ETF MSCI World 2024 – Alle aktuellen Infos im ausführlichen Test Bericht!

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 01.12.2020


Der MSCI World ist einer der beliebtesten und bekanntesten Indizes. Er dient vielen weltweit investierten Aktienfonds als wichtige Benchmark. Und auch unter den passiven Fondsverwaltungen ist er beliebt. Kein Wunder, immerhin kann er eine sehr ansehnliche Rendite von fast 8 % im Jahr vorweisen.
Wir informieren Sie darüber, wie sich der MSCI World zusammensetzt, welche Anlegergruppen in ihn investieren sollten und worauf Privatanleger achten sollten. Außerdem zeigen wir Ihnen, welche ETFs auf den MSCI World derzeit mit welchen Merkmalen angeboten werden.
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Wie ist die derzeitige Zusammensetzung des MSCI World?

Der MSCI World will grundsätzlich die Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung vereinen. Dabei setzt der der Index ausschließlich auf Aktiengesellschaften, die in einer der Industrienationen beheimatet sind und wählt daraus die 1.600 größten Aktien aus. Dies führt dazu, dass bestimmte Staaten und Regionen natürlich übergewichtet sind.
Vor allem die USA, Japan und England sind im Index sehr stark vertreten, die USA dabei zu mehr als drei Fünfteln. Dabei handelt es sich natürlich nur um eine Momentaufnahme vom 31.12.2018.
Der MSCI wird ständig neu berechnet und somit ändern sich natürlich auch die Anteile. Die große Dominanz der US-Unternehmen wird jedoch natürlich auf absehbare Zeit bestehen bleiben.
Ebenso interessant, um Klumpenrisiken zu vermeiden, sind natürlich auch die Branchen, in die ein Anleger über den Weltindex investieren kann. Derzeit sind die folgenden Branchen und Sektoren sehr stark vertreten:

  • Finanzsektor (16,2 %)
  • IT (14,93 %)
  • Gesundheit (13,36 %)
  • Industrie (10,93 %)
  • Konsumgüter (10,44)

Die weiteren Sektoren sind Gebrauchsgüter, Kommunikation, Energie, Rohstoffe, Versorger und Immobilien.
Die 10 Unternehmen, die im MSCI World am stärksten gewichtet werden, sind allesamt in den USA beheimatet. Apple, Microsoft und Amazon sind jeweils mit mehr als 1,5 % gewichtet, Alphabet nimmt mit C- und A-Aktien gemeinsam den dritten Platz ein. Ergänzt werden die Top 10 durch Johnson & Jonson, JP Morgan Chase, Facebook EXXON Mobil und Berkshire Hathaway.

Wonach wird entschieden, welche Länder Indexmitglieder stellen können?

MSCI World legt letztlich selbst fest, welche der Staaten der Welt in Frage kommen. Dabei geht der Indexanbieter natürlich nicht willkürlich vor. Der MSCI World setzt sich ausschließlich aus Industrienationen zusammen. Wie genau diese definiert werden, ist jedoch letztlich die Einschätzung von MSCI. Das Unternehmen teilt alle Länder in Industrienationen (Developed Markets), Schwellenländer (Emerging Markets) und Entwicklungsländer (Frontier Markets) ein. Dies ist auch für den MSCI Emerging Markets relevant.
Um festzulegen, ob ein Land für den MSCI World qualifiziert ist, zieht der MSCI drei Kriterien zurate: Wirtschaftliche Entwicklung, Größe und Liquidität des Marktes und Marktzugänglichkeit. Aufgrund dessen ist beispielsweise China immer noch den Schwellenländern zugeordnet. Aufgrund der Einschränkungen für ausländische Investoren gerade auch bei der Börse kann der Index nicht gewährleisten, dass Aktien  gekauft und verkauft werden können.
Dabei kann die Einschätzung von MSCI durchaus von denen anderer Index-Anbieter abweichen. So stufen beispielsweise sowohl FTSE und S&P Südkorea als Industrienation ein, bei MSCI gilt der Staat hingegen als Schwellenland, weil der Won nicht frei konvertierbar ist.
Im MSCI haben derzeit Unternehmen aus den folgenden Ländern die größten Anteile:

  • USA (61,73 %)
  • Japan (8,6 %)
  • Vereinigte Königreich (5,92 %)
  • Frankreich (3,88 %)
  • Kanada (3,34 %)

Deswegen ist auch die Börsenhandels-Zeit in den USA (ab 15.30 MEZ) besonders relevant für den Markt.

Wie wird der MSCI World berechnet?

Der MSCI World wird auf drei unterschiedliche Arten berechnet:

  • Kursindex
  • Performanceindex mit Quellsteuern
  • Performanceindex ohne Quellsteuern

Die Berechnung erfolgt dabei ein Mal pro Minute. Der Kursindex enthält ausschließlich die Kurse der Aktien und ist um die Erträge aus Dividenden und Kapitalveränderungen bereinigt. Zahlungen führen also zu einem Kursrückgang. Im Rahmen von ETFs werden die Dividenden üblicherweise auch dann ausgeschüttet, wenn der zugrundeliegende Index der Kursindex ist – dadurch das der ETF die Aktien hält, kann der Anleger natürlich auch von Zahlungen profitieren.
Der Perfomanceindex versucht hingegen auch die Dividenden abzubilden und „reinvestiert“ die Dividenden und sonstigen Einnahmen wieder in die Aktien. Auf diese Weise ändern sich die Kurse nicht, wenn Ausschüttungen vorgenommen werden.
So ist es nicht überraschend, dass sich Kursindex und Performanceindex seit der ersten Auflage 1968 deutlich auseinanderentwickelt haben. Im Januar 2019 hat der Kursindex knapp 2.000 Punkte, der Performanceindex mit rund 6.200 Punkten hingegen fast dreimal so viel.
Wenn ein Fonds den MSCI World geschlagen haben will, sollten Anleger jedoch genau darauf achten, welche Werte auf welcher Seite zugrunde gelegt werden. Durch die unterschiedlichen Berechnungen des MSCI World ist es für Fondsverwalter nämlich sehr leicht, die tatsächliche Rendite zu schönen. Es ist allerdings nur aussagekräftig, den Kursindex mit dem Kurschart des Fonds oder  aber den Performanceindex mit dem Performancechart zu vergleichen.
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Rendite und Verluste des MSCI World: Rekordjahre und Krisen

Der MSCI World Chart zeigt natürlich ein Auf und Ab. Die Wirtschaftsphasen und ihre Auswirkungen auf die Aktienkurse und Dividenden spiegeln sich natürlich im Index wieder. Dementsprechend gibt es Jahre, in denen der MSCI World Verluste hinnehmen musste, genauso wie Jahre, in denen der Anstieg herausragend war.
Die schlechteste Entwicklung mussten Anleger im Jahr 2008 hinnehmen. Zur Weltwirtschaftskrise sank der Index um ganze 42 % . Dies war noch einmal deutlich mehr als 1974 mit 27,83 % oder 2002 mit 21,06 % Verlust. Auch 1990, 2001, 1973 und 2000 musste der Index mehr als 10 % Verlust verzeichnen. Darüber hinaus entwickelte er sich jedoch nur noch 6 Jahren negativ, sodass sich Anleger in den 50 Jahren seines Bestehens hauptsächlich über Wertzuwächse freuen konnten. In 37 von 50 Jahren konnte der Index eine positive Rendite erzielen. Die Jahre mit der größten positiven Veränderung waren:

  • 1986: 39,11 %
  • 1985: 37.02 %
  • 2003: 30,81 %
  • 1975: 38,92 %
  • 2009: 26,98 %

Im Schnitt erzielte der MSCI World von 1975 bis 2017 eine durchschnittliche Rendite von 7,7 Prozent. Im ungünstigsten 15-Jahrens-Zeitraum konnten Anleger dennoch 1,3 % jährliche Rendite erzielen, im besten Zeitraum waren sogar 15 % Profit im Jahr möglich.

Für welche Anleger eignet sich ein Investment in den MSCI World?

Der MSCI World eignet sich vor allem für Anleger, die in die erfolgreichsten Unternehmen der Welt investieren möchten. Bei einem Großteil der Aktien handelt es sich um Bluechips, denen nachgesagt wird, dass sie im Vergleich zu Small Caps die deutlich risikoärmere Variante sind. Gerade in schweren wirtschaftlichen Zeiten können sie sich oftmals behaupten. Natürlich brechen auch ihre Kurse in der Regel ein, allerdings nicht so stark wie die kleiner Unternehmen. Zudem sind sie oftmals noch in der Lage eine Dividende zu zahlen und ihre Aktionäre über Kursverluste zu trösten.
Ein MSCI World ETF ist deswegen grundsätzlich für jeden geeignet, der sein ETF möglichst gut diversifizieren möchte, ohne dabei großes Risiko einzugehen oder eine außerordentliche Rendite zu erzielen. Durch die relativ breite Streuung sind Anleger vergleichsweise gut gegen Krisen einzelner Staaten abgesichert. Auf der anderen Seite gehen sie natürlich volles Risiko mit, wenn die Industrienationen wie beispielsweise bei der letzten Weltwirtschaftskrise ins Straucheln geraten.
Als ein Baustein in einem gut diversifizierten Portfolio führt allerdings kaum ein Weg am MSCI World vorbei. Nicht umsonst handelt es sich hierbei um einen der wichtigsten Indizes, der zudem sehr oft auch als Benchmark für aktiv gemanagte Fonds herangezogen wird. Es ist jedoch durchaus sinnvoll, zusätzlich mit weiteren ETFs noch breiter zu diversifizieren.

Welche ETFs auf den MSCI World gibt es?

Der MSCI World gilt als einer der prestigeträchtigsten und bekanntesten Indizes für weltweite Aktien. Entsprechend attraktiv ist der Index auch für ETF-Anbieter. Es gibt kaum eine ETF-Spezialisten, der keinen ETF auf den MSCI World im Angebot hat. Die 10 größten ETFs, die in Deutschland gehandelt werden, sind derzeit:

ETF Fondsgröße (Mio. Euro) TER (%) Ertragsverwendung Replikationsart
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD 12.560 0,20% p.a. Thesaurierend Optimiertes Sampling
iShares MSCI World UCITS 4.171 0,50% p.a. Ausschüttend Optimiertes Sampling
Xtrackers MSCI World Index UCITS 2.676 0,19% p.a. Thesaurierend Optimiertes Sampling
Xtrackers MSCI World Index Swap UCITS 1.959 0,45% p.a. Thesaurierend Unfunded Swap
Lyxor MSCI World UCITS ETF D 1.864 0,30% p.a. Ausschüttend Unfunded Swap
ComStage MSCI World TRN UCITS 1.453 0,20% p.a. Ausschüttend Unfunded Swap
UBS ETF (LU) MSCI World UCITS ETF (USD) 909 0,30% p.a. Ausschüttend Vollständige Replikation
Amundi MSCI World UCITS ETF – EUR 721 0,38% p.a. Thesaurierend Unfunded Swap
HSBC MSCI World UCITS ETF 591 0,15% p.a. Ausschüttend Optimiertes Sampling
Invesco MSCI World UCITS 591 0,19% p.a. Thesaurierend Unfunded Swap

Auffallend ist dabei, dass es nur einen ETF unter den Top 10 gibt, der vollständig repliziert. Weitere ETFs von DEKA und Almundi zählen zu den kleineren ETFs. Mit dem Lyxor Core MSCI World ist zudem auch der ETF mit der günstigsten TER von 0,12 % nicht unter den Angeboten mit der größten Fondsgröße.

Der richtige ETF auf den MSCI World: Darauf sollten Anleger achten

Wer sich dazu entschlossen hat, in den MSCI World investieren zu wollen, sollte sich zuerst überlegen, welche Eigenschaften der ETF aufweisen sollte. Hier sollten sich Anleger vor allem zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETFs entscheiden. Derzeit ist nur der DEKA MSCI World ETF in Deutschland beheimatet, es handelt sich allerdings auch hier um einen ausschüttenden ETF, sodass die thesaurierenden ETFs allesamt gleich steuer(un-)freundlich sind und ihren Sitz entweder in Luxemburg oder Irland haben.
Deutlich wichtiger ist jedoch sicherlich die Replikationsmethode. Hier haben Anleger die Auswahl zwischen vollständiger Replikation, optimiertem Sampling oder unfunded Swaps. Wer sich für eine der Arten entschieden hat, hat die Auswahl schon deutlich eingeschränkt. Im Anschluss sollten Anleger vor allem auf die Sicherheit achten und sich überlegen, ob sie Wertpapierleihe akzeptieren möchten oder die Anbieter streichen, denen sie im Ernstfall nicht zutrauen, unbeschadet aus Krisen hervorgehen zu können.
Im Anschluss daran sind meist nur zwei oder drei ETFs übrig. Diese können Kunden dann vergleichen, in dem sie das Alter und die Größe beachten, die Performance und die TER vergleichen. Eine leichte Möglichkeit ist es auch, Ratings wie die durch Morning Star heranzuziehen, um eine Einschätzung der ETFs zu erhalten.
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Welche Alternativen gibt es?

Der MSCI World ist ein sehr beliebter Index. Dennoch erfüllt er möglicherweise nicht die Bedürfnisse aller Trader, vor allem nicht vollständig. MSCI selbst bietet dabei zwei interessante Indizes an, die sich als Alternative empfehlen.
Zu nennen wäre hier vor allem der MSCI World Quality Index. Er umfasst nicht mehr als 1.600 Aktientitel, sondern mit 300 Aktien weniger als ein Fünftel. Damit würden Anleger also noch stärker auf die größten Unternehmen der Welt setzen. Da diese in Konsolidierungswellen oftmals besonders gut abschneiden und auch Krisen gut überstehen, ist der Index sicherlich einer der interessantesten Alternativen. Gerade Anleger, die „typisch deutsch“ anlegen und zuvor vor allem ein Portfolio aus DAX-Einzeltiteln geführt haben, dürften mit ETFs auf diesem Index besonders glücklich sein.
Eine alternativer Index für alle, die gerade nicht nur auf die größten Konzerne setzen möchten, sondern stattdessen auch kleinere Unternehmen der Industrienationen im Portfolio sehen möchten, habe die Chance dazu im Rahmen des MSCI World Investable Market Index mit rund 4.500 Titeln oder dem MSCI World All Cap Index mit 6.100 Unternehmen. Die Diversifizierung wird also noch einmal deutlich breiter, beschränkt sich in all diesen Indizes jedoch natürlich ebenfalls auf die Industrienationen.
Darüber hinaus kann es für viele Anleger sinnvoll sein, statt einem Weltindex auf eine Mischung verschiedener Regionen zu setzen und so die USA weniger stark zu gewichten. Empfehlenswert wäre beispielsweise eine Mischung aus:

  • S&P 500
  • Euro STOXX 600
  • Nikkei 225
  • MSCI Emerging Markets


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Fazit: MSCI World als Portfolio-Baustein optimal

Der MSCI World ist einer der bekanntesten Indizes und optimal für alle Anleger geeignet, die eine breite Streuung der Geldanlage anstreben. Er wird bereits seit 1968 berechnet und existiert als Kursindex, Performanceindex ohne und Performanceindex mit Quellsteuern. Dabei kann er eine ansehnliche Rendite verzeichnen und sorgte nur in jedem vierten Jahr nicht für einen Wertzuwachs. Durchschnittlich waren sogar 7,7 % Rendite im Jahr möglich.
Er ist jedoch zur Diversifikation nicht ausreichend. Dies liegt zum einen daran, dass er sich ausschließlich auf Industrienationen beschränkt, zum anderen jedoch auch daran, dass er einen deutlichen Fokus auf den US-Markt legt. Dies ist zwar im Rahmen des Index sinnvoll, immerhin hat er das Ziel, die größten Unternehmen der Industrienationen abzubilden. Für Privatanleger entsteht so jedoch ein Klumpenrisiko, sodass es sinnvoll sein kann, andere Indizes beizumischen. Wer in den Index über ETFs anlegen möchte, hat dafür einige Produkte zur Auswahl, die sich durch unterschiedliche Qualitäten auszeichnen.
Bilderquelle: shutterstock.com