Einzelhandel schlägt Einkaufsgutscheine vor

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 02.06.2021


In den USA wurden an alle Bürger Gratis-Schecks verteilt. Aus dem Einzelhandel in Deutschland kommen ähnliche Vorschläge. Allerdings gibt es längst einen sogenannten Konsumstau, da viele Menschen hierzulande in der Corona-Krise Geld zur Seite gelegt haben. Viele Finanzinstrumente und internationale Märkte sind Teil des Handelsangebots von XTB, laut unserem XTB Test.

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Einkaufsgutschein über 500 Euro

Der Handelsverband HDE schlägt vor, jedem Bürger einen Einkaufsgutschein im Wert von 500 Euro zu geben und damit den Konsum anzukurbeln. Das Geld soll laut HDE über die Lohnabrechnung verteilt werden. Rentner könnten eine Auszahlung über die Rentenkasse bekommen und Transferempfänger über die Arbeitsämter. Für Freiberufler und Selbstständige wäre eine Auszahlung über ein Antragsverfahren wie bei den Soforthilfen denkbar.

In den USA bekam jeder Bürger, der weniger als 80.000 Dollar im Jahr verdient, eine Zahlung von 1.400 Dollar. Dort wird gehofft, dass ein Teil des Geldes in den Konsum fließen wird, der ein wichtiger Teil der amerikanischen Wirtschaft ist. Allerdings scheint in Deutschland nicht der Mangel an Geld ein Problem für die Konjunktur und die Kauflaune der Menschen zu sein, sondern die Verunsicherung durch die Corona-Pandemie.

Handelsverband schlägt Einkaufsgutscheine vor

Zukunftsängste und Angst vor Jobverlust

Depotvergleich.com Icon ChecklisteViele Menschen haben Angst vor der Zukunft und drohender Arbeitslosigkeit. Daher haben viele Menschen in Deutschland in den letzten Monaten enorm gespart und mehr Geld auf dem Konto als vor der Krise. Sicher spielte dabei auch eine Rolle, dass die Möglichkeiten zum Geld ausgeben eingeschränkt waren, beispielsweise durch geschlossene Restaurants und abgesagte Veranstaltungen.

Laut dem März-Bericht der Bundesbank sind die Bankeinlagen privater Haushalte innerhalb nur eines Jahres bis Januar um 182 Milliarden Euro auf 1,73 Billionen Euro angestiegen. Diese Entwicklung könnte mindestens bis Mitte des Jahres weitergehen und die Einlagen werden wohl weiter steigen.

Nach Angaben des bayerischen Genossenschaftsverbands GVB, dem Dachverband der Volks- und Raiffeisenbanken, waren die Verbraucherkredite in der Krise rückläufig und Dispokredite wurden kaum genutzt. Kontoüberziehungen sind ebenfalls deutlich zurückgegangen. Einige Menschen in Deutschland sehen in Bargeld weiter eine Wertanlage. Auf Guthaben bei Banken gibt es kaum noch Zinsen und nach Abzug von Gebühren und Inflation bleibt vom Vermögen kaum etwas übrig. Daher ist es für viele Menschen lukrativer, das Geld unter dem Kopfkissen zu lagern oder in Gold zu investieren, aber die Inflation lässt nun auch den Goldpreis steigen.

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Unfreiwilliges Sparen

Die Bundesbank und Wirtschaftswissenschaftler sprechen mit Blick auf die fehlenden Gelegenheiten für Einkäufe von einem unfreiwilligen Spareifer. Nicht nur waren kulturelle Veranstaltungen, Freizeitmöglichkeiten oder Urlaubsreisen kaum möglich, viele Anschaffungen wurden erschwert. So gab es beispielsweise durch den Mangel an Containern Lieferprobleme bei Waren aus Asien.

Es kommen also viele Gründe zusammen, sodass von einem Konsumstau gesprochen werden kann. Das Ifo-Institut berechnet in seiner neuesten Konjunkturprognose eine sogenannte Überschussersparnis von 100 Milliarden Euro. Viele Experten gehen davon aus, dass die Bürgerinnen und Bürger nach der Pandemie früher oder später damit beginnen werden, ihr gespartes Geld auszugeben. Doch wann dies sein wird und wie stark der Konsum ausfallen wird, ist bisher unklar.

Handelsverband will Einkaufsgutscheine

Genug Bargeld im Umlauf

Depotvergleich.com Icon GebührenBargeld ist auf jeden Fall ausreichend im Umlauf. Die Bundesbank druckte zudem im letzten Jahr wesentlich mehr Geldscheine und brachte weitere 821 Milliarden Euro an Bargeld in Umlauf. Dies waren 71 Milliarden mehr als im Jahr zuvor. Im Frühjahr 2020 war der Ansturm auf Geldautomaten sehr groß. Dahinter steckte wohl die Sorge, dass die Versorgung mit Bargeld in der Pandemie weniger gut funktionieren könnte. Doch dies erwies sich rasch als unbegründet.

Derzeit wird an Automaten sogar weniger Geld abgehoben als vor der Pandemie. So sagte Kersten Trojanus, der Geschäftsführer des Geldautomatenbetreibers IC Cash und Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten, in der „Welt am Sonntag“, dass die Nachfrage an Automaten des Unternehmens um 75 Prozent zurückgegangen sei. Die Arbeitsgemeinschaft Geldautomaten ist für etwa zehn Prozent aller Geldautomaten in Deutschland verantwortlich, war rund 5.000 Geräte sind. Zuletzt wurden aufgrund der geringeren Nachfrage sogar 300 Automaten entfernt.

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Trend geht zum bargeldlosen Bezahlen

Ohnehin geht der Trend weiter zum bargeldlosen Bezahlen. Viele haben zuletzt die Möglichkeit der Kartenzahlung auch aus hygienischen Gründen genutzt. Geldscheine und Münzen werden von vielen Menschen angefasst. Daher scheuen sich in der Pandemie viele Menschen, Geld anzufassen und steigen auf bargeldlose Zahlverfahren um.

Zudem wird seit Beginn der Pandemie verstärkt im Internet eingekauft. Laut einer Schätzung des Handelsforschungsinstituts RHI erzielt der Einzelhandel mittlerweile 60 Prozent seiner Einnahmen über elektronische Zahlungswege. Die Bundesbank geht in einer Untersuchung davon aus, dass im letzten Jahr nur noch 60 Prozent aller Zahlungen über Bargeld erfolgten. Dieser Wert betrug im Jahr zuvor noch etwa 75 Prozent.

Einzelhandel fordert Einkaufsgutscheine

Digitale Zahlungswege gefragt

Alpari UK-KundenAuch der Digitalverband Bitkom kommt in einer Umfrage zu dem Ergebnis, dass die Pandemie den Trend zum kontaktlosen Bezahlen verstärkt hat. Dazu gehören Zahlungswege mit Kredit- oder Girokarte, aber auch über Mobiltelefone und Smartwatches. In der Bitkom-Umfrage, die Anfang 2021 herauskam, sagten 79 Prozent der Befragten, dass sie lieber mit Karte oder über Smart Device, also per Handy oder Smartwatch, bezahlen.

Der große Teil der kontaktlosen Zahlungen erfolgt über Kredit- oder Girokarte, doch das Handy oder eine smarte Uhr als Zahlungsmittel nehmen weiter an Bedeutung zu. Vier von zehn Befragten gaben an, dass sie von September bis November 2020 mindestens einmal mit ihrem Smartphone oder ihrer Smartwatch bezahlt haben. Drei Prozent davon nutzen diese Zahlungswege mehrmals am Tag, fünf Prozent jeden Tag, elf Prozent mehrfach in der Woche und zwölf Prozent mindestens einmal in der Woche.

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Bezahlen mit dem Handy

Heute ist es also nicht mehr ungewöhnlich, wenn jemand an der Supermarktkasse sein Handy an das Kartenlesegerät hält. Viele Giro- und Kreditkarten verfügen zudem über einen NFC-Chip, der das kontaktlose Bezahlen erlaubt. Beim Bezahlen mit Smartphone oder Smartwatch wird ein Dienst wie Google Pay oder eine andere App benötigt.

Da viele Menschen ohnehin nur mit ihrem Handy aus dem Haus gehen, ist dieses als Ersatz für den Geldbeutel ideal. Die Sicherheit ist sehr hoch, da die Geräte zunächst vom Nutzer selbst entsperrt werden müssen. Zudem ist dieser Zahlungsweg für viele Nutzer im Alltag schlicht sehr praktisch und schnell.

Handelsverband schlägt Einkaufsgutscheine vor

Sicheres und datenschutzkonformes Bezahlen

Depotvergleich.com Icon SicherheitBeim Verbraucherzentrale Bundesverband geht man ebenfalls davon aus, dass das kontaktlose Bezahlen grundsätzlich sicher und datenschutzkonform ist. Allerdings wird die Transparenz bei den Nutzungen der Bezahldienste bemängelt. Auch die Europäische Zentralbank kommt in einer Umfrage aus dem Dezember zu dem Ergebnis, dass das kontaktlose Bezahlen immer wichtiger wird. In der EZB-Umfrage sagten 40 Prozent der Befragten, dass sie seit Beginn der Pandemie weniger Scheine und Münzen verwendet hätten. Die Befragten wollen diese Vorgehensweise auch nach der Pandemie weiter nutzen.

Die EZB betont jedoch, dass alle Verbraucherinnen und Verbraucher ihre bevorzugte Zahlungsmethode frei wählen sollten. Daher ist es das Ziel der Zentralbank, den Zugang zu Bargeld in der Eurozone sicherzustellen. Allerdings will auch die EZB den elektronischen Zahlungsverkehr fördern und arbeitet auch an der Einführung eines digitalen Euro.

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CFDs und Aktien bei XTB

Bei XTB können sich Trader für den Handel mit Aktien, CFDs oder ETFs entscheiden. Alle 4.000 Finanzinstrumente sind über nur ein Konto handelbar. Bei der Kontoeröffnung gibt der Broker keine Mindesteinzahlung vor. Interessante Aktien finden Trader über den Aktien-Scanner. Dazu kommen für alle Finanzinstrumente Kurse, Charts und Indikatoren.

Der Broker informiert seine Trader zudem über Marktnachrichten, Analysen und in aktuellen Webinaren über die Entwicklungen an den Aktienmärkten. Bei Fragen können sich Trader unter der Woche rund um die Uhr an den Kundenservice im Büro in Frankfurt am Main wenden. Abgerundet wird das Angebot von XTB über einen umfangreichen Bildungsbereich und ein XTB Demokonto.

Einkaufsgutschein vorgeschlagen

Fazit: Konsum ankurbeln

Depotvergleich.com Icon FazitDer Handelsverband HDE schlägt einen Einkaufsgutschein im Wert von 500 Euro für alle Bürgerinnen und Bürger vor, ähnlich wie in den USA. Allerdings ist fehlendes Geld wohl nicht die Hauptursache für die mangelnde Kauflaune, sondern die Unsicherheiten durch die Pandemie. Viele Menschen konnten in den letzten Monaten viel sparen, sodass womöglich ein regelrechter Konsumstau entstand.

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