Die Kandidaten: Diese Unternehmen steigen in den DAX40 auf
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.09.2021
Am Freitag, dem 3. September zum Handelsschluss wurde die Auswahl der Unternehmen bekanntgegeben, die am 20. September in den DAX aufsteigen sollen. Der Leitindex soll dann als DAX40 einen breiteren Überblick über Deutschlands Industrien gewähren. Mit der Umgestaltung geht eine Überarbeitung des Regelwerks einher. Nicht nur soll der Index besser auf neue Industriezweige in Tech und Services eingehen, auch die Sicherheit soll im Kielwasser des Wirecard-Debakels deutlich verbessert werden.
Umgekehrt büßt der MDAX einen großen Teil seiner Leitsterne und 40% seines Marktkapitals ein. Für Anleger ändert sich allerdings zunächst nichts – auch nicht, was die Performance der deutschen Indizes angeht.
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Mit nur dreißig Werten war der DAX schon lange eine eher schmale Abbildung von Industrie und Handel in der Bundesrepublik. Andernorts sind Leitindizes deutlich umfangreicher, wie der FTSE100 oder der S&P500 demonstrieren. Immerhin zieht der neue DAX mit 40 Titeln zumindest gleich mit dem französischen CAC40, und ausgewogener wird er auch. Die Schwerindustrie und Automobilhersteller des Wirtschaftswunders werden zunehmend verdrängt von Unternehmen mit innovativen Konzepten. Dazu gehören die Siemens-Ausgründungen Siemens Energy oder Healthineers, aber auch „frische“ Gründungen wie HelloFresh oder der Diagnostik-Anbieter Qiagen.
Wenn am 20. September die Handelswoche mit dem DAX40 eingeläutet wird, ist dies der Abschluss einer Entwicklung, die die Deutsche Börse AG bereits 2020 angestoßen hat. Lediglich die in Frage kommenden Anwärter für die zehn neuen Plätze wurden seitdem diskutiert. Die nun aufgenommenen Unternehmen überraschen daher nicht, denn Analysten waren bereits davon ausgegangen, dass man den Index mit mehr Tech- und Service-Orientierung aufwerten wollte.
Zehn Aufsteiger aus verschiedenen Sparten
Ergänzt werden die bestehenden dreißig Blue Chips nun um teils bekannte, teils weniger bekannte Größen. Neben Zalando, Airbus, der Porsche Holding und Puma als vergleichsweise vertrauten Marken stehen die Siemens-Tochter Healthineers, der Aromenhersteller Symrise, der Koch-Innovator HelloFresh, der Impfstoff-Hersteller Sartorius, der Biotech-Anbieter Qiagen und die Brenntag Chemie.
Dafür wurde der MDAX gehörig gerupft, denn der Index der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen gibt seine zehn Spitzentitel an den DAX40 ab. Umgekehrt kommen im MDAX fünf, im SDAX sieben Neuzugänge hinzu, und auch der TecDAX wächst um zwei Werte.
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Am besten durch die Pandemie gekommen ist der Online-Handel, darunter zahlreiche Lieferdienste. So ist es nicht erstaunlich, dass der Mode-Versand Zalando nun ein DAX-Wert ist, denn das Unternehmen konnte seine Umsätze während – und dank – der Pandemie erheblich steigern. Ähnlich sieht es aus bei dem kreativen Startup HelloFresh. Das Unternehmen hat es sich zum Konzept gemacht, seinen Nutzern im Abonnement Kochboxen verschiedener Ausrichtung anzubieten. Mit den Boxen kommen frische Zutaten und die dazu gehörigen Rezeptideen direkt ins Haus und führen auch Kochmuffel an den heimischen Herd. Das Geschäftsmodell hat Potenzial – während der Pandemie machte HelloFresh Zugewinne um über 230%. Nicht geschafft hat es Beiersdorf – der Hersteller der „typisch deutschen“ Pflegeprodukte unter der Marke Nivea wurde von den Lieferanten überholt.
Dreimal Siemens, Airbus und viel Chemie
Siemens ist nun gleich dreifach präsent im DAX40 – mit dem Hauptunternehmen und den Töchtern Energy und Healthineers. Auch Airbus gelingt der Sprung in den DAX40, trotz beachtlicher Kursverluste 2020 wird das Unternehmen überwiegend gut bewertet. Daneben hält viel Chemie Einzug in den Index, auch weniger bekannte Firmen wie die Essener Brenntag, die als Spezialist für Handel, Lagerung und Verpackung von Chemikalien gilt – seit eineinhalb Jahrhunderten.
Die Symrise AG aus Holzminden ist ebenfalls eine Firma mit stabiler Nachfrage, denn sie produziert Aromen und Geschmacksstoffe für die Lebensmittelindustrie. Die Symrise-Aktie konnte in den vergangenen Jahren deutlich zulegen. Die niederländisch-deutsche Qiagen hat sich auf Diagnostik und Labortechnologie spezialisiert, während Sartorius aus Göttingen Vakzine und antivirale Medikamente herstellt. Alle hier erwähnten Werte können als antizyklische Anlagen gelten.
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Neben einer erweiterten Zahl von Aktien wird sich noch einiges mehr ändern beim DAX40. Das Regelwerk wird angepasst, weil man die harte Lektion aus den Geschehnissen um Wirecard gelernt hat. Trotz aller unbestreitbaren Rechtsbrüche und des Betrugs in Milliardenhöhe war es der Deutschen Börse lange Zeit nicht möglich, den einstigen DAX-Überflieger aus dem Index auszuschließen. Das soll nun durch verschärfte Berichtspflichten leichter werden.
Sämtliche Konzerne im DAX müssen pro Quartal berichten, überdies jährlich ihre Abschlüsse offenlegen. Wer dieser Verpflichtung nicht nachkommt, wird angemahnt – nach 30 Tagen können sie jedoch aus dem Index entfernt werden. Zweimal jährlich wirft die Deutsche Börse einen genauen Blick auf die Befindlichkeiten aller Unternehmen – zuvor fand diese Prüfung nur einmal im Jahr statt. Um überhaupt in die hehren Ränge des DAX aufzusteigen, müssen Kandidaten in den beiden Jahren vor dem Eintritt Gewinne vorweisen können. Der Börsenumsatz soll für die Bewertung allerdings künftig keine Rolle mehr spielen, nur auf die Marktkapitalisierung kommt es jetzt an. Trotz dieser geänderten Regeln ist man offenbar gewillt, Delivery Hero im DAX40 zu belassen – obwohl das Unternehmen seit der Firmengründung vor zehn Jahren keinen Gewinn vorweisen kann.
Mit CFDs auf die Performance des DAX40 spekulieren
Eine Ausweitung von 30 auf 40 Titel, also ein Anstieg um 33%, scheint zunächst viel zu sein, doch tatsächlich werden Anleger aufgrund der Gewichtung nach Marktkapitalisierung von der Erweiterung des DAX kaum etwas merken. Aber die Aufstockung des DAX hat durchaus Auswirkungen auf ETFs, das sollte man als Anleger jetzt beachten.
Der Leitindex repräsentiert bereits jetzt 90% der Marktkapitalisierung deutscher Unternehmen, ab dem 20. September wird dies auf um die 94% steigen. Analysten und Finanzexperten sehen Unzulänglichkeiten eher darin, dass viele und vor allem mittelständische Unternehmen mit beachtlichen Umsätzen gar nicht an die Börse gehen – und damit auch nicht im Leitindex vertreten sein können.
Umgestaltet werden auch der MDAX und SDAX, auch hier geht es jedoch eher darum, dass sich für die Neuzugängen in allen deutschen Indizes die Aussicht auf Kurssteigerungen bietet. Denn vor allem der DAX ist die „erste Adresse“ für deutsche Aktien. Wer zu den Blue Chips gehört, hat einfach mehr Prestige. Anleger, die die Kandidaten in der Debatte rechtzeitig gekauft haben, können ab Ende September möglicherweise Kursgewinne verbuchen. Wer hingegen keine Direktinvestition in Aktien vornehmen möchte, teils weil das nötige Kapital fehlt, teils weil man sich nicht langfristig binden will, kann dennoch von der Performance des neuen DAX und seiner Titel profitieren. Derivate, darunter auch Differenzkontrakte, ermöglichen Tradern die Partizipation an der Wertentwicklung, ohne dass der abgebildete Basiswert gekauft werden muss. Handelbar sind mit CFDs Underlyings aus allen Anlageklassen, also auch DAX-Titel oder eben der ganze neue Index.
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Den Einstieg in das CFD-Trading ermöglicht das Handelskonto bei einem für diese Tätigkeit zugelassenen Forex- und CFD-Broker. Der Broker gibt seinen Tradern mit der Handelsplattform die erforderliche Software und überdies Echtzeitkurse zu den bei ihm handelbaren Basiswerten. Die Einrichtung des Kontos ist in wenigen Schritten erledigt, danach können Trader mit CFDs auf steigende, aber auch auf fallende Kursentwicklungen spekulieren. Da der Broker ihnen mit dem Hebel auch eine Kreditlinie einräumt, kann das Ordervolumen erheblich erhöht werden – auch für private Trader sind Hebelfaktoren von maximal 1:30 möglich, im gleichen Maß steigen auch die Renditen, wenn eine Strategie erfolgreich ist.
Der außerbörsliche Handel ist sehr dynamisch, doch das Daytrading ist nicht nur potenziell lukrativ, sondern auch mit eigenen Risiken behaftet. Ein Broker, dem das Wohl seiner Kunden am Herzen liegt, begnügt sich daher nicht mit den obligaten Risikohinweisen, sondern bietet angehenden Tradern theoretische Bildungsressourcen und praktische Übungsmöglichkeiten mit dem Demokonto an. Wer gut vorbereitet in den Handel einsteigt, macht weniger Anfängerfehler und Verluste – und der Broker profitiert von den enthusiastischen Aktivitäten zufriedener Kunden.
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