Erster Schreck nach Fed-Protokollen vorüber

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 23.08.2021


In der letzten Woche wurden die Protokolle der letzten Sitzung der Fed veröffentlicht. Demnach wird bei der amerikanischen Notenbank verstärkt über ein baldiges Reduzieren der Anleihenkäufe diskutiert. Dies führte zu weitere Ungewissheit, was die Börsen in den USA sinken ließ. In den letzten Tagen haben sich die Indizes aber wieder gefangen. Bei XTB können Trader unter anderem Aktien, aber auch Index-CFDs handeln.

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Wann endet die ultralockere Geldpolitik?

Tapering ist der Fachbegriff, der an den Börsen Unsicherheit schürt. Darunter versteht man eine Reduzierung der expansiven Geldpolitik der Notenbanken und das Beenden der Niedrigzinspolitik. Oft entscheiden sich Notenbanken, Schritt für Schritt Anleihenkäufe zu senken oder den Leitzins anzuheben.

In den USA wird diskutiert, wann die sehr lockere Geldpolitik der Notenbank zu Ende geht. Diese Frage beantworten auch die neuen Protokolle nicht. Die Mitglieder der Notenbank sind demnach uneins, wann mit dem Beginn der Reduzierung der Anleihenkäufe angefangen werden soll. Die meisten Teilnehmer der Sitzung sind wohl der Ansicht, dass es weitere Fortschritte beim Erreichen des Ziels der Vollbeschäftigung geben solle. Einige Notenbanker gaben an, dass die aktuelle Geldpolitik weiter wichtig sein, um die Schäden auf den amerikanischen Arbeitsmarkt, die durch die Corona-Pandemie ausgelöst wurden, zu reparieren. Andere sind der Auffassung, dass die Fed dabei nur wenig helfen kann.

Zunächst keine Veränderungen

Zunächst bleibt aber alles beim Alten, aber das Ende der Anleihekäufe rückt näher. Auch der Leitzins in den USA bleibt weiter bei null bis 0,25 Prozent. Weiterhin werden Anleihen im Wert von 120 Milliarden Dollar im Monat gekauft. Die Fed will abwarten, bis es bei der Preisstabilität und auf dem Arbeitsmarkt weitere Fortschritte gibt.

Die Fed macht bisher nur eher vage Andeutungen zu einem möglichen Ende der ultralockeren Geldpolitik und deutet beispielsweise an, dass sie Fortschritt auf dem Weg dorthin sehe. Die wirtschaftliche Entwicklung ging zuletzt in Richtung der Ziele der Notenbank. Die Fortschritte sollen aber erst bei der nächsten Sitzung bewertet werden.

Fed-Chef Jerome Powell sagte zudem kürzlich, die Fed würde durchspielen, wie die Konjunkturhilfen gesenkt werden könnten, also wie das Tapering umgesetzt werden kann. Bisher wird aber wohl noch über Dinge wie Zeitplan, Geschwindigkeit und Aufbau dieses Prozesses diskutiert. Experten gehen aber davon aus, dass diese Planungen schon im Herbst abgeschlossen sind und dann Anfang 2022 das Tapering beginnt.

Unsicherheit an US-Börsen

Die Protokolle der Fed haben an den US-Börsen Mitte letzter Woche einen kleinen Schock verursacht. Ende der Woche war dieser aber überwunden und die wichtigsten Indizes stiegen wieder. Die Protokolle wurden wohl so interpretiert, dass die Fed schon in diesem Jahr mit dem Reduzieren der Anleihenkäufe beginnen könnte. In einem Absatz heißt es, dass die meisten Teilnehmer der Auffassung seinen, dass eine Reduzierung der Anleihekäufe noch in diesem Jahr angemessen sei, wenn sich die Wirtschaft weiter wie bisher entwickelt. Andere sprachen sich für das nächste Jahr aus.

Eric Rosengren, der Chef des Bostoner Ablegers der Fed, sagte kürzlich der „Financial Times“, dass er für eine Reduzierung der Anleihenkäufe ab Herbst sei und dass das Programm nächsten Sommer ganz beendet werden sollte. Der Präsident der Fed in Dallas, Robert Kaplan, ruderte jedoch zurück. Er hatte vor einer Weile gefordert, dass die Reduzierung der Anleihenkäufe möglichst bald beginnen soll. Diese Forderung würde er aber überdenken, wenn der Eindruck entsteht, dass die Delta-Variante das Wirtschaftswachstum bremst. Klar schient aber, dass die Fed sobald wie möglich das Ende ihrer ultralockeren Geldpolitik einleiten wird. Diskutiert wird aber, wann dies soweit ist.

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Erleichterung an den Märkten

Anleger werteten diese Aussage positiv und reagierten erleichtert. Anleger kauften in der Folge wieder mehr Aktien. Diese Entwicklung wurde auch von guten Quartalszahlen einiger Unternehmen unterstützt. Allerdings macht auch den Menschen in den USA die Ausbreitung der Delta-Variante wieder mehr Sorgen. In den letzten Tagen wurden teilweise wieder 100.000 Neuinfektionen bekannt und auch die Todeszahlen stiegen wieder. Vor allem einige Bundesstaaten im Süden sind stark betroffen. Dazu gehören insbesondere Florida und Texas, dessen Gouverneur Greg Abbott vor einigen Tagen ebenfalls positiv auf das Coronavirus getestet wurde.

Einige Kennzahlen verschlechtern sich

Dazu kommt, dass sich einige Kennzahlen eher verschlechtern als verbessern. So sagte Michael Hartnett, der Chefinvestmentstratege der Bank of America, dass die Renditekurve gemessen am Unterschied zwischen Anleihen mit fünf und 30 Jahren Jahren Laufzeit auf einem Ein-Jahres-Tief liege. Außerdem seinen interessante Aktien in den letzten acht Monaten eher unverändert. Eine Ausnahme bilden nur Technikaktien. Aktien aus Schwellenländern liegen laut Hartnett in diesem Jahr im Minus und auch Small-Cap-Aktien seien zuletzt eingebrochen. Einige Rohstoffe sind zudem ebenfalls zuletzt deutlich gefallen. Allerdings konnten einige Unternehmen auch überraschend guten Quartalszahlen veröffentlichen.

Allerdings könnte die Fed bald zum Eingreifen gezwungen sein, dann die Verbraucherpreise haben sich dort zuletzt um 5,4 Prozent verteuert. Dazu kommt, dass die Nachfrage der Verbraucher sinkt und es auch jenseits des Atlantiks Engpässe bei Materialien gibt. Entscheidet sich die Fed, das Tapering einzuleiten, könnten andere Notenbanken bald nachziehen.

Zweite Amtszeit für Powell?

Darüber hinaus könnte sich Jerome Powell auf eine zweite Amtszeit als Fed-Chef freuen. Zunächst sprach sich der republikanische Senator Steve Daines aus Montana für ihn aus, nun auch Finanzministerin Janet Yellen. Präsident Joe Biden scheint sich aber noch unsicher zu sein. Laut eines Medienberichts habe Janet Yellen hochrangigen Beratern von Joe Biden mitgeteilt, dass sie eine zweite Amtszeit von Jerome Powell unterstütze.

Powell ist der Nachfolger von Yellen in diesem Amt. Biden hat wohl aber noch keine Entscheidung getroffen. Rund um den Labor Day, der am 6. September ist, könnte er sich aber zu der Personalie äußern. Daines schrieb in einem Brief an Biden, dass eine Änderung der Führung der Notenbank in dieser Zeit Unsicherheiten im Finanzsystem verursachen und die wirtschaftliche Erholung gefährden könnte.

Die Personalie muss vor dem Kongress bestätigt werden. Powells Amtszeit endet im Februar nach vier Jahren. Von Hause aus ist Powell Jurist und war auch als Investmentbanker tätig. Barack Obama holte ihn 2012 ins Direktorium der Fed. 2018 wurde er von Donald Trump als Chef der Fed nominiert.

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US-Indizes bei XTB

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Kundenservice in Frankfurt erreichbar

Im Frankfurter Büro ist unter der Woche rund um die Uhr der Kundenservice von XTB zu erreichen, um Tradern Fragen zu beantworten um beim Handel weiterzuhelfen. Hier können Trader auch einen persönlichen Ansprechpartner erreichen, der eine Strategie-Analyse durchführt. Anfänger finden ebenso wie Fortgeschrittenen viele Weiterbildungsmaterialien. Einige Inhalte richten sich dabei explizit an sehr erfahrene Trader. Die Trading Academy verfügt dabei auch über einen Premium-Bereich mit ausgewählten Inhalten.

Unter anderem bietet XTB Fachartikel, eBooks und tägliche Analysen an. Experten führen mehrfach in der Woche durch Webinare, in denen es beispielsweise um aktuelle Marktentwicklungen geht. Einige Webinare sind später auch als Aufzeichnung verfügbar. Darüber hinaus bieten die Experten von XTB regelmäßig Marktprognosen an, die schon mehrfach für ihre Genauigkeit ausgezeichnet wurden.

Fazit: Wann endet die lockere Geldpolitik in den USA?

Die jüngsten Protokolle der Fed sorgten für Unruhe an den US-Börsen. Daraus ging hervor, dass die Anleihenkäufe womöglich noch in diesem Jahr enden könnten. Allerdings zeigten sich die Notenbanker durchaus uneins bei der Frage, wann das Tapering beginnen könnte. Klar ist nur, dass das Ende der ultralockeren Geldpolitik näher rückt.

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