Großhandelspreise steigen enorm

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 28.09.2021


Die Preise im Großhandel steigen so stark wie zuletzt während der Ölkrise im Herbst 1974 und könnten ein Hinweis auf eine weiter steigende Inflation sein. Hintergrund ist, dass die Preise für einige Rohstoffe innerhalb eines Jahres um zwei Drittel stiegen. Die Großhandelspreise stiegen im August im Vergleich zum letzten Jahr um 12,3 Prozent, wie aus Zahlen des Statistischen Bundesamts hervorgeht. XTB bietet, laut unserem XTB Test, seinen Trader über Aktien und CFDs zahlreiche Handelsmöglichkeiten an.

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Preisauftrieb beschleunigt sich

Der Preisauftrieb beschleunigt sich damit weiter. Im Juli lag die Teuerungsrate noch bei 11,3 Prozent und im Juni bei 10,7 Prozent. Im Oktober 1974 stiegen die Preise um 13,2 Prozent. Neben den seit letztem Jahr stark angestiegenen Rohstoffpreisen kommt ein Basiseffekt aufgrund der sehr niedrigen Preise im letzten Sommer zum Tragen, als die Preise während der Corona-Pandemie aufgrund einer geringeren Nachfrage deutlich niedriger lagen.

Erze, Metalle und Vorprodukte aus Metall wurden um fast zwei Drittel teurer. Die Preise für Altmaterial und Reststoffe verdoppelten sich und Roh- und Schnittholz war fast 60 Prozent teurer. Auch die Preise für feste Brennstoffe und Mineralölerzeugnisse waren um über ein Drittel höhere als vor einem Jahr.

Dazu kommen die anhaltenden Lieferengpässe, die die Situation verschärfen. Auch die Erholung der Weltkonjunktur trägt zu den höheren Preisen bei. In China und den USA gehen Experten derzeit von starken Wachstumszahlen aus. Vor allem in den USA wurde die wirtschaftliche Entwicklung auch durch das von Joe Biden aufgelegte Konjunkturprogramm begünstigt.

Großhandelspreise steigen enorm

Bilderquelle: Poring Studio/ shutterstock.com

Hinweis für weitere Entwicklung der Verbraucherpreise

Die Entwicklung der Großhandelspreise wird gemeinhin als Indikator für die weitere Entwicklung der Verbraucherpreise gesehen. Der Großhandel ist die Zwischenstation für Hersteller und Endkunden. Dazu spielen die Preise für Güter, die nach Deutschland importiert wurden, ebenso eine Rolle wie die Preise, die die Hersteller für ihre Produkte erzielen. Für Import- und Erzeugerpreise gibt es eine eigene monatliche Statistik, die auch die Europäische Zentralbank für ihre Geldpolitik zu Rate zieht.

Die Inflationsrate in Deutschland lag im August mit 3,9 Prozent auf dem höchsten Wert seit 1993. Aus den USA werden für diesen Dienstag neue Zahlen erwartet. Dort wird Experten zufolge die Inflationsrate im vierten Monat nacheinander über fünf Prozent liegen. Falls die Zahlen besonders hoch ausfallen, könnte die Fed rascher als bisher gedacht eine geldpolitische Wende einleiten und ihre Geldflut für die Finanzmärkte reduzieren. Dies hatten einige US-Notenbanker zumindest in den letzten Tagen angedeutet. In der nächsten Woche findet die nächste Sitzung der Fed statt.

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Unsicherheiten auch durch vierte Welle

Neben der weiter steigenden Inflation ist weiter unklar, welche Auswirkungen die andauernde Corona-Pandemie auf die Wirtschaft hat. Virologen gehen davon aus, dass die vierte Corona-Welle bereits begonnen hat. Wirtschaftswissenschaftler warnen aber vor den Kosten und Folgen eines neuen Lockdowns.

Diskutiert wird daher die 2G-Regel, die laut einer Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung weniger Kosten verursachen würde. Dies würde bedeuten, dass nur Geimpfte und Getestete beispielsweise ins Restaurant oder ins Fitnessstudio dürfen. Der Lockdown im letzten Winter betraft zahlreiche Branchen von Gastronomie über Kultur bis zum Tourismus und soll rund 70 Milliarden Euro an Wertschöpfung gekostet haben.

Gäbe es erneut einen solchen Lockdown, gehen die Experten des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung in Essen (RWI) davon aus, dass der Schaden diesmal geringer ausfallen wird. Denkbar ist aber dennoch, dass es beispielsweise bei Dienstleistungen mit viel Körperkontakt wieder Einschränkungen geben wird. Müssten beispielsweise Fitnessstudios oder die Gastronomie wieder schließen, könnte ein Schaden von 52 Milliarden Euro entstehen, was einen Verlust von 0,6 Prozent beim Bruttoinlandsprodukt bedeuten würde.

Großhandelspreise steigen stetig

Teil-Lockdown denkbar

Michael Hüther vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln geht ebenfalls davon aus, dass es in diesem Winter wohl keinen vergleichbaren Lockdown wie vor einem Jahr geben wird, einen Teil-Lockdown hält er ebenso wie die Kollegen vom RWI aber nicht für ausgeschlossen. Auch ein solcher könnte Folgen haben.

Diskutiert wird nun, ob 2G oder 3G der richtige Weg sein könnte. 2G würde laut den Experten des RWI einen geringeren Schaden verursachen als ein Teil-Lockdown. In seiner Berechnung geht das RWI allerdings davon aus, dass die Impfquote bis Jahresende bei 75 Prozent liegt. Wird die 2G-Regel dann konsequent umgesetzt, wären 25 Prozent der Menschen in Deutschland von vielen Bereichen ausgeschlossen und dürfen beispielsweise nicht ins Kino oder an Veranstaltungen teilnehmen.

Dies hätte einen wirtschaftlichen Schaden von 13 Milliarden Euro zur Folge und könnte das Bruttoinlandsprodukt um 0,15 Prozent sinken lassen. Dies wären aber nur ein Viertel der Kosten, die bei einem Teil-Lockdown entstehen würden. Die vierte Corona-Welle könnte laut den Experten damit einen wesentlich geringeren wirtschaftlichen Schaden zur Folge haben als die vorherigen. Mit einer politischen Entscheidung, wie es in diesem Herbst und im Winter weiter geht, ist aber wohl erst nach der Bundestagswahl zu rechnen. Denn hier werden wohl schwierige Zeiten nach der Wahl hinzukommen.

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Gute Wirtschaftsdaten aus China

Aus China kommen unterdessen derzeit sehr gute wirtschaftliche Zahlen, doch auch dort gibt es Probleme. Der Außenhandel und die Industrieproduktion stehen den Statistiken zufolge derzeit sehr gut da. Vor allem Bereiche wie die Produktion von E-Autos und Batterie-Technik laufen gut. Diese werden von der Staats- und Parteiführung gezielt gefördert; nicht nur finanziell, sondern auch politisch. Zur nationalen Strategie der Grünen Wirtschaft gehören beispielsweise E-Mobilität, Industrieroboter oder Solarzellen.

Experten gehen davon aus, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr um 8,5 Prozent wachsen könnte. Für Deutschland gehen viele Ökonomen derzeit von rund drei Prozent aus. Daher könnte sich mit Blick auf die Zahlen die chinesische Wirtschaft deutlich besser entwickeln als die deutsche.

Großhandelspreise steigen

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Weiter strukturelle Probleme in China

Dies sollte aber nicht über die strukturellen Probleme in China hinwegtäuschen. Die Exporte sind der Motor für das Wachstum der chinesischen Wirtschaft und die Industrieproduktion läuft sehr gut. Dies bedeutet aber auch, dass viele Produkte, die in China hergestellt werden, ins Ausland exportiert werden. Daher sind die Investitionen im Inland ebenso wie der Binnenkonsum weiter eher schwach. Dies könnte in der nahen Zukunft weiter der Fall sein.

Zudem wirken sich die Probleme bei Lieferketten, der Chipmangel und die hohen Kosten für Fracht und Container auch in China aus. Dies geht teilweise auch auf die chinesische Wirtschaftspolitik zurück. Zudem können sich die internationalen Handelsbedingungen in der nächsten Zeit nur wenig ändern. Darauf können sich vielleicht große Unternehmen gut einstellen, aber für kleine und mittlere Unternehmen könnten die Probleme anhalten; vielleicht sogar noch einige Jahre.

Neben den Problemen bei Lieferketten berichten deutsche Unternehmen, die in China tätig sind, immer häufiger von höheren Lohnkosten und strengeren Auflagen für Daten- und Umweltschutz. Darüber hinaus gelten in China weiter sehr strenge Einreise- und Quarantäne-Regeln, sodass Geschäftsreisen nach China kaum möglich sind.

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Exporte aus China steigen

Dennoch stiegen die Exporte aus China um August um 25,6 Prozent gegenüber dem letzten Jahr und die Importe stiegen um gut 33 Prozent. Dies war ein Plus von 28,8 Prozent und ein Handelsüberschuss von 58,3 Milliarden Dollar. Allerdings stiegen die Importe von Deutschland nach China nur um 5,6 Prozent. 29,2 Prozent mehr Produkte aus China kamen nach Deutschland. Damit stieg das Handelsvolumen um 16,4 Prozent.

Der Handel mit der ganzen EU verbesserte sich um 22,8 Prozent und die Exporte in die EU stiegen um 29,4 Prozent. Allerdings wurden nur 12,4 Prozent mehr Waren aus der EU importiert. Auch der Handel zwischen China und den USA stieg um 18,9 Prozent. Schon im ersten Quartal wuchs die chinesische Wirtschaft mit 12,7 Prozent sehr stark. Allerdings waren die Vergleichswerte aus dem letzten Jahr auch sehr schwach. Die chinesische Regierung gab für dieses Jahr ein Wachstumsziel von über sechs Prozent aus, nachdem die chinesische Wirtschaft 2020 nur um 2,3 Prozent wuchs.

Großhandelspreise steigen

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Fazit: Preise gehen weiter nach oben

Die Großhandelspreise sind auf den höchsten Stand seit 1974 gestiegen. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass auch die Verbraucherpreise weiter steigen. Die Wirtschaft in Deutschland ist zudem neben Lieferengpässen und der steigenden Inflation auch aufgrund des Pandemie-Geschehens Unsicherheiten ausgesetzt.

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