Britische Wirtschaft bricht massiv ein
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 14.04.2021
Die britische Wirtschaft bricht massiv ein. In Medienberichten wird bereits vom stärksten Einbruch seit 1709 gesprochen. Neben dem Brexit wird die britische Wirtschaft von der Corona-Pandemie belastet, die die britische Wirtschaft wohl deutlich härter getroffen hat als beispielsweise die in Deutschland. Der aktuelle Lockdown wird in Großbritannien wohl nochmals Spuren hinterlassen.
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Die Wirtschaft in Großbritannien ist im letzten Jahr laut dem dortigen Statistikamt um fast zehn Prozent eingebrochen. Das Bruttoinlandsprodukt ging damit so deutlich zurück wie mindestens seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr. Die Bank of England verweist auf historische Daten, die nahelegen, dass die Wirtschaft so stark eingebrochen ist wie seit 1709 nicht mehr. Damals erlitt das Land einen außergewöhnlich kalten Winter, der auch als „Großer Frost“ bezeichnet wird. Der harte Winter von 1709 gilt als der kälteste der letzten 500 Jahre. Allerdings ist umstritten, wie aussagekräftig und vergleichbar diese historischen Wirtschaftsdaten sind, da diese noch aus der Zeit vor der Industriellen Revolution stammen.
Laut dem Statistikamt in Großbritannien hätten die Pandemie und der Brexit zu einer enormen Volatilität bei Unternehmensinvestitionen geführt. Finanzminister Rishi Sunak verwies darauf, dass die britische Wirtschaft aufgrund der Pandemie einen schweren Schock erlitten habe, den Ländern in aller Welt gespürt hätten.
Andere Länder weniger stark betroffen
Dieser Schock wirkte sich aber von Land zu Land ganz unterschiedlich aus. Die chinesische Wirtschaft wächst beispielsweise bereits wieder und die deutsche Wirtschaft brach im Vergleich zu Großbritannien lediglich um fünf Prozent – und damit nur halb so viel wie in Großbritannien – ein. Im gesamten Euroraum fiel das Bruttoinlandsprodukt im letzten Jahr um 6,8 Prozent. In den USA schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 3,5 Prozent, was ebenfalls der höchste Wert seit dem Zweiten Weltkrieg war. Diese Beispiele zeigen jedoch, dass die Konjunktur in vielen anderen Teilen der Welt weniger stark betroffen war als in Großbritannien.
Die britische Wirtschaft erholte sich zwar im vierten Quartal leicht, doch der aktuelle Lockdown hat Hoffnungen auf eine nachhaltige Erholung wieder geschwächt. In den letzten Monaten 2020 wuchs das BIP in Großbritannien wieder um ein Prozent. Ökonomen waren nur von 0,5 Prozent ausgegangen.
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Ökonomen gehen davon aus, dass die britische Wirtschaft auch in diesem Quartal weiter schrumpfen wird und gehen erst später in diesem Jahr von einer Erholung aus. Im Dezember stiegen beispielsweise die Produktionsdaten aus der Industrie wieder leicht an und lag nur 0,2 Prozent höher als im Monat zuvor. Im ganzen vierten Quartal wurde jedoch 1,8 Prozent mehr produziert als im dritten Quartal.
Erleichterung könnten Fortschritte bei Impfungen, Unterstützung seitens der Politik, die Erholung der Weltwirtschaft und Klarheit über die Folgen des Brexits bringen. Insbesondere letztere sind weiter teilweise sehr unklar. Zuletzt wurde bekannt, dass Großbritannien auch seine führende Rolle im Aktienhandel verloren hat. Nun hat Amsterdam die Spitzenposition inne.
Im letzten Monat überholte Amsterdam London als größten Handelsplatz für Aktien. Viele Investoren hatten sich nach dem Brexit dazu entschieden, an der Börsenplattform Euronext in Amsterdam aktiv zu werden. An der Euronext und den Terminbörsen CBOE Europe und Turquoise stieg das Handelsvolumen zuletzt auf täglich 9,2 Milliarden Euro im Schnitt. Dies ist viermal so viel wie im Dezember.
Handelsvolumen in London geht zurück
Das Handelsvolumen im London ging dagegen laut CBOE Europe um 8,6 Milliarden Euro zurück. Der Aktienhandel verlagert sich mehr und mehr in andere europäische Länder, da Banken auf der EU nicht mehr in London mit Aktien handeln dürfen. Die britische Finanzaufsicht wird seit dem Brexit nicht mehr von der EU anerkannt.
Allein im Januar wurden daraufhin Geschäfte im Wert von 6,5 Milliarden Euro von Großbritannien in die EU verlagert. Dies ist rund die Hälfte des Geschäftsvolumens, das die Banken und Makler in London früher an einem Tag abwickelten. Schon lange wurde aufgrund des Brexits vor negative Folgen für den Finanzplatz London gewarnt.
Börsenvertreter gehen davon aus, dass die Verlagerung von Handelsströmen von London nach Amsterdam wohl dauerhaft sein wird. Dies hängt auch damit zusammen, dass die EU fordert, dass in Euro notierte Aktien in der EU gehandelt werden müssen. Schon 2016 gab es erste Anzeichen, dass Amsterdam bald wichtiger als London für den internationalen Aktienhandel sein könnte. Damals wurden die Handelsplattformen CBOE und die Turquoise, die eigentlich in London zuhause war, nach dem Brexit-Referendum in den Niederlanden aktiv.
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Denkbar ist, dass der Handelsplatz London einen Teil der Verluste durch Aktien kompensieren kann, die in Schweizer Franken notiert sind. Der Handel mit diesen Aktien wurden im Februar wieder begonnen. Täglich werden dabei im Durchschnitt 250 Millionen Euro gehandelt. Dieser Wert soll wieder auf etwa eine Milliarde steigen. Im Juni 2019 wurde der Handel mit Schweizer Aktien in London beendet und die Börsen in der Schweiz und in der EU erkennen sich wechselseitig nicht mehr an.
Mit der geringeren Bedeutung des Handelsplatzes in London gingen lange Befürchtungen einher, dass damit auch viele Arbeitsplätze verloren gehen würden. Dies ist bisher wohl nicht der Fall. Für die Finanzämter in Großbritannien wird die aktuelle Entwicklung aber wohl Brexit Folgen haben. Im letzten Jahr hatten Finanzdienstleistungen laut der Financial Times Steuereinnahmen in Höhe von fast 76 Milliarden Pfund zur Folge. Diese Summe wird wohl zurückgehen. Damals lag London mit einem durchschnittlichen Handelsvolumen von 17,5 Milliarden Euro am Tag noch weit vor den Finanzplätzen in Frankfurt oder Amsterdam.
Brexit wird für Großbritannien teuer
Darüber hinaus gehen Experten mittlerweile davon aus, dass der Brexit für Großbritannien insgesamt deutlich teurer wird als für die EU. Die Europäische Kommission nannte eine Summe von über 40 Milliarden Euro bis Ende 2022, was weit über den Kosten für die EU-Mitgliedsstaaten liegt.
Die EU-Kommission geht davon aus, dass bei den EU-Mitgliedsstaaten aufgrund des Brexits bis Ende nächsten Jahres ein Verlust von durchschnittlich 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erwarten ist. Die EU-Kommission stellte diese Prognose dabei im Vergleich zu einer weiteren EU-Mitgliedschaft Großbritanniens auf. Der Verlust in Großbritannien wurde auf rund 2,25 Prozent für die nächsten beiden Jahre beziffert, was über 40 Milliarden Pfund wären.
Die EU-Kommission bezieht sich bei ihren Berechnungen auf ein statisches Modell, dass auf Zahlen der OECD beruht. Auf dieser Basis wurden Erwartungen berechnet, wie sich beispielsweise Handelshemmnisse auf beide Volkswirtschaften auswirken werden. Die EU-Kommission geht davon aus, dass ein harter Brexit ohne Handelsabkommen noch gravierendere Folgen gehabt hätte.
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Kurz vor dem endgültigen Austrittsdatum hatte sich beide Seiten pünktlich zu Weihachten auf ein Freihandelsabkommen verständigt. Der Handel zwischen beiden Seiten bleibt demnach zollfrei, allerdings müssen britische Exporteure nachweisen, dass ihre Waren zum größten Teil in Großbritannien hergestellt wurden. Darüber hinaus müssen Vorgaben der EU zur Lebensmittelsicherheit und bei Produktstandards eingehalten werden. Im Januar führte der Brexit zunächst zu erheblicher Unsicherheit. In Dover konnten Lkws aufgrund fehlender Dokumente nicht weiterfahren und aus Teilen des Landes, insbesondere aus Nordirland, wurde teilweise von leeren Supermarktregalen berichtet.
Breites Handelsangebot bei XTB
XTB bietet seinen Tradern ein umfangreiches Handelsangebot, dass insbesondere Aktien und CFDs umfasst. Bei Aktien können Trader wählen, ob sie diese direkt oder als CFD handeln wollen. Darüber hinaus sind unter anderem Rohstoffe, Währungen und Indizes im Handelsangebot des Brokers. Der direkte Aktienhandel ist bis zu einer Summe von 100.000 Euro im Monat kommissionsfrei. Bei CFDs umfassen die Hauptkosten die Spreads. Während bei Aktien-CFDs Kommissionen hinzukommen, entfallen bei einigen CFDs auf Indizes und Rohstoffe Übernacht-Finanzierungskosten. CFDs können dabei mit kleinen Positionsgrößen sowie Hebeln bis 1:30 gehandelt werden.
Der Handel bei XTB ist über PC, Tablet, Smartphone und Smartwatch möglich. Dabei hat der Broker mit der xStation 5 eine eigene Handelsplattform entwickelt. Trader können über diese auf mehr als 4.000 Handelsinstrumente sowie zahlreiche Tools und Indikatoren zugreifen. Aufgrund der Niederlassungen in mehreren Ländern sind verschiedene Aufsichtsbehörden für den Broker zuständig.
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Die Niederlassung in Deutschland stellt unter anderem das Schulungsmaterial des Brokers zusammen. Beispielsweise erfahren Trader in aktuellen Webinaren mehr über die Situation an den Märkten. Oft können Trader dabei auch Fragen an die Experten stellen. Weiteres Schulungsmaterial ist in der Trading Academy zu finden. Die deutsche Niederlassung übernimmt auch den Kundenservice für deutschsprachige Kunden. Beim Kundenservice von XTB können sich Trader auch an einen persönlichen Ansprechpartner wenden, der ihnen bei der Verbesserung ihrer Strategie weiterhilft.
Fazit: Historischer Wirtschaftseinbruch in Großbritannien
Die Bank of England hat Daten präsentiert, die nahelegen, dass die britische Wirtschaft so stark eingebrochen ist wie seit 1709 nicht mehr. Die Zahlen sind jedoch mit der heutigen Situation nur bedingt vergleichbar. Klar ist, dass die britische Wirtschaft mit fast zehn Prozent deutlich stärker eingebrochen ist als andere Volkswirtschaften. Neben der Pandemie spielt dabei in Großbritannien der Brexit weiter eine große Rolle.
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