Demnach kann 0,0001 eine Rendite von 90 Prozent oder aber den Totalverlust bedeuten.
Beim Handel mit binären Optionen haben Trader nur sehr begrenzte oder gar keine Eingriffsmöglichkeiten. Nach dem Kauf der binären Option gibt es keine Rücktrittsmöglichkeit mehr. Somit bleibt Händlern nichts anderes übrig, als auf den Verfallszeitpunkt zu warten. Einige Broker bieten inzwischen an, eine Option vor dem Verfall auszuüben, doch diese Möglichkeit ist immer mit Kosten verbunden.
Welches Binäre Optionen Risiko stellt ein Bonus dar?
Manche binäre Optionen Broker kommen ihren Kunden mit unterschiedlichen Boni entgegen. Hiervon profitieren Trader bei einigen Unternehmen mit der ersten Einzahlung nach der Kontoeröffnung oder aber bei späteren Einzahlungen. Der Bonus liegt zwischen 20 und 100 Prozent. So erhalten Kunden eines Brokers beispielsweise einen Bonus von 200 Euro gutgeschrieben, wenn sie mindestens 200 Euro einzahlen. Damit beträgt das Startguthaben 400 Euro, was durchaus seinen Reiz besitzt, aber nicht ohne Risiko ist, da es sich nur scheinbar um geschenktes Geld handelt. Der Trader muss das 20- bis 40-fache des Bonus handeln, bis eine Auszahlung der Gewinne möglich ist. Bei 200 Euro Bonus wären dies Umsätze in Höhe von 4.000 Euro bzw. 8.000 Euro. Gerade für Anfänger ist der Lockvogel-Bonus riskant, da hierdurch eine Bindung an den Broker entsteht, die nicht so einfach auflösbar ist. Natürlich animiert ein Bonus zum Handel mit binären Optionen, auch wenn es schon viele fehlgeschlagene Trades gegeben hat. Sollte eine vorzeitige Auszahlung erlaubt sein, wird der Bonus storniert und alle damit erzielten Gewinne vom Guthaben abgezogen. Genaueres zur Verfahrensweise ist den Bonusbedingungen des Brokers nachzulesen.
Das Risiko lässt sich ausschalten, indem Trader auf den Bonus verzichten, da kein Händler zur Annahme irgendwelcher Boni verpflichtet ist. Ohne Bonus handelt er ausschließlich mit eigenem Geld, sodass er sich etwaige Einnahmen frühzeitig auszahlen lassen kann.
Binäre Optionen Risiko – Welche Verlustsicherung kann der Trader nutzen?
Bei binären Optionen besteht das maximale Risiko im Verlust des Einsatzes, wohingegen der Verlust das eingesetzte Kapital bei anderen Finanzinstrumenten durchaus übersteigen kann. Beim Binäroptionshandel gibt es allerdings keine Nachschusspflicht oder Ähnliches. Der Verlust muss nicht generell bei 100 Prozent liegen, denn zahlreiche Broker bieten die Möglichkeit, den kompletten Einsatzverlust durch eine Verlustbegrenzung oder Verlustabsicherung zu verhindern.
Bei der Verlustabsicherung erhalten Händler im Falle eines Trades aus dem Geld 5 bis 15 Prozent des Einsatzes zurück, was für jeden Trade gilt. Damit beschränkt sich das Verlustrisiko auf 85 bis 95 Prozent des investierten Kapitals. Alternativ gestatten einige Broker den vorzeitigen Verkauf der Option zurück an den Broker.
Verlustrisiko begrenzen – Einfluss auf persönlichen Risikograd nehmen
Wer mit binären Optionen handelt, sollte sich dem einhergehenden Binäre Optionen Risiko bewusst sein. Letztlich hat der Trader alles oder zumindest vieles selbst in der Hand. Kurse kann er natürlich ebenso wenig beeinflussen wie die vom Broker limitierten Auszahlungen der Option. Er muss entscheiden, ob und welche Option er zu welchem Preis handelt. Sämtliches Wissen um den Finanzmarkt, über Charts und Analysemethoden ändert nichts an der Grundaussage, dass binäre Optionen ein äußerst riskantes Finanzprodukt sind. Allerdings gibt es dabei verschiedene Risikostufen. Das geringste Risiko birgt ein Handel, der eine normale Rendite verspricht. Wichtig ist natürlich auch eine gute Binäre Optionen Handelsstrategie.
Weitaus riskanter sind binäre Optionen mit kurzen Laufzeiten (60-Sekunden-Optionen, 30-Sekunden-Optionen) und sogenannte High-Yield-Optionen mit zu hohen Renditen. Auch wenn ein Broker diese Art von binären Optionen sehr aggressiv als äußerst gewinnträchtig bewirbt, so muss beim Trading jeder Händler auf seine Entscheidungen beim Handel vertrauen. Was der Broker sagt, ist dabei uninteressant, denn jeder Trader kann mit der Entscheidung für eine bestimmte Handelsart Einfluss auf seinen persönlichen Risikograd nehmen.
Jetzt beim Broker anmelden: www.iqoption.comInvestitionen bergen das Risiko von VerlustenBilderquelle: shutterstock/ Sergey Nivems