Digitaler Euro – das plant die EZB
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.06.2021
Der digitale Euro ist schon lange im Gespräch und dennoch gibt es noch keine klaren Aussagen dazu, ab wann er als Zahlungsmittel verwendet werden kann. Die EZB hält sich bedeckt. Für Anleger ist das daher ein Thema, welches wirklich schwierig ist. Nun soll es aber zum Januar hin eine Entscheidung darüber geben, ob eine Einführung durchgeführt wird oder nicht. Und auch sonst gibt es einige News rund um die digitalen Währungen.
So steht die Präsidentin der Europäischen Zentralbank zum Thema
Bereits im November 2020 hat sich Christine Lagarde zum Thema geäußert. Sie ist die Präsidentin der Europäischen Zentralbank und damit eine erste Anlaufstelle, wenn es um Informationen zum digitalen Euro geht. So hat sich die Präsidentin bereits dazu geäußert, dass es nicht das Ziel der EZB ist, mit einer digitalen Zentralbankwährung direkt an den Start zu gehen und damit andere Länder hinter sich zurückzulassen. Die Ergebnisse zur ersten Konsultation zur Währung wird es im Januar geben und anhand dieser dann eine Entscheidung gefällt, ob weiter an einem digitalen Euro gearbeitet wird.
Unter anderem verweist Legarde darauf, dass es noch einige offene Fragen und Probleme gibt, die erst einmal geklärt werden müssen, bevor der digitale Euro veröffentlicht werden kann. So geht es darum, dass die Nutzer einen besonderen Schutz benötigen. Sorgen bereitet der Präsidentin auch die Frage, wie ein effektiver Schutz vor der Geldwäsche erzielt werden kann. Generell äußert sich die Präsidentin darüber, dass die digitale Währung nicht als Ersatz, sondern lediglich als eine Ergänzung in Bezug auf den analogen Euro zu sehen ist.
Doch aus der EZB selbst kommen auch andere Stimmen. Es gibt Verantwortliche, die der Meinung sind, dass es gar nicht möglich ist, vor Mitte 2021 weitere Entscheidungen in Bezug auf den digitalen Euro treffen zu können. Einige Meinungen geben sogar die Information heraus, dass es bis zu fünf Jahre dauern kann, bis mit weiteren Informationen und Entscheidungen zu rechnen ist.
Zudem wird darauf verwiesen, dass ein Fortschritt ohne politische Unterstützung gar nicht umgesetzt werden kann. Grund ist unter anderem der, dass rechtliche Fragen in Bezug auf den digitalen Euro noch weitestgehend ungeklärt sind und es sinnvoll wäre, hier sogar einen Expertenausschuss einzubeziehen, der sich mit der Thematik umfangreich beschäftigt.
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Zudem sollten sich Interessenten darüber bewusst sein, dass der digitale Euro nicht als ein Projekt zu sehen ist, das schon kurz vor der Veröffentlichung steht. Wenn sich die EZB dazu entscheidet, weiter an dem Projekt zu arbeiten, wird es noch mehrere Jahre dauern, bis sich hier die ersten fundierten Ergebnisse zeigen. Auch die chinesische Regierung ist in diesem Bereich bereits aktiv. Sie führt schon eine längere Zeit Tests durch, die sich auf die Veröffentlichung eines digitalen Yuan beziehen.
Die US-Notenbank ist generell ebenso in die Thematik involviert. Auch von hier kommen Stimmen, die eine Entwicklung einer digitalen Währung nicht ausschließen, sie aber auch nicht in den Fokus stellen. Es gehe nicht um Schnelligkeit, sondern um eine korrekte Herangehensweise, die dabei beachtet werden muss. Bisher gibt es keine Pläne zu einem digitalen Dollar, der demnächst in die Umsetzung gehen könnte.
Risiken von digitalen Währungen dürfen nicht unterschätzt werden
Grundsätzlich sieht die Präsidentin der EZB vor allem auf die Risiken, die digitale Währungen mit sich bringen. Die Wertsicherheit, wie sie durch analoge Währungen angeboten werden kann, steht hier nicht zur Verfügung. Gerade der Rückgang des Einsatzes von Bargeld wird in dieser Thematik immer wieder aufgegriffen. In verschiedenen Zukunftsszenarien wird darüber nachgedacht, inwieweit sich das Zahlungsverhalten der Menschen ändert, wenn diese einen digitalen Euro an die Hand bekommen.
Generell wird immer wieder davon gesprochen, Bargeld möglicherweise komplett abzuschaffen. Die Vor- und Nachteile, die dieses Gedankenspiel mit sich bringt, werden stark diskutiert.
Lagarde ist der Meinung, dass ein digitaler Euro in Bezug auf die Währungssicherheit durchaus eine Notwendigkeit darstellen kann. Sie sieht auch, dass es eine Möglichkeit ist, Europa noch einmal auf einer anderen Ebene zusammenzubringen. Die Digitalisierung hat einen hohen Stellenwert bei den Menschen. Nicht nur im Rahmen der Corona-Pandemie hat die Digitalisierung noch einmal einen ganz anderen Stellenwert erhalten.
Mit ihrer Meinung bezieht sie sich jedoch rein auf den digitalen Euro. Wird die Präsidentin der EZB auf digitale Währungen, die den Bitcoin angesprochen, verweist sie darauf, dass die Risiken, gerade eines Bitcoin Absturzes, nicht aus den Augen verloren werden dürfen. Das größte Risiko stellt in ihren Augen der Punkt dar, dass die Nutzer die Konzepte und Technologien als wichtigste Basis sehen, dabei aber vergessen, dass sie bei Problemen oder Verlusten keinen Anspruch auf Ausgleich haben. Zudem bieten die Krypto-Assets keine stabilen Werte.
Vorteile und Nachteile digitaler Währungen halten die Waage
Der Blick auf die digitale Währung zeigt Lagarde, dass diese nicht nur Nachteile, sondern auch einige Vorteile hat. So weist sie darauf hin, dass die digitalen Währungen für einen Aufschwung in Bezug auf die Innovationen beim Zahlungsverkehr sorgen. Gleichzeitig ist die Integration in Angebote, die vor allem online zur Verfügung gestellt werden, nicht zu unterschätzen. Allerdings verweist sie weiterhin auf die Risiken, die sich in Bezug auf die Souveränität bei den Währungen zeigen. So zeigt sie Unsicherheit darüber, wie sich die Nutzung auf die Bankeinlagen auswirken kann.
Sie weist darauf hin, dass die Möglichkeit einer starken Wertaufbewahrung in Form von Stable Coins erfolgen kann. Für die Nutzer selbst mag dies ein einfacher und effektiver Weg sein. Für die Banken jedoch kann es zu einem Problem werden. Entscheiden sich die Nutzer, einen großen Teil ihrer persönlichen Werte in Stable Coins zu investieren, dann wird die Wertaufbewahrung bei den Banken eingeschränkt und das Geschäft der Bank stark beschnitten.
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Die Forschungsabteilung der Deutschen Bank beschäftigt sich ebenfalls mit der Thematik der digitalen Währungen und hat hierzu ganz klare Meinungen. Die Sorge, in dieser Thematik durch China hinter sich gelassen zu werden, ist groß. Zudem ist zu bedenken, dass es eine einheitliche Lösung für Europa braucht. Unter anderem sind die Verantwortlichen der Deutschen Bank der Meinung, dass die Corona-Pandemie gezeigt hat, wie wichtig es ist, sich mit der Krypto-Thematik zu beschäftigen und hier auch deutlich größere Schritte zu machen.
Ein Blick auf die Entwicklungen bei den digitalen Währungen in den letzten Monaten zeigt, dass hier tatsächlich einige starke Schritte unternommen wurden. So haben die digitalen Währungen wieder einen deutlichen Anstieg verzeichnen können – allen voran der Bitcoin. Nutzer machen sich immer mehr Gedanken darüber, welche Alternativen es zum klassischen Geld oder den bekannten Bezahlwegen geben kann.
China und auch Schweden gehören zu den Ländern, die im Bereich der digitalen Währungen bereits sehr große Schritte gemacht haben. Die Forscher vom Research-Unternehmen geben an, dass es fatal wäre, wenn sich die EZB hier abhängen lässt. Zu sehen sind unter der Prämisse vor allem die Themen, dass internationale Unternehmen den Einsatz von digitaler Währung nicht von sich weisen. Wenn ihnen jedoch kein digitaler Euro angeboten wird, werden sie auf die Varianten aus China und Schweden zurückgreifen und deren Kryptowährung stärken.
Know-your-Customer – Frankreich wird deutlich strenger
Gut zu wissen für Interessenten im Bereich der Krypto-Investitionen ist auch, dass es nun einige Änderungen in Frankreich zur Thematik gibt. Mit dem 9. Dezember wurde eine Aktualisierung der Gesetze auf den Weg gebracht. Krypto-Unternehmen, die in Frankreich aktiv sind, müssen sich nun an strengere Vorgaben halten. Diese Vorgaben beziehen sich auch auf Transaktionen, die Peer-to-Peer durchgeführt werden. Gerade die Anonymität ist ein Thema, das bei der digitalen Währung einen hohen Stellenwert hat. Damit könnte es in Frankreich nun schwierig werden.
Krypto-Anbieter müssen nach dem neuen Gesetz dafür sorgen, dass sie wissen, wer die Nutzer der Plattform sind. Es ist nicht mehr möglich, einen anonymen Account zu eröffnen. Zustätzlich dazu verpflichten sich die Anbieter, in einer engen Zusammenarbeit mit dem nationalen Geheimdienst zu agieren, um gegen die Geldwäsche und Terror vorgehen zu können. Es war zu vermuten, dass Frankreich in dieser Richtung aktiv werden würden. Das stark durch Terroranschläge gebeutelte Land, ist schon länger damit beschäftigt, die Terrorfinanzierung auf verschiedenen Wegen zu unterbringen. Die Gesetzesänderung in Bezug auf die digitalen Währungen war daher nur ein weiterer sinnvoller Schritt. Bis Mitte 2021 bleibt den Anbietern nun Zeit, auf die Änderungen zu reagieren und diese umzusetzen.
Zahlreiche Start-ups in Frankreich aktiv
Unter anderem sieht Frankreich auch Handlungsbedarf, weil es im Land selbst inzwischen zahlreiche Start-ups gibt, die in der Krypto-Branche aktiv sind. Die Blockchain-Unternehmen erhalten im Land unter anderem Förderungen, die durch Hilfsfonds zur Verfügung gestellt werden. Start-ups haben es nicht schwer, in Frankreich gegründet zu werden. Tatsächlich sind hier die Hürden deutlich geringer, als es in anderen Ländern der Fall ist. Umso wichtiger ist es, dass das Land sich nun im Bereich der Krypto-Regulierung deutlich mehr Gedanken macht.
Die Regulierungen in der Krypto-Branche sind bereits länger ein Thema und Empfehlungen an Frankreich wurden schon vor einer längeren Zeit gemacht. Die Regulierungen dienen in erster Linie dazu, möglichst zu verhindern, dass illegale Aktivitäten durchgeführt werden, wenn es um die digitale Währung geht.
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In der Europäischen Union ist bereits im Januar 2020 eine wichtige Änderung in Kraft getreten. Diese bezieht sich auf die Geldwäscherichtlinien, die einem Update unterzogen wurden. So wurden die Krypto-Anbieter nun mit aufgenommen in die Liste der Anbieter, die dazu verpflichtet sind, ihre Kunden und Nutzer nach dem Geldwäschegesetz zu registrieren. Es ist seit diesem Zeitpunkt notwendig, ein sogenanntes Transparent-Register zu führen.
Diese Änderung hat unter anderem dazu geführt, dass die digitalen Währungen teilweise die Attraktivität verlieren. Immerhin gelten sie als eine anonyme Zahlungsmöglichkeit. Doch genau dieser anonyme Faktor ist es, der durch die Aufnahme in die Geldwäsche-Vorgaben nicht mehr vorhanden sein wird.
Mit CFDs auf digitale Währungen handeln
Häufig investieren Nutzer vor allem dann in digitale Währungen, wenn sie davon ausgehen, dass sie eine gute Rendite machen können. Die starke Volatilität der Währungen sorgt für unerwartete Kursveränderungen. Es ist möglich, schon mit einem geringen Einsatz hohe Gewinne zu machen. Dafür ist es jedoch notwendig, selbst in die digitalen Coins zu investieren. Dies ist mit einem relativ hohen Aufwand verbunden, da die Einrichtung einer digitalen Geldbörse notwendig ist.
Diese Einrichtung kann umgangen werden, wenn die Investition in digitale Währungen über CFDs erfolgt. Trader, die mit CFDs arbeiten, setzen auf die Kursentwicklungen und investieren nicht in die Coins selbst. Stattdessen entscheiden sie sich, ob sich der Kurs innerhalb der nächsten Zeit nach oben entwickeln wird oder ob es zu einem Abschwung kommt. Auf die jeweilige Entscheidung eröffnen sie dann eine Position.
Der Vorteil dabei ist, dass auch sehr kurzfristige Trades gesetzt werden können. Gerade weil digitale Währungen sehr volatil sind und sich die Kurse ständig in verschiedene Richtungen bewegen, kann es durchaus sinnvoll sein, mit CFDs zu arbeiten. Hier gibt es zudem die Möglichkeit, über einen Hebel zu arbeiten. Der Hebel hat den starken Vorteil, dass mit mehr Investition gearbeitet werden kann, als Kapital vorhanden ist.
Wichtig: Das Trading mit digitalen Währungen ist sehr spekulativ. Trader sollten sich immer darüber bewusst sein, dass es auch schnell zu hohen Verlusten bei der Investition kommen kann. Gerade mit Hebel-Produkten sind die Verluste teilweise besonders hoch. Daher ist der Einsatz eines Demokontos in der Regel hilfreich, um sich einen Überblick zu verschaffen.
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