Das sind die Gewinner und Verlierer Aktien der Corona-Krise!
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 04.05.2021
Das Coronavirus beeinflusst die Weltwirtschaft. Unternehmen bangen weltweit um ihre Existenz und Arbeitnehmer um ihre Jobs. Verschiedene Maßnahmen wie Geschäftsschließungen, Versammlungs- und Reiseverbote, Home-Office und mehr wurden ergriffen, um die weitere Verbreitung des neuartigen Virus zu verhindern. Weltweit wurden milliardenschwere Hilfspakete von Notenbanken und Regierungen auf den Weg gebracht, um die bis dato nicht abschätzbaren Folgen der Pandemie abzufedern. Vor allem der Finanzmarkt ist von starken Auf- und Abwärtsbewegungen betroffen. Für viele Wirtschaftsbereiche hat die aktuelle Krise weitreichende Folgen. Doch nicht alle Unternehmen leiden unter der Corona-Krise – es gibt auch Gewinner. Wir haben die Gewinner und verlierer der Krise näher angesehen.
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Das sind die Aktien-Gewinner der Corona-Krise
Einen vergleichbaren Absturz der Kurse dürften viele Börsenexperten noch nicht erlebt haben. Dennoch gibt es inmitten der Krise Aktien Gewinner, die zu unerwarteten Höhenflügen ansetzen. Wer in der jetzigen Situation einen Kaufdrang verspürt, der sollte jedoch vorsichtig sein: Es gibt keine Garantie, dass dieselben Wertpapiere auch in den nächsten Monaten die Gewinner sind. Das Börsengeschehen entwickelt sich ähnlich sprunghaft wie das Coronavirus.
Wenn man zurückblickt, ist man aber immer schlauer. Wer Anfang 2020 eine Vorahnung gehabt und Papiere einer bis dahin unbekannten US-amerikanischen Molekulardiagnose-Firma gekauft hätte, der wäre jetzt womöglich reich. Heute finden Testkits für das kursierende Coronavirus von Co-Diagnostics Inc. auf der ganzen Welt reißenden Absatz. Wie der Chef des Unternehmens, Dwight Egan, jüngst sagte, lägen aus 50 Ländern Aufträge vor. Der Bedarf an Tests für das SARS-CoV-2-Virus dürfte mit den Lockerungen der Eindämmungsmaßnahmen weiter steigen.
Welche Aktien steigen in der Krise? Ein Überblick:
1. Digitale Dienstleistungen und Produkte
Digitale Dienstleistungen und Produkte rund ums Home-Office sind krisenbedingt gefragter denn je. Experten glauben, dass Tools zur Teamarbeit und Web-Videokonferenzen auch nach der Corona-Krise häufiger als Alternativen zu Dienstreisen verwendet werden.
Microsoft, Skype, Citrix und Nvidia
Insbesondere etablierte Software-Spezialisten wie Microsoft profitieren an der Börse davon. Die Nutzerzahl der Teamarbeitssoftware „Teams“ legte seit Ausbruch der Pandemie um 40 Prozent zu. Microsoft spielt mit der Videotelefonie-Tochter Skype darüber hinaus eine weitere Home-Office-Karte aus. Dank der Corona-Krise läuft der Dienst, der zuletzt etwas schwächelte, zu neuer Hochform auf. Weiterhin gelten der Grafik-Pionier Nvidia und der Netzwerkspezialist Citrix als Profiteure vom Home-Office. Nach Aussage von Analysten haben die Aktienkurse beider Unternehmen noch viel Potenzial.
Slack und Zoom
Die beiden Chat Software-Anbieter Slack und Zoom gelten bereits jetzt als Aufsteiger des Jahres 2020. Der Chat-Dienst Slack, der im Jahr 2013 von dem Kanadier Stewart Butterfield gegründet wurde und vor allem bei Startup-Unternehmen beliebt ist, ging erst 2019 an die Börse. Seitdem liegt der Aktienkurs deutlich unter seinem Ausgabekurs. Erst Corona hat die Nutzerzahlen innerhalb kurzer Zeit auf über zehn Millionen in die Höhe getrieben, sodass sich auch der Kurs nach oben und nach unten bewegt. Zwar haben Anleger hohe Erwartungen, jedoch werden diese durch die Geschäftszahlen wieder gedämpft.
Bei dem Konkurrenten Zoom stiegen die Nutzerzahlen im Dezember 2019 von zehn Millionen auf zuletzt 300 Millionen. Zurückzuführen ist dies darauf, dass der Video-Chat-Dienst, der ursprünglich für den Einsatz in Unternehmen vorgesehen war, nun sowohl im Home-Office als auch für private Videochats, von Schülern und Studenten im Fernunterricht und sogar für Online-Dates oder Gottesdienste eingesetzt wird.
Seit Jahresbeginn hat sich der Zoom Kurs mehr als verdoppelt. Für einige Analysten gilt die Zoom Aktie bereits als zu hoch bewertet, zumal die Zahl der Mitbewerber größer wird und das Unternehmen mit Datenschutzschwierigkeiten konfrontiert ist. Aus Sicht vieler Analysten gelten der US-amerikanische Newcomer LogMeln (GotomyPC) sowie der deutsche Rivale TeamViewer noch als unterbewertet.
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2. Pharma und Biotech Aktien im Aufwind
Im Pharmabereich dreht sich im Augenblick alles um zwei Fragen: Wer entwickelt das erste Mittel gegen das neuartige Virus? Und wann kommt es auf den Markt? Roche-Chef Severin Schwan dämpfte im April die Erwartungen und sagte, dass man mit einem Impfstoff wohl frühestens Ende 2021 rechnen könne. Bei Roche handelt es sich selbst nicht um einen Impfstoff-Hersteller, das Unternehmen hat jedoch einen Corona-Schnelltest auf dem Markt.
Bei der Behandlung von Covid-19-Patienten ist man hingegen schon etwas weiter. Hier werden bereits mehrere Medikamente getestet. Der Entwicklungsfortschritt verschiedener Kandidaten ist auch an der Börse ablesbar, einschließlich der Rückschläge.
Gilead, Regeneron Pharmaceuticals und Abbvie
Als vielversprechende Titel in Bezug auf das neue Coronavirus gelten nach Ansicht vieler Analysten aktuell die drei US-amerikanischen Pharma-Unternehmen Regeneron Pharmaceuticals, Abbvie und Gilead.
Gilead ist der Konkurrenz mit dem Ebola-Medikament Remdesivier um eine Nasenlänge voraus. Zulassungsstudien laufen bereits. Für einen weiteren Höhenflug des Kurses sorgten im April 2020 positive Nachrichten über vielversprechende Tests in Chicago. Indes prüft das Unternehmen bereits eine Massenproduktion des Mittels. Allerdings raten Experten zur Vorsicht, da sich Hoffnungen allzu schnell in Luft auflösen. Zuletzt legte der Gilead Kurs eine Achterbahnfahrt zwischen 60 und 80 US-Dollar hin.
Regeneron Pharmaceuticals ist an der Börse schon länger gefragt. Der beliebte US-Pharmakonzern, der eine Partnerschaft mit Sanofi hat, will einen Wirkstoff-Cocktail aus zwei verschiedenen Antikörpern gegen das Virus entwickeln und mit den klinischen Studien schon bald beginnen. Mit rund 30 Punkten steht das Unternehmen aber auch unabhängig von der aktuellen Corona-Krise gut da.
Abbvie hat wiederum chinesischen Wissenschaftlern sein HIV-Präparat für die Durchführung von Studien mit Patienten bereitgestellt. Die Genehmigung für Tests mit Patienten wurde bereits erteilt. In der Folge stieg der Aktienkurs um mehr als 20 Prozent an.
Bei den Impfstoff-Entwicklern sind sowohl eine deutsche Biotech-Firma als auch BioNTech mit von der Partie. Auch große Pharmakonzerne wie GlaxoSmithKline, Novartis, Takeda Pharma sowie Johnson&Johnson mischen im Wettlauf der Virenjäger mit. Wer das Rennen gewinnen wird, bleibt abzuwarten.
3. Zusteller, Streaming-Anbieter, Online-Shops
Ausgangsbeschränkungen, geschlossene Restaurants und Geschäfte, Arbeit im Home-Office: Das ruft die „Zu-Hause-Aktien“ auf den Plan. Der weltgrößte Online-Händler Amazon ist einer der Hauptprofiteure in der Corona-Krise. Zwar steht der Konzern wegen Kündigungen und unzureichendem Mitarbeiterschutz derzeit in der Kritik, und Kunden müssen wegen des großen Ansturms länger auf ihre Pakete warten, doch an der Börse geht es für Amazon bergauf. Der Kurs der Amazon Aktie erreichte Mitte April ein neues Rekordhoch. Seit Anfang 2020 ist der Kurs um ein Viertel gestiegen. Auch längerfristig sehen Analysten den US-Konzern gut aufgestellt.
Takeaway, Delivery Hero und HelloFresh
Solange Restaurants nur eingeschränkt öffnen dürfen oder geschlossen bleiben, sind Lieferdienste wie die holländische Lieferando-Mutter Takeaway, Delivery Hero oder HelloFresh gefragter denn je. Allerdings befindet sich die Branche der Lieferdienste mitten in der Konsolidierung. Prognosen über die Zeit nach Corona sind schwierig, die Übernahmewelle ist noch nicht vorüber.
Im April 2020 kletterte die Aktie des Berliner Kochbox-Versenders HelloFresh erstmals über die 30-Euro-Marke. Noch vor einem Jahr war das Papier noch für weniger als zehn Euro zu bekommen. Ob die Kochboxen auch nach der Corona-Krise so stark nachgefragt sind, ist allerdings fraglich.
Amazon Prime, Disney+ und Netflix
Die Streaming Angebote von Amazon Prime, Disney+ und Netflix profitieren derzeit vom „Kino zu Hause“. Die Nummer 1 in diesem Bereich ist mit rund 183 Millionen Kunden ganz klar Netflix. Der Dienst verbuchte im ersten Quartal 2020 den bislang größten Kundenansturm und übertraf damit sogar die Erwartungen der Analysten. Im Jahresvergleich stieg der Umsatz von 28 Prozent auf 5,8 Milliarden US-Dollar und hat sich somit mehr als verdoppelt.
Dennoch warnte selbst Netflix seine Investoren vor zu großer Euphorie. So dürfte das Wachstum mit dem Ende der Pandemie wieder deutlich abflauen und die Abo-Zahlen sinken – der Boom sei demnach nur vorübergehend. Viele Analysten halten die Netflix Aktie bereits für recht hoch bewertet, ein großer Teil des derzeitigen Anstiegs war bereits eingebüßt. Indes ging mit dem Disney-Konzern ein weiterer mächtiger Konkurrent an den Start.
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Das sind die Aktien-Verlierer der Corona-Krise
Die größten Aktien Verlierer der Corona-Krise sind vor allem in der Luftfahrt- und Reisebranche sowie im Einzelhandel zu finden.
Luftfahrtbranche
Der coronabedingte Shutdown trifft besonders hart bisher die Luftfahrtbranche und Unternehmen wie Lufthansa und Airbus. Das Passagieraufkommen kam im März und April beim Flughafenbetreiber Fraport (- 45 %) mit einem Rückgang um mehr als 90 Prozent noch stärker zum Erliegen. Der vollständige Zusammenbruch des internationalen Flugverkehrs hat die Airlines in Liquiditätsschwierigkeiten gebracht, die existenzbedrohend sind und Staatshilfen erforderlich machen, wie der Berenberg-Analyst Andrew Gollan in einer Studie schrieb.
Die Risiken wurden insbesondere durch die neuesten Kursziele des Citigroup Experten Mark Manduca deutlich, der mit einem Euro für die Air-France-KLM und 50 Cent für die Lufthansa für einen großen Schock sorgte. Der Lufthansa (- 45 %) kostet jeder Monat Shutdown rund eine Milliarde Euro.
Reisekonzerne
Auch große Reisekonzerne wie der Kreuzfahrtriese Carnival (- 80 %) und der Reiseveranstalter TUI (- 62 %) sind von der Corona-Krise stark betroffen. Wegen der Pandemie hat TUI sein Reisegeschäft und beinahe den gesamten Hotel- und Kreuzfahrtbetrieb eingestellt. In Deutschland soll das Unternehmen nunmehr im Kampf gegen den Einbruch seines Betriebs staatliche Hilfskredite über 1,8 Milliarden Euro erhalten. Zuletzt hatten sich Kreuzfahrtschiffe mit an Bord auftretenden Infektionen häufiger als großes Problem erwiesen, weil sich viele Passagiere dort auf engem Raum bewegen.
Einzelhandel
In vielen internationalen Ländern haben die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zur Schließung von Einzelhandelsgeschäften geführt. Die Modekette H&M (- 44 %) ist davon beispielsweise sehr stark betroffen. Von den weltweit 5.065 Filialen des Konzerns waren 3.778 Läden vorübergehend geschlossen. Auch der Einkaufszentren-Investor Deutsche Euroshop (- 55 %) bekam die strengen Auflagen deutlich zu spüren. Wie bekannt wurde, mussten erste Mieter bereits Insolvenz anmelden. Mieter könnten nach Aussage des Unternehmens wegen der Pandemie außerdem die Zahlungen aussetzen.
Corona-Krise: Sollten Anleger jetzt Aktien kaufen?
In einer Zeit, in der das Coronavirus alles auf den Kopf stellt, müssen Anleger in ganz besonderem Maße einen kühlen Kopf bewahren. Vor keiner Anlageklasse machte der Kursrückgang halt. Nicht mal die sogenannten „sicheren Häfen“ wie zum Beispiel Gold blieben verschont. Durch einen Ölpreiscrash wurde der massive Kurseinbruch zusätzlich verschärft. Der Einbruch an den Finanzmärkten hat Vermögen im Wert von rund 9 Billionen US-Dollar vernichtet, wie das Beratungsunternehmen Capco berechnet hat. Selbst Papiere von großen Unternehmen wie Microsoft, Apple, Alphabet oder auch deutsche Konzerne wie Wirecard, SAP, Deutsche Telekom oder Adidas notieren in der Krise unter ihren Höchstkursen und weisen aktuell hohe zweistellige Kursverluste auf.
Was bedeutet die Krise für den Finanzmarkt?
Das grassierende Finanzvirus ist für erfahrene Anleger ein alter Bekannter. Ob Eurokrise im Jahr 2010, die Dot-Com-Blase im Jahr 2000 oder Ölkrise in den 70er Jahren: Die Aktienkurse sanken stets nach unten, als würde der Weltuntergang bevorstehen, nur um kurze Zeit später wieder mit der gleichen Schnelligkeit nach oben zu klettern. Die erfolgreichsten Investoren aller Zeiten betonen immer wieder, dass sich ein Aktien Investment noch immer dann am meisten lohnte, wenn sich die Welt im Ungleichgewicht befindet.
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Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Aktien zu kaufen?
Wer an der Börse langfristig ausgelegte Anlagestrategien mitbringt, wird sich mit hoher Wahrscheinlichkeit über die aktuellen Börsenkurse in fünf, zehn oder 15 Jahren freuen. Ein Blick auf die Performance des DAX in den letzten 50 Jahren macht deutlich, dass es sich bislang immer gelohnt hat, nach derart starken Kursrückgängen in Sachwerte zu investieren. Damit stellen sich für Anleger zwei wichtige Fragen: Wann ist der richtige Zeitpunkt für ein Investment in Sachwerte? Sollten Investoren jetzt Aktien kaufen und wenn ja, welche kommen in Frage?
Ohne Zweifel zählt der Corona Crash zu den schnellsten und größten Einbrüchen, die die Finanzmärkte jemals erlebt haben. Ein Blick auf den Langfrist-Chart des DAX zeigt dies eindrucksvoll. So hat der Deutsche Aktienindex von der Spitze bei 13.800 Punkten schon 42 Prozent an Wert verloren. Im April notierte der DAX nachbörslich bereits unter 8.000 Punkten, und somit mehr als beim Crash 1987. Der Einbruch lässt sich sogar mit jenem im Jahr 1929 vergleichen, dem stärksten Börsen-Crash der Geschichte, bei dem der Dow Jones rund 46 Prozent an Wert innerhalb von 22 Tagen einbüßte.
Auf die Frage nach dem richtigen Einstiegszeitpunkt gibt es eine ganz klare Antwort: Es gibt keinen! Kein Experte kann eine seriöse Vorhersage dazu abgeben, wann der Markt seinen Boden finden wird. Für Langfristanleger hatte es sich bisher aber immer gelohnt, in solchen Crash Phasen Mut zu beweisen und stetig zuzukaufen. Ein Sprichwort lautet, dass Vermögen in Krisen gemacht werden. Wer also jetzt in Aktien investiert, sollte sich langfristig zu den Gewinnern zählen dürfen.
Anleger, die zu den Optimisten zählen, sollten deshalb auch künftig mit einem durchschnittlichen jährlichen Wertzuwachs des Deutschen Aktienindex zwischen 7 und 8 Prozent pro Jahr rechnen. Und wer als Investor langfristig denkt und genauso investiert, der wird in 25 Jahren nicht darüber nachdenken, ob er in den Markt bei 8.000 oder 10.000 Punkten eingestiegen ist. Denn unter vorgenannter Annahme wird sich der DAX in 25 Jahren bei 40.000 bis 50.000 Punkten befinden.
Somit ist es kaum verwunderlich, dass sich auch Börsen-Profi Warren Buffett unbeeindruckt ob des Ausmaßes der aktuellen Entwicklung zeigt. Der 89-Jährige weiß, dass Märkte, die stetig offen sein müssen, auf Nachrichten auf große Art und Weise reagieren. Der panikartige Rutsch an den Aktienmärkten sei für ihn nichts Außergewöhnliches.
Welche Aktien sollten Anleger jetzt kaufen?
Gewinner und Verlierer der Krise: Wie investieren? Es ist immer wieder erstaunlich, dass sich die Gesetze des Einzelhandels auf die Börse nicht übertragen lassen. Investoren greifen bei Aktien dann zu, wenn sie steigen und teuer sind. Werden hochrangige Unternehmen aber zum Discountpreis angeboten, werden sie von Anlegern kaum beachtet.
Die Corona-Krise bietet Anlegern mit einer langfristigen Aktien Strategie deshalb die Chance, in hochwertige Unternehmen zu niedrigen Preisen einzusteigen. Insbesondere in Krisenzeiten ist es jedoch ratsam, ganz besonders auf die Qualität zu achten. Denn von einem können Investoren ausgehen: Unternehmen wie Microsoft, SAP, Nestlé, Siemens & Co. werden auch die aktuelle Krise überstehen. Außerdem: Wenn die substanzstärksten Unternehmen der Welt zu Rabattpreisen zu haben sind, warum sollten Anleger dann auf spekulative Investments zurückgreifen?
Auch Unternehmen aus der Pharma-Welt sind mitunter erheblich von der Krise betroffen, obwohl diese gerade jetzt eher als sichere Häfen gelten. Auch in diesem Bereich gibt es starke Unternehmen, die einen Blick wert sind. Investoren haben hier aktuell die Möglichkeit, die besten Aktien der vergangenen Jahre mit deutlichem Rabatt zu kaufen. Walt Disney, SAP, Starbucks, McDonalds, Microsoft, Apple, Amazon, Alphabet sind nur wenige aus dieser Kategorie.
Für langfristig orientierte Anleger ist es ohnehin empfehlenswert, auf solide Unternehmen zu setzen, die schon über Jahrzehnte erfolgreich sind, bereits einige Krisen gemeistert haben und darüber hinaus bei Gewinnen und Erlösen mit stetigen Wachstumsraten aufwarten.
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Corona-Aktien für zu Hause – der neue Trend?
Der Lebensalltag verlagert sich durch die Corona-Krise von draußen in die eigenen vier Wände. Damit verändern sich auch die Bedürfnisse der Menschen. Welche Branchen und Unternehmen profitieren von dieser Situation? Und wie können Investoren den Trend „Zu Hause bleiben“ nutzen?
Viele Anleger verbinden mit der aktuellen Krise Misserfolg und deutliche Kursverluste. Es gibt jedoch nicht nur Verlierer, sondern auch einige Gewinner, die wir bereits genannt haben. Dazu zählen letztlich auch Aktien von Unternehmen, die das Leben in der eigenen Wohnung erleichtern und abwechslungsreicher gestalten.
Zum einen sind dies die zahlreichen Online-Händler. Wenn die Geschäfte geschlossen sind und die Menschen zu Hause bleiben, müssen sie viele Produkte online kaufen. Die Konzerne spüren die hohe Nachfrage deutlich. So musste der Konzern Amazon zum Beispiel 100.000 Mitarbeiter im März 2020 für Lager und Auslieferung einstellen. Und auch bei JD.com fanden 20.000 Menschen einen neuen Job.
Auch das Essen, für das sie nicht die Wohnung verlassen müssen, ist für die Menschen in Quarantäne sehr wichtig. Hier bieten sich die erwähnten Lieferdienste wie zum Beispiel Delivery Hero, der Restaurant-Gericht liefert, oder HelloFresh, der Kochboxen mit den Zutaten zustellt, an. In der Corona-Krise entdecken viele Menschen wieder das Kochen für sich.
Damit keine Langeweile aufkommt, sehen sich viele Menschen Filme an. Davon profitiert insbesondere der Streaming-Anbieter Netflix. Zunehmender Beliebtheit erfreuen sich daneben auch Videospiele, insbesondere bei den Jüngeren. Der Internetknoten De-Cix vermeldete Ende März, dass sich die Zahl der Nutzer von Cloud- und Online-Spielen binnen einer Woche verdoppelt hätte. Gemeinsames Spielen übers Internet empfahl sogar die WHO, damit sich die Menschen während der Ausgangsbeschränkungen weniger allein fühlen.
Arbeiten von zu Hause treibt Software-Geschäft an
Viele Unternehmen schicken ihre Angestellten ins Home Office, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern. Diese nutzten dann für Präsentationen, Besprechungen und Videokonferenzen bestimmte Software. Dieser Trend beflügelt das Geschäft von Microsoft, Slack, Zoom Video und auch TeamViewer. Die Produkte der Unternehmen erleichtern die Vernetzung über das Internet.
ETF „Work from Home“
In Planung ist ein weiteres Produkt von Direxion, ein ETF auf „Work from Home“, das unter dem Bloomberg Ticker WFH aufgelegt werden soll. Darin sollten Titel von Cybersecurity-Software-Produzenten, Cloud-Anbietern sowie Fernkommunikationsunternehmen übergewichtet sein. Ein Home-Office-Basket wird bereits von Vontobel angeboten.
Fonds setzen auf „Zu Hause bleiben“-Aktien
In der aktuellen Krise setzen auch einzelne Fonds zunehmend auf „Zu Hause bleiben“-Aktien. Der Fondsmanager Jan Beckers, der Startup-Unternehmen wie Finleap mitbegründet hat, hat die digitalen Gewinner der Corona-Krise in seinen Aktienfonds „Global Internet Leaders 30“ aufgenommen. Er kaufte Aktien des Anbieters von Kochboxen, HelloFresh, sowie des Videokonferenz-Spezialisten Zoom. Darüber hinaus hält er die Aktien des Streaming-Dienstes Netflix und des Telemedizinanbieters Teladoc Health für langfristige Gewinner der Krise. Seiner Ansicht nach wird die Digitalisierung des Arbeitsplatzes durch das weit verbreitete Arbeiten im Home-Office Auftrieb erhalten. Sein Aktienfonds hat 32 Prozent seit Anfang 2020 zugelegt.
Index „Stay at Home“ mit mehr als 30 Aktien
Auch einige Geldhäuser setzen auf „Zu Hause bleiben“-Aktien. So hat das Investmenthaus MKM Partners einen „Stay at Home“-Index ins Leben gerufen, der sich aus 33 Titeln zusammensetzt. Darunter befinden sich die Bürochat-App Slack, der Videokonferenzspezialist Zoom, der Streaming-Dienst Neflix, der Desinfektionsmittelproduzent Clorox, der Dosensuppen-Anbieter Campbell, der Heim-Fitnessgeräte-Hersteller Peloton oder der Spieleentwickler Activision. Derzeit ist es noch nicht möglich, in den Index zu investieren.
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Gewinner und Verlierer der Corona-Krise
Schon jetzt ist klar, dass sich die Corona-Krise erheblich auf das tägliche Leben und die Wirtschaft auswirken wird. Viele Unternehmen werden langfristig, wie zum Beispiel auch Thyssenkrupp, zu den Verlierern der Krise, aber auch viele zu den großen Gewinnern zählen.
Zu den Unternehmen, die gestärkt aus der weltweiten Krise hervorgehen werden, gehören nach Aussage von Morgan Stanley unter anderem Amazon, Alphabet, Chewy, WW (vormals Weight Watchers), Facebook, Uber sowie die Online-Gaming-Anbieter Take-Two Interactive, Glu, Zynga und Activision Blizzard. Schon jetzt würde sich demnach abzeichnen, dass sich das Verbraucher-Verhalten zunehmend in Richtung Online-Handel und -konsum ändert, sodass eCommere-Plattformen wie Chewy und Amazon aller Wahrscheinlichkeit nach zu den Profiteuren zählen werden. Auch künftig würden viele Verbraucher neben anderen Produkten auch Heimtierbedarf und Lebensmittel online kaufen. Unternehmen wie Expedia, Trivago, Casper, Groupon, Quotient Technology und Yelp werden laut Morgan Stanley „aufgrund besserer Angebote von größeren Anbietern“ langfristig hingegen zu den Verlierern gehören.
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