Börse Stuttgart entwickelt eine Finanzierungsmethode für industrielle Investitionsgüter über eine Blockchain

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.02.2021


Die Börse Stuttgart Group hat heute bekannt gegeben, dass sie sich mit mehreren anderen Unternehmen zusammengetan hat, um eine flexible Methode zur Finanzierung industrieller Investitionsgüter auf Basis der Blockchain-Technologie zu entwickeln. Weitere Teilnehmer des gemeinsamen Forschungsprojekts sind das Bosch-Forschungsteam „Economy of Things“, Daimler Mobility und Technologiepartner 51nodes.

Neben der technischen Machbarkeit umfasst das seit Mai 2019 laufende Projekt auch rechtliche und regulatorische Aspekte.

Mit der neuen Methode können Investoren über digitale Token in industrielle Investitionsgüter wie Maschinen, Fahrzeugflotten oder Energieinfrastruktur investieren. Der Aussteller der Token hat den Vorteil, seine Finanzierungskosten mit der tatsächlichen Nutzung der finanzierten Waren nach einem Pay-per-Use-Modell zu verknüpfen.

Die Bereitstellung relevanter Nutzungsdaten schafft Transparenz und bildet die Grundlage für variable Auszahlungen an Anleger. Die Ethereum-Blockchain wurde als technische Grundlage für das Projekt ausgewählt. Die Projektpartner haben eine Patentanmeldung für einen Prozess eingereicht, bei dem die Nutzungsdaten mit dem Token verknüpft werden.

Dr. Ulli Spankowski, Chief Digital Officer der Börse Stuttgart GmbH, kommentierte:

„Das Projekt zeigt, welche neuartigen Investitionen mit Blockchain-basierten Token für Investoren im Industriesektor möglich sind. Gleichzeitig erhalten Unternehmen mehr Flexibilität bei der Finanzierung von Investitionsgütern. Mit Blick auf diesen und weitere neue Märkte schaffen wir ein End-to-End-Ökosystem für die Ausgabe, den Handel und die Verwahrung digitaler Vermögenswerte.“

Werner Folkendt, Product Owner Industrie/Logistik im Bosch-Projekt „Economy of Things“, erklärte:

„Weil Bosch auch Hersteller von Industriegütern ist, interessiert uns, wie die neue Finanzierungsmethode von Industrieunternehmen akzeptiert wird. Wir gehen derzeit davon aus, dass Blockchain-basierte Ansätze die Finanzierung und den Betrieb von Industriemaschinen flexibler und damit erheblich attraktiver machen werden.

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Harry Behrens, Leiter der Daimler Mobility Blockchain Factory, sagte:

„Mit Sicherheitstoken können wir bei Daimler Mobility neue Angebote, beispielsweise in Bezug auf Elektromobilität, zur Finanzierung von Ladeinfrastrukturen oder Fahrzeugflotten machen. Die Tatsache, dass die notwendigen Mechanismen bereits im Design der Software vorgesehen sind – und dass diese vollständig automatisiert sind – verspricht eine höhere Effizienz, eine bessere Skalierung und damit eine höhere Kosteneffizienz bei der Finanzierung von Infrastruktur- und Fahrzeugflotten. Unsere Zusammenarbeit mit Börse Stuttgart und Bosch hat das Potenzial in diesem Bereich bestätigt, und wir erwarten bald die ersten Platzierungen auf dem Markt.“

„Mit der neuen Finanzierungsmethode verbinden wir industrielle Investitionsgüter mit intelligenten Verträgen und der Blockchain über eine Internet-of-Things-Verbindung. Dank der guten, interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Projektpartnern machen wir einen großen Schritt in Richtung der digitalen Finanzindustrie der Zukunft“, schloss Jochen Kaßberger, Geschäftsführer bei 51nodes.

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