Deutsche Autobauer auf dem Weg aus der Krise
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 03.08.2021
Die aktuellen Absatzzahlen der deutschen Autobauer sind durchaus positiv, da die Nachfrage nach Autos aus Deutschland in den USA steigt. Viele US-Verbraucher haben wohl nach der Corona-Pandemie Nachholbedarf. SUVs und Sportwagen sind besonders gefragt. Die Aktien der großen deutschen Autobauer sind, laut unserem XTB Test, auch bei XTB handelbar.
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Die neuesten Absatzzahlen aus den USA deuteten auf eine gute Erholung hin, an der die Autobauer aus Deutschland einen kräftigen Anteil haben. Volkswagen verkaufte in den USA zuletzt 211.000 Autos und damit so viele wie seit fast 50 Jahren nicht mehr. Dies hat laut dem US-Chef von Volkswagen, Scott Keogh, auch den Marktanteil erhöht. Dies geht laut Keogh auf ein neues, erweitertes Portfolio zurück, dass sich verstärkt auf SUVs konzentriert.
Im zweiten Quartal lag der Absatz bei 120.520 Fahrzeugen, was einen Anstieg um 72 Prozent im Vergleich zum sehr schwachen Vorjahresquartal war. Damals waren viele Fabriken und Autohäuser aufgrund des Lockdowns geschlossen. Bei den in den USA sehr beliebten SUVs konnte VW seine Auslieferungen mehr als verdoppeln. Der SUV-Absatz macht fast drei Viertel aller in den USA verkauften Autos des Konzerns aus.
VW und Audi profitieren von Nachfrage nach SUVs
Volkswagen fokussiert sich seit einigen Jahren auf dem US-Markt besonders stark auf die dort stark nachgefragten größeren Modelle. In Deutschland beträgt der Anteil von SUVs an den Neuzulassungen etwa ein Viertel. Von der hohen Nachfrage nach SUVs profitiert auch die VW-Tochter Audi. Audi konnte seine Verkäufe in den letzten drei Monaten bis Ende Juni nochmals deutlich erhöhen. Im zweiten Quartal verkaufte Audi mit 66.995 Autos 92 Prozent mehr als im pandemiebedingt schwachen zweiten Quartal 2020. Ein Erfolg für Audi waren dabei die SUVs aus der Q-Baureihe.
Porsche gehört ebenfalls zum VW-Konzern und konnte im zweiten Quartal 18.958 Autos ausliefern. Dies waren 55,5 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum 2020. Im ersten Halbjahr 2021 stiegen die Auslieferungen bei Porsche um etwa 50 Prozent. BMW profitiert ebenfalls von der Erholung in den USA, während Daimler seine Zahlen aus den USA erst im Laufe des Juli veröffentlichen will. BMW konnte im zweiten Quartal in den USA 96.561 neue Autos der eigenen Marke verkaufen. Dies waren 90 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Das Tochterunternehmen Mini konnte seine Verkäufe um 77 Prozent auf 9.340 Autos steigern.
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Allerdings bereitet der Chipmangel weiter einigen Autobauern Sorgen. So gelang es dem US-Marktführer General Motors nicht, die Erwartungen von Experten zu erfüllen, da die Autoverkäufe nur um 40 Prozent auf 688.236 Autos stiegen. GM konnte aufgrund des Chipmangels die hohe Nachfrage nicht bedienen. Für diesen wurde weiter keine Lösung gefunden und könnte auf in den nächsten Monaten weiter eine Hürde für viele Autobauer darstellen.
Auch GM rechnet mit weiteren Auswirkungen des Chipmangels. Die US-Wirtschaft erholt sich sehr gut und die Nachfrage könnte bis 2022 hoch bleiben. Allerdings geht man bei GM von weiteren Schwierigkeiten in der Lieferkette aus, die das Angebot belasten werden. GM wurde im zweiten Quartal sogar von Toyota überholt. Der japanische Autobauer konnte seinen Absatz um 76 Prozent auf 688.813 Fahrzeuge steigern.
Verbesserung schon im ersten Quartal
Schon seit Mai gehen Experten davon aus, dass die Autobranche die Krise trotz des anhaltenden Chipmangels weitestgehend überwunden hat. Seit Jahresbeginn steigen die Angaben der Unternehmen zu Umsätzen und operativen Ergebnissen wieder. Laut des Beratungsunternehmens EY verdienten die Autobauer schon im ersten Quartal wieder mehr und auch die operativen Einnahmen waren höher als vor der Krise. Im Zehn-Jahres-Vergleich erreichten die Autobauer vor Zinsen und Steuern sogar die höchsten jemals in einem Jahresauftaktquartal gemessenen Zahlen. EY führt jedes Vierteljahr Berechnungen durch und untersucht dafür die Finanzkennzahlen der 16 größten Autobauer.
Die Wechselkurse waren im ersten Quartal konstant. Die größten Autobauer konnten daher von Januar bis März 403 Milliarden Euro umsetzen. Dies waren 35 Milliarden mehr als im ersten Quartal 2020 und 5,8 Milliarden Euro weniger als Anfang 2018. Das operative Ergebnis stieg auf 29,4 Milliarden Euro. Damit wurde das beste operative Ergebnis eines ersten Quartals erreicht. Der Wert lag fast ein Drittel höher als 2017, als der bisherige Rekord erreicht wurde. Allerdings fehlen Daten von Renault und Stellantis. Zum Stellantis-Konzern gehören so bekannte Marken wie Opel und Peugeot.
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Laut EY-Autoexperte Peter Fuß zeigen die Zahlen auch, dass die Sparkurse der Autobauer, die teilweise schon vor der Pandemie begonnen haben, Früchte tragen. Viele Autobauer hatten ihre Sparmaßnahmen in der Pandemie nochmals erhöht. Fuß sagte anlässlich der Vorstellung der EY-Ergebnisse des ersten Quartals, dass diese zeigten, dass einige Autobauer bei der Anpassung ihrer Fixkosten Fortschritte erzielen konnten.
Neue Antriebstechnologien wie Elektromobilität wurden verstärkt umgesetzt, war ein deutliches Absatzplus bei Elektroautos und Plug-in-Hybriden zur Folge hatte. Aktuell sind auch im Ausland E-Autos deutscher Autobauer sehr gefragt. Die Kosten für Elektromobilität hatten aber wohl keinen negativen Einfluss auf die Margen. Innovationen werden weiter ein großes Thema in der Branche bleiben, vor allem, wenn es weitere staatliche Vorgaben gibt oder die technologische Entwicklung weitere Fortschritte macht.
Auf neue Entwicklungen einstellen
Veronika Grimm, Mitglied des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, sagte im Mai, dass die Autobauer bei modernen Antrieben mehrgleisig fahren und nicht nur auf Batterietechnik setzen sollten. Die „Wirtschaftsweise“ ist der Auffassung, dass in den kommenden zwei bis drei Jahren der Grundstein gelegt werden muss, damit die deutsche Industrie bei Brennstoffzellen auf den Weltmärkten mithalten kann. Auch bei nachhaltigen Antriebstechnologien muss die Autoindustrie aktiv bleiben, auch um langfristig Arbeitsplätze zu erhalten.
Wie das Jahr 2020 für die Autobauer weitergeht, hängt auch davon ab, wie sich die Lieferengpässe bei Mikrochips weiterentwickeln. In den letzten Monaten mussten viele Autobauer zeitweise ihre Produktion unterbrechen. Letztendlich könnten in diesem Jahr einige Millionen Autos weniger gebaut werden als geplant.
Kurzarbeit durch Chipmangel
So wurde beispielsweise erst kürzlich bekannt, dass Audi weitere Schichten streichen muss. Für Juli musste der Autobauer aus Ingolstadt schon Kurzarbeit anmelden. In Neckarsulm und in Ingolstadt fallen im Juli alle geplanten Sonderschichten weg. In Ingolstadt wurde Anfang Juli in allen drei Montagelinien Kurzarbeit eingeführt. Bei Audi kam es bereits in den letzten Monaten aufgrund des Chipmangels immer wieder zu Ausfällen in der Produktion.
Ford geht davon aus, dass die Chip-Krise in diesem Jahr Belastungen von 2,5 Milliarde Euro Dollar zur Folge hat. Im ersten Quartal wurden wohl weltweit 1,4 Millionen Autos weniger gebaut und im zweiten Quartal 1,6 Millionen. Schätzungen der Beratungsgesellschaft Boston Consulting Group (BCG) gehen davon aus, dass in diesem Jahr insgesamt vier bis sechs Millionen Autos weniger gebaut werden, weil Computerchips fehlen. Allerdings geht sowohl BCG wie auch Daimler davon aus, dass sich die Situation ab Juli verbessern könnte.
Verkaufszahlen zu Jahresbeginn noch ausbaufähig
Im ersten Quartal wurden die Verkaufszahlen, die vor der Krise erreicht wurden, noch nicht wieder erreicht. Der internationale Autoabsatz lag im ersten Quartal laut EY zwar um 15 Prozent höher als im letzten Jahr, aber bis zu den Zahlen aus dem ersten Quartal fehlten noch fast 17 Millionen Autos.
Auch die Neuzulassungszahlen waren im Frühjahr noch recht niedrig und lagen beispielsweise im April noch 25 Prozent unter den Zahlen aus 2019. Zudem bleibt abzuwarten, ob die Autobauer auch weiter von der hohen Nachfrage in den USA und China profitieren können. Im ersten Quartal verkauften VW, BMW und Daimler laut EX vier von zehn neuen Autos an Kunden in China.
Aktien der deutschen Autobauer bei XTB
Die Aktien der deutschen Autobauer sind auch im Angebot von XTB. Insgesamt sind über 2.800 Aktien von 16 großen Börsen handelbar. Bis zu einer Handelssumme von 100.000 Euro im Monat entfällt die Kommission. Der Broker hat über 15 Jahre Erfahrung an den internationalen Finanzmärkten. Die über 317.000 Kunden wickeln über die Plattform des Brokers rund 168.000 Transaktionen am Tag ab.
Kundenservice ist unter der Woche rund um die Uhr erreichbar. Hier hilft auch ein persönlicher Ansprechpartner mit einer Strategie-Analyse weiter. Darüber hinaus bietet XTB Trading-Pakete, eBooks oder Aufzeichnungen von Webinaren an. Das gesamte Handelsangebot sowie die Tradingplattform können über ein Demokonto getestet werden.
Fazit: Erfolgreiches zweites Quartal für Autobauer in den USA
Die deutschen Autobauer blicken auf ein erfolgreiches zweites Halbjahr auf dem US-Markt zurück. Dort profitieren VW, BMW & Co. von der weiter hohen Nachfrage. Auch das erste Quartal fiel bei vielen Autobauern bereits gut aus. Der Chipmangel belastet allerdings viele Unternehmen der Branche noch immer.
Die Aktien vieler deutscher Autobauer sind auch bei XTB handelbar. Der Handel erfolgt über eine moderne Plattform mit vielen Charts und Indikatoren, die Trader auch über ein XTB Demokonto testen können. Bei Fragen hilft der Kundenservice weiter. Dazu kommen zahlreiche Schulungsangebote von XTB, die Tradern bei Ausbau ihres Wissens helfen.
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