Gazprom Aktien kaufen und am Erfolg eines großen Erdgaskonzerns teilhaben
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.03.2021
Gazprom (PAO Gazprom) zählt zu den größten Erdgaskonzernen der Welt. Im Besitz des Moskauer Unternehmens befindet sich mehr als ein Viertel der weltweit gesicherten Erdgasvorkommen. Darüber hinaus verfügt der Konzern über ein rund 172.100 Kilometer langes Pipeline-System. Andere Erdgasproduzenten sind auf das Netz angewiesen. Insgesamt fördert Gazprom 68 Prozent des russischen Erdgases. Der russische Staat hält über die mehrheitlich in Staatsbesitz befindlichen Unternehmen Rosgazifikatsiya und Rosneftegaz sowie direkt etwa 50 Prozent der Gazprom Aktien (WKN: 903276, ISIN: US3682872078). Insgesamt sind 23,6 Milliarden Aktien des Unternehmens in Umlauf.
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- Firmenname: Öffentliche Aktiengesellschaft Gazprom (kurz: PAO Gazprom)
- Gründungsjahr: 1992 in Russland, Währung: RUB
- Sektor: Energie, Rohstoffe, Branche: Öl und Gas
- Aktientyp: Auslandsaktie, Gattung: ADR
Gazprom ist ein internationales Energieunternehmen
Gazprom ist ein international tätiges Energieunternehmen. Zu den Hauptgeschäftsfeldern zählen:
- Geologische Erkundung, Förderung, Transport, Speicherung, Verarbeitung sowie Vermarktung von Gas, Gaskondensat und Erdöl.
- Vermarktung von Gas als Kraftstoff.
- Erzeugung und Absatz von Wärme- und Elektroenergie.
Der Konzern hat es sich zum Ziel gesetzt, eine effiziente, zuverlässige und ausgewogene Versorgung der Verbraucher mit Erdgas und sonstigen Energieressourcen, einschließlich der Folgeprodukte, zu gewährleisten. Gazprom verfolgt als strategisches Ziel die Etablierung als bester Anbieter unter anderen internationalen Energieunternehmen, wie zum Beispiel Everfuel, unter anderem durch die Diversifizierung der Absatzmärkte, die Steigerung der Effizienz der Geschäftstätigkeit, die Sicherstellung von zuverlässigen Lieferungen sowie die Nutzung des technisch-wissenschaftlichen Potenzials.
Gazprom besitzt die weltweit größten Erdgasvorräte
Der Konzern verfügt über die weltweit größten Vorräte an Erdgas. Der Anteil an den Gasvorräten beläuft sich auf 17 Prozent weltweit sowie 72 Prozent in Russland. Auf das Unternehmen entfallen 68 Prozent der russischen Förderung von Gas und 12 Prozent der weltweiten Gasförderung. Gazprom implementiert derzeit zahlreiche Projekte zur Erschließung von Gasressourcen in Ostsibirien, auf dem Arktis-Schelf, auf der Halbinsel Jamal sowie im Fernen Osten. Weitere Projekte beschäftigen sich mit der Förderung von Kohlenwasserstoffen im Ausland.
Gazprom beliefert zuverlässig russische und ausländische Verbraucher. Der Konzern kann auf das global größte Gastransport-System zurückgreifen, das eine Länge von 172.100 Kilometern aufweist. Das Unternehmen vermarktet auf dem Binnenmarkt über die Hälfte des verkauften Erdgases und liefert außerdem Gas in über 30 ausländische Staaten.
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Die Geschichte des russischen Konzerns
Der russische Konzern Gazprom zählt zu den weltweit größten Erdgasproduzenten. Nach eigenen Angaben ist das Unternehmen im Besitz des weltweit größten Erdgasvorkommens. Gazprom ist mit Sitz in Moskau darüber hinaus im Ölgeschäft aktiv und agiert somit auch als Wärme- und Stromproduzent. Aber auch in anderen Bereichen ist der Konzern aktiv, wie zum Beispiel in der Telekommunikation. Der Konzern zählt ungefähr 56 Tochtergesellschaften.
Die Entstehung von Gazprom geht auf eine planwirtschaftliche Behörde zurück, und zwar konkret aus dem Gasbereich des vormaligen Ministeriums für Gas- und Erdölwirtschaft der Sowjetunion (UdSSR). Als dort erste marktwirtschaftliche Strukturen im Rahmen der Perestroika zugelassen wurden, konnte auch Gazprom Fuß fassen, als ein auf Gas spezialisierter Staatskonzern. Dieser wurde 1993 schließlich in eine Aktiengesellschaft überführt und später teilprivatisiert. Gazprom ist seit 1998 als OAO (offene Aktiengesellschaft) nach russischem Recht organisiert.
Nach eigener Aussage ist Gazprom auch die größte Aktiengesellschaft in Russland. Ende Dezember 2018 betrug die Marktkapitalisierung 3,6 Billionen Rubel, umgerechnet rund 50 Milliarden Euro. Zirka 23,6 Milliarden Aktien von Gazprom sind insgesamt in Umlauf. Russland hält direkt etwa 50 Prozent der Aktien. Ursprünglich war eine bestimmte Anzahl an ADR (American Depositary Receipts) für ausländische Investoren ausgegeben worden. Das ADR-Programm wurde ab 2006 reformiert. ADRs, die in London gelistet sind, werden auch in Berlin und Frankfurt gehandelt und verbriefen jeweils zwei Gazprom Aktien.
Kurs und Preis der Gazprom Aktie
Gazprom ist der größte Hersteller und Exporteur von verflüssigtem Erdgas (LNG) in Russland. Das Unternehmen betreibt im Rahmen des derzeitigen Projektes Sachalin II erfolgreich den LNG-Handel. Gleichermaßen werden neue Projekte umgesetzt, die es dem Konzern ermöglichen sollen, die eigene Position auf dem rasch wachsenden weltweiten LNG-Markt zu stärken. Somit ist es kaum verwunderlich, dass zunehmend Anleger Gazprom Aktien kaufen möchten. Der Konzern zählt zu den größten Erdölproduzenten in Russland. Darüber hinaus besitzt das Unternehmen ein großes Vermögen für die dortige Stromerzeugung. Die Gesamtleistung beläuft sich auf ungefähr 16 Prozent der Gesamtleistung des russischen Energiesystems.
Deutlicher Anstieg des Aktienkurses
Im Verlauf der Bankenkrise im Jahr 2008 kam es beim Gazprom Aktien Kurs zum Einbruch. Von diesem konnte sich die Aktie bis heute nicht mehr erholen. So bewegt sich der Chart seit einigen Jahren mehr oder weniger seitwärts. Mitte Februar 2019 notierte der Aktienkurs von Gazprom knapp über 4 Euro. Sowohl in der kurzfristigen als auch in der mittelfristigen Betrachtung kommt die technische Chartanalyse zu Verkaufsempfehlungen. Positive Signale werden erst wieder bei Überwindung des Pivotpunktes bei 4,85 Euro generiert. Der MACD-Indikator (Moving Average Convergence Divergence) bleibt trotz dauerhaft negativem Momentum im bullischen Sektor.
Noch ein Rückblick: Im Jahr 2017 erzielte die Gazprom PAO einen Umsatz von über 100 Milliarden Euro. Der Jahresüberschuss lag bei rund 767 Milliarden Euro und das operative Ergebnis betrug mehr als 13 Milliarden Euro. Der Gewinn pro Aktie belief sich auf 0,43 Euro. Die Bilanzsumme lag bei 2,37 Milliarden Euro.
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Die Gazprom Aktie als langfristige Investition
Bei Gazprom muss beachtet werden, dass die Aktie in Deutschland als sogenannte American Depository Receipt (ADR) gehandelt wird. Dies ist ein von einer US-amerikanischen Depotbank ausgegebener Hinterlegungsschein. Im Falle von Gazprom beinhaltet dieser zwei hinterlegte Aktien.
Die Aktie des Konzerns Gazprom gilt für Anleger als eine langfristige Investition. Wenn diese bereit sind, die hohe Verschuldung und die schlecht kalkulierbaren geopolitischen Risiken in Kauf zu nehmen, erhalten sie durch die stetige Expansion des Konzerns und durch die damit verbundene Profitabilität in der Zukunft gute Gewinnchancen. Die Dividendenrendite von rund sieben Prozent ist ein weiteres Argument.
Wie viele Gazprom Aktien sollten Anleger ins Portfolio aufnehmen?
Ein Depot sollte grundsätzlich mehrere Positionen beinhalten. Dabei ist auf eine gute Diversifizierung zu achten. Es ist ratsam, das Aktiendepot mit Wertpapieren von in diversen Geschäftsfeldern tätigen Unternehmen zu bestücken, um sich vor branchenspezifischen Problemen abzusichern. Zudem ist das jeweilige Investitionsrisiko zu berücksichtigen. Der Kauf der Aktien von Gazprom ist eine eher konservative Anlage, weil Gewinne aus diesem Investment grundsätzlich erst nach einem längeren Zeitraum zu erwarten sind.
Den richtigen Broker finden
Aktien können Sie prinzipiell bei vielen Banken kaufen. Ein Blick auf die teils großen Unterschiede bei den Gebühren legt jedoch in der Regel den Kauf bei einem Online-Broker nahe. Aber auch bei diesen variieren die Bedingungen und Konditionen, sodass es ratsam ist, diese miteinander zu vergleichen. Auch die Serviceleistungen im Kundendienst sollten dabei berücksichtigt werden. Bei den meisten Anbietern ist der Kauf von Aktien mit geringem Aufwand möglich.
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Gazprom Aktien kaufen in wenigen Schritten
Nachdem Sie den passenden Anbieter gefunden und ein Handelskonto eröffnet haben, ist in der Regel zunächst der zu investierende Betrag mittels Banküberweisung, Kreditkarte oder Online-Bezahldienst (je nach Verfügbarkeit) auf ein sogenanntes Referenzkonto bei dem Anbieter zu überweisen. Nach der Gutschrift des Geldes auf dem Konto ist der Betrag für Transaktionen verfügbar. Mit wenigen Klicks ist es jetzt möglich, eine Kauforder an das Broker-Portal zu senden. Dabei sollten Sie natürlich stets die Tagesschwankungen der Börsenkurse beachten.
Ein Kauflimit festlegen
Aus diesem Grund ist es ratsam, noch vor der Erteilung der Order ein Kauflimit festzulegen und diese damit zu versehen. Denn die Limit-Order wird erst bei Erreichen des jeweiligen Kurslimits ausgeführt. Allerdings kann das möglicherweise zu einer verzögerten Ausführung oder auch zu einer Nichtausführung der Order führen. Sie können aber auch mit Hilfe einer sogenannten Market-Order Gazprom Aktien kaufen, also zum jeweils günstigsten Preis.
Absicherungsmöglichkeiten nutzen
Um Kursverluste möglichst zu vermeiden, sollten Sie sich im Vorfeld Gedanken über Absicherungsmöglichkeiten machen. Die sogenannte Stopp Loss ist eine Möglichkeit. Hierbei wird im Vorfeld festgelegt, welcher Kursverlust noch zu verkraften ist. Anschließend benennen Sie den Aktienkurs, welcher nach dem zuvor festgesetzten Verlust notiert, als Limit. Die soeben gekauften Aktien stellen Sie am besten gleich wieder mit dieser Stopp Loss Order zum Verkauf. Wenn der Kurs auf das festgelegte Limit fällt, wird der Verkauf ausgelöst. Allerdings erfolgt diese dann unlimitiert. Verluste lassen sich auf diese Weise auf ein erträgliches Maß minimieren.
Gazprom Aktie: Kauf-Argumente
Gazprom besitzt mehr als 17 Prozent der weltweiten Erdgasvorräte und verfügt zudem über das größte Pipeline-Netz der Welt, wie Sie bereits erfahren haben. Der Konzern hat das Ziel, das weltgrößte Energieunternehmen zu werden. Dementsprechend investiert Gazprom große Beträge in die Erschließung von Erdgasressourcen, zum Beispiel in Ostsibirien, auf der Halbinsel Jamal, im fernen Osten und im arktischen Schelf. Weitere größere Investitionen beziehen sich auf die Produktion von verflüssigten Erdgas und den Pipeline-Ausbau.
Vormals arbeitete Gazprom beim Pipeline-Ausbau auch mit westeuropäischen Energieriesen zusammen. So sind zum Beispiel neben Gazprom bei Nordstream auch Engie, EON, Gasunie und Wintershall Anteilseigner. Allerdings mussten sich zwei westeuropäische Partner bei Nordstream zurückziehen, nachdem von Polen kartellrechtliche Bedenken aufkamen. Dennoch bleibt Gazprom für Westeuropa ein bedeutsamer Erdgaslieferant. Der Anteil der Gasversorgung von Westeuropa durch russisches Erdgas wird Schätzungen zufolge 30 Prozent bis zum Jahr 2020 erreichen.
Dividende und Umsatz
Bei Gazprom handelt es sich um einen international tätigen Energiegiganten, der einen Umsatz von über 100 Milliarden US-Dollar erzielt. Der Konzern bildet damit eine sehr wichtige Devisenquelle für Russland. Dieser Aspekt sowie die europäische Abhängigkeit von russischen Erdgaslieferungen machen existenzielle Krisen des Konzerns eher unwahrscheinlich. Ein Investment in Gazprom Aktien sollte aus dieser fundamentalen Sicht eine vergleichsweise sichere Anlage sein. Für das Geschäftsjahr 2018 wurde die Dividende auf 10,43 Rubel erhöht. Das heißt, dass für die in Deutschland gehandelten ADRs 0,28 Euro (20,86 Rubel) ausgeschüttet wurden. Dies entsprach bei dem damaligen Aktienkurs einer Dividendenrendite von rund sieben Prozent, wobei noch ausländische Quellensteuerabzüge berücksichtigt werden mussten.
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Gazprom Aktie: Verkauf-Argumente
1. Die geopolitische Situation
Die Aktie des Konzerns unterliegt deutlichen geopolitischen Risiken. Dies wurde vor allem klar, als sich die US-amerikanische Trump-Administration gegen den Bau von Nordstream 2 positionierte. Begründet wurde es mit Hinweisen auf eine mögliche Abhängigkeit Westeuropas von der russischen Energie. Tatsächlich waren es wohl eher eigene Interessen (der Verkauf von verflüssigtem US-Fracking-Gas), die hinter dieser Intervention gesteckt haben. Die europäische Gemeinschaft konnte sich nur mit Not zum Weiterbau der Pipeline durchsetzen.
2. Rating
Am 13. Februar 2019 stufte die US-Ratingagentur Moody’s die Kreditwürdigkeit des Konzerns zwar von Baa3 auf Baa2 hoch. Ende 2017 lag die Nettoverschuldung aber tatsächlich bei 32 Milliarden Euro und sollte sich seitdem durch die großen Investitionen weiterhin erhöht haben. Die Schulden bestehen zudem überwiegend in Fremdwährungen, was die sich hieraus ergebenden Unsicherheiten noch verstärkt. Wann das Unternehmen den Schuldenberg abtragen kann und somit wieder ein dauerhaftes Wachstum erzielt, ist derzeit unklar.
3. Umweltrisiken
Ein weiterer Aspekt ist das Thema Umwelt. Der Konzern fokussiert sich beinahe nur auf fossile Energieträger. Der Erdgas-Import stand der in Deutschland angekündigten Energiewende entgegen. Gazprom ist Untersuchungen zufolge der siebtgrößte CO2-Emittent der Welt. So blies das Unternehmen im Jahr 2010 etwa mehr als 130 Milliarden Tonnen CO2 in die Luft.
Gazprom Aktien Prognose: Investieren – Ja oder Nein?
Aufgrund der hohen Schuldenlast ist die Gazprom Aktie vor allem für mutige Anleger als Investitionen geeignet. In jedem Fall handelt es sich bei diesem Wertpapier um eine langfristige Anlage. Die noch laufenden Investitionen des Konzerns wirken sich weiterhin auf die Unternehmensgewinne aus und führen zudem zu einer gewissen Volatilität des Kurses. Ferner bergen die geopolitischen Risiken deutliche Fallstricke. Wie bereits erwähnt, ist der russische Staat im Prinzip Mehrheitsaktionär von Gazprom. Demnach kann auch nicht ausgeschlossen werden, dass das Unternehmen zu einer Art Spielball der Politik wird. Darüber hinaus ist auch die negative Umweltbilanz bedenklich.
Große Wachstumsmöglichkeiten in der Zukunft
Auf der anderen Seite betrachten einige Beobachter die Gazprom Aktie bei dem aktuellen Kurs für ein Schnäppchen. Aber ist es überhaupt möglich, eine aussagekräftige Gazprom Aktien Prognose abzugeben? Betrachtet man die Zukunftschancen, so deuten sich tatsächlich große Wachstumsmöglichkeiten an, insbesondere in Fernost. Das strategische Ziel von Gazprom, Bester unter internationalen Energieunternehmen zu werden, ist offensichtlich nicht unerreichbar. Der russische Staat ist von den des Konzerns generierten Deviseneinnahmen abhängig, was eine gewisse Unabhängigkeit von Gazprom nach sich zieht und somit auch für Anleger eine relative Sicherheit bietet.
Unter Betrachtung von Pro und Kontra für die Aktie, wird deutlich, dass sich ein Investment in das Wertpapier insbesondere für langfristig orientierte, mutige Anleger eignet. Wenn in Zukunft die umfangreichen Investitionen des Unternehmens abgeschlossen sind, so kann der Konzern wieder profitabler werden und seine Schulden reduzieren, was sich dann auch positiv auf den Aktienkurs auswirkt.
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Das Unternehmen Gazprom – die Führungsorgane
1. Hauptversammlung der Aktionäre
Das oberste Verwaltungsorgan der Aktiengesellschaft Gazprom ist die ordentliche Hauptversammlung der Aktionäre, die einmal im Jahr abgehalten wird. Außerordentliche Hauptversammlungen, die zusätzlich abgehalten werden, sind nicht turnusmäßig.
Zu den Aufgaben und Rechten zur Kompetenz der Hauptversammlung zählen unter anderem:
- Änderung der Satzung der Gesellschaft
- Genehmigung des Abschlussprüfers und der Jahresberichte
- Gewinnausschüttung
- Wahlen der Revisionskommission und der Aufsichtsratsmitglieder
- Beschlussfassung über die Liquidation und die Umstrukturierung des Unternehmens sowie über die Stammkapitalsenkung/-erhöhung
Die Aktionäre mit Stammaktien sind in der Hauptversammlung stimmberechtigt. Jeder Aktionär hat die Möglichkeit, persönlich oder durch seinen Vertreter an der Hauptversammlung teilzunehmen. Sie gilt als beschlussfähig, wenn Aktionäre mit mehr als 50 Prozent der Gesamtstimmenzahl teilgenommen haben.
2. Der Aufsichtsrat
Das oberste Kontrollorgan der Gesellschaft ist der Aufsichtsrat. Die Aufsichtsratsmitglieder werden von der Hauptversammlung für den Zeitraum bis zur nächsten Hauptversammlung gewählt. Er bestimmt die Hauptrichtungen der Gesellschaftstätigkeiten, trifft die Entscheidung über die Einberufung der Hauptversammlung und die Bildung der Gazprom Exekutivorgane, bewilligt den Jahreshaushalt und gibt Empfehlungen über die Dividendenhöhe je Aktie.
3. Exekutivorgane
Der Vorstand (kollegiales Exekutivorgan) und der Vorstandsvorsitzende (Ein-Mann-Exekutivorgan) leiten die laufende Tätigkeit des Unternehmens. Sie organisieren die Erfüllung der Entscheidungen von Aufsichtsrat und Hauptversammlung und sind verantwortlich ihnen gegenüber. Der Vorstandsvorsitzende und die Vorstandsmitglieder werden jeweils für fünf Jahre vom Aufsichtsrat gewählt. Unter anderem erarbeitet der Vorstand Investitionsprogramme, den Jahreshaushalt, laufende und langfristige Pläne für die Gesellschaftstätigkeit. Darüber hinaus organisiert er die Verwaltung der Gasströme und erstellt Berichte.
Die Dividendenpolitik der PAO Gazprom
Die Dividendenpolitik der PAO Gazprom wurde im Jahr 2010 in der neuen Fassung gebilligt. Das Dokument wurde unter Berücksichtigung des aktuellen Tätigkeitsumfeldes des Unternehmens aufgesetzt. Die Dividendenpolitik zielt darauf ab, dass die Berechnung der Dividendenausschüttungen transparenter wird. Ferner macht die neue Dividendenpolitik die Ansätze bei der Berechnung verständlicher. Aufgrund der Erhöhung des Niveaus der Ausschüttungen von 30 auf 35 Prozent bietet sie Möglichkeiten für eine größere Beteiligung am Gewinn des Unternehmens.
Die allgemeinen Bestimmungen
Erstellt wurde diese Dividendenpolitik nach der Maßgabe geltenden russischen Rechts, nach Maßgabe der Satzung des PAO Gazprom und der firmeninternen Dokumente des Unternehmens sowie des Corporate Governance Kodex. Die Dividendenpolitik definiert die Prinzipien, an denen sich der Gazprom Aufsichtsrat orientiert, wenn er für die Hauptversammlung der Gesellschaft bei der Beschlussfassung über Gewinnverteilung Empfehlungen vorbereitet. Dabei geht der Aufsichtsrat von den Zielen aus, die Rechte der Aktionäre zu wahren und ihre Erträge durch die Dividendenausschüttung und die Steigerung der Kapitalisierung des Unternehmens zu erhöhen.
Dividendenpolitik: Definitionen und BegriffeDividenden: Teil des Nettogewinns der Aktiengesellschaft gemäß den Ergebnissen des Berichtsjahres, der zugunsten der Aktionäre aufgrund des Beschlusses der Hauptversammlung verteilt wird. |
Die Verfahrensweise zur Berechnung des Dividendenbetrages
Die festgelegte Berechnung des Dividendenbetrages macht es möglich, für die Ausschüttung zwischen 17,5 und 35 Prozent des Nettogewinns des Unternehmens bereitzustellen. Voraussetzung ist, dass die Rückstellungen nach der Maßgabe der Unternehmenssatzung gebildet sind.
In nachstehender Reihenfolge wird die Berechnung des Dividendenbetrages vorgenommen:
- Ein Teil des Nettogewinns wird nach Maßgabe der Gesellschaftssatzung für die Bildung der Rückstellungen abgeführt. Der Gewinn wird den Rückstellungen nicht mehr zugeteilt, sobald sie die Summe erreicht haben, die in der Satzung bestimmt ist.
- Ein Teil des Nettogewinns wird für die Dividendenausschüttung bereitgestellt. Die Höhe beläuft sich auf 10 Prozent.
- Zwischen 40 und 75 Prozent des Nettogewinns werden für Investitionszwecke des Unternehmens reserviert.
Die Nettogewinnsumme, aus dem der Dividendenbetrag berechnet wird, kann um die Wertberichtigung der Finanzanlagen sowie von dem wirtschaftlichen Inhalt her ähnliche Fakten der Unternehmenstätigkeit des Unternehmens herabgesetzt bzw. korrigiert werden. Ein Teil des Gewinns, so wird es vorgeschlagen, um den die Korrektur erfolgt ist, wird dem Unternehmen zur Verfügung gestellt. Bei Abwertung von Aktiva, bei Abgang wertberichtigter Aktiva und bei anderen ähnlichen wirtschaftlichen Fakten der Unternehmenstätigkeit können Mittel, die dem Teil des Gewinns, über den das Unternehmen verfügt, bei der Berechnung des Dividendenbetrages berücksichtigt werden.
Ansätze bei der Berechnung der Dividenden
Der Dividendenbetrag wird ausgehend vom Betrag des Nettogewinns der Gesellschaft, der im Jahresabschluss des Unternehmens (aufgesetzt nach der Maßgabe russischen Rechts) ausgewiesen ist, berechnet. Folgende Ansätze sind bei der Berechnung des Dividendenbetrages zu beachten:
- Die Motivation, die Attraktivität und Kapitalisierung der Aktiengesellschaft für Investoren zu steigern.
- Die Ausgewogenheit langfristiger (Entwicklung der Gesellschaft) und kurzfristiger (Einnahme von Gewinnen) Interessen der Aktionäre.
- Transparenz des Prozesses für die Ermittlung des Dividendenbetrages.
Nähere Informationen hierzu sind auf der Webseite von Gazprom zu finden.
Verfahrensweise bei der Vorbereitung des Beschlusses über die Dividendenausschüttung
Der Aufsichtsrat des Unternehmens legt der Hauptversammlung Empfehlungen zum Dividendenbetrag vor, für die Beschlussfassung über die Ausschüttung der Dividenden. Bei der Vorbereitung dieser Empfehlungen müssen die Regelungen geltenden russischen Rechts beachtet werden. Diese lauten, dass der von der Hauptversammlung beschlossene Betrag den vom Aufsichtsrat des Unternehmens empfohlenen Betrag nicht übersteigen darf und dass die Hauptversammlung beschließen darf, dass Dividenden nicht ausgeschüttet werden.
Fristen für die Dividendenausschüttung
Nach der Maßgabe der Gesellschaftssatzung erfolgt die Auszahlung der Dividenden in Geldform. Sie werden zu einem Termin ausgezahlt, der im Beschluss der Hauptversammlung des Unternehmens bestimmt ist. Die Frist kann nicht später, also zum Ende des Jahres, in dem der Beschluss ergangen ist, ablaufen.
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Gazprom in Deutschland
Gazprom beliefert die Bundesrepublik Deutschland seit über 30 Jahren zuverlässig mit Erdgas. Rückblickend kann man sagen, dass Gazprom trotz deutlicher politischer Veränderungen in den Abnehmerländern und auch in den Ländern der ehemaligen UdSSR immer dazu in der Lage war, die Kunden aus Europa stetig mit Gas zu versorgen. Eine stabile und verlässliche Liefersicherheit stehen für das Unternehmen im Vordergrund.
Gaslieferungen auf Grundlage von Langfristverträgen
Die Gaslieferungen werden auf der Grundlage von langfristigen Verträgen durchgeführt. Sie garantieren den Verbrauchern eine von Marktschwankungen unabhängige und stabile Energieversorgung über viele Jahre hinweg. In vielen Bereichen des Gasgeschäfts verbindet deutsche und russische Unternehmen eine strategische Partnerschaft, die bei länderübergreifenden Großprojekten zur Produktion und Fernleitung von Gas beginnt und beim Gasabsatz endet. Diese Partnerschaften tragen dazu bei, dass in Europa die bestmögliche Umweltsicherheit gewährleistet wird und die Verbraucher kontinuierlich mit den notwendigen Gasmengen beliefert werden.
Konsequente Erhöhung der Liefersicherheit
Die Unternehmenspolitik von Gazprom heißt konsequente Erhöhung der Liefersicherheit. Aus diesem Grund werden Speicherkapazitäten unweit der wichtigsten Abnehmer errichtet, transparente Beziehungen zu den Transitländern auf der Basis von langfristigen Verträgen entwickelt und Liefertrassen diversifiziert. Zusätzliche Möglichkeiten bieten sich durch die Liberalisierung der europäischen Gasmärkte, um die Lieferzuverlässigkeit und -flexibilität zu erhöhen und komplexe Produkte für die Kunden zu entwickeln.
Häufig gestellte Fragen zur Gazprom Aktie
In Bezug auf den Kauf der Aktie des Gazprom Konzerns können viele Fragen auftreten. Die nachfolgenden Fragen werden besonders häufig von Anlegern gestellt. Insbesondere Einsteigern sei empfohlen, sich vor einer Investition in die Aktie gut über das Unternehmen und das Wertpapier zu informieren.
Wie können Anleger von der Gazprom PAO Dividende profitieren?
Bei einer Dividende handelt es sich um den Anteil des Unternehmensgewinns, den eine Gesellschaft an die Aktionäre ausbezahlt. Bei der Gazprom ADR (entsprechend zwei Aktien von Gazprom) lag die Dividende im Jahr 2018 bei ungefähr 0,28 Euro.
An welchen Börsen kann die Gazprom Aktie gehandelt werden?
Unter anderem ist Gazprom an der russischen Börse RTS Interfax gelistet. Die Gazprom ADRs werden in Deutschland an sämtlichen Börsenplätzen oder bei Tradegate und Xetra gehandelt.
Wann wird die Gazprom Dividende ausbezahlt?
Die Auszahlung der Dividende erfolgt einmal pro Jahr, üblicherweise im Monat Juli. Die exakte Höhe der Dividende hängt außerdem von Transaktionsgebühren und der russischen Quellensteuer ab.
Wo können Anleger die Aktien des Gazprom Konzerns kaufen?
Entsprechende Aktien können Anleger zum Beispiel bei einem Aktien-Broker erwerben. Hiervon finden sich im zahlreiche Anbieter, die den Kauf von Aktien zu unterschiedlichen Konditionen anbieten. Es ist empfehlenswert, vorab einen Broker-Vergleich durchzuführen.
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Fazit: Gazprom Aktien in wenigen Schritten kaufen
Bei Gazprom handelt es sich um eine nach russischem Recht offene Aktiengesellschaft, kurz: PAO oder auch OAO. Die Gazprom Aktien können somit ohne Zustimmung der übrigen Aktionäre gehandelt werden. Die Zentrale des Konzerns befindet sich in Moskau. Gazprom zählt zu den weltweit größten Erdgasförderern und -händlern. Mit 35 Billionen Kubikmetern verfügt der Konzern nicht nur über die größten Erdgasreserven der Welt, er unterhält auch das international größte Pipelinenetz mit einer Länge von 172.100 Kilometern. Zweifelsohne ist der Slogan des Unternehmens „Energie ist unverzichtbar“ korrekt. Dennoch ist ein Kauf der Aktien stets mit hohen Risiken verbunden. Die Investition wird sich zumindest kurzfristig aufgrund der hohen Schuldenlast nicht amortisieren. Aber auch langfristig bestehen verschiedene Unwägbarkeiten.
Zu nennen sind hier insbesondere die geopolitischen Risiken. Andererseits gilt die Aktie von Gazprom wegen der Potenziale des Energieriesen als stark unterbewertet, was sie als längerfristiges Investment attraktiv macht. Auch die vergleichsweise hohe Dividendenrendite ist interessant. Wie sich der Gazprom Aktien Kurs künftig entwickeln wird, bleibt abzuwarten. Wenn Sie mit der Gazprom Aktie auf einen der weltweit größten Energielieferanten setzen wollen, kaufen Sie das Wertpapier am einfachsten über einen Online-Broker.
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