Kredit abgelehnt – welche Möglichkeiten gibt es?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.03.2021
Heutzutage sind die Hürden für eine Kreditaufnahme deutlich geringer, denn Banken zahlen Strafzinsen, wenn sie zu viel Guthaben besitzen oder zu wenig Kredite vergeben. Trotzdem kommt es in der Praxis dazu, dass ein Kredit abgelehnt wird. Das hat unterschiedliche Ursachen, wenngleich die Antragsteller nicht immer daran schuld sind. Welche Möglichkeiten es gibt, trotz eines abgelehnten Kredits ein Darlehen zu erhalten, und wie die Interessenten dabei vorgehen, haben wir getestet. Kredite ohne SCHUFA sind beispielsweise eine Möglichkeit, aber es gibt auch weitere (kostengünstigere) Optionen.
- Häufig ist die SCHUFA-Abfrage für Kreditablehnung verantwortlich
- Bürgen können für einen positiven Kreditbescheid trotz vorheriger Absage sorgen
- Auch Kredite ohne SCHUFA möglich
- Erhöhung der Bonität durch Restschuldversicherung möglich
Kredit abgelehnt – mögliche Gründe
Möchten Verbraucher einen Kredit abschließen, ist die Überraschung häufig groß, wenn es durch die Bank eine Ablehnung gibt. Wie genau kommt die Ablehnung überhaupt zustande und was können die Antragsteller dagegen tun? Nicht immer ist die Kreditentscheidung transparent für die Verbraucher nachvollziehbar, denn die Banken sind nicht dazu verpflichtet, über die Gründe für die Ablehnung zu informieren. Häufig gibt es dennoch zumindest eine Information zu möglichen Gründen, wobei die negative SCHUFA-Auskunft zu den häufigen Ablehnungsgründen zählt. Die Bank bewertet die Bonität eines jeden Antragstellers aber nicht nur auf Basis der SCHUFA, sondern auch aufgrund interner Richtlinien. Ist das Risiko nach Ermessen der Bank für die Kreditvergabe im individuellen Falle zu hoch, kommt es zur Ablehnung oder zum Angebot, das beispielsweise ein zweiter Darlehensnehmer in den Vertrag mit aufgenommen wird.
Häufige Gründe für die Ablehnung
Neben der negativen SCHUFA-Auskunft gibt es weitere Gründe, die in der Praxis oftmals für eine Ablehnung des Kredites angeführt werden. Dazu zählt beispielsweise:
- befristetes Arbeitsverhältnis
- Probezeit des Antragstellers
- zu niedriges monatliches Einkommen
- andere vorhandene Darlehen
Wer auf seinem Kontoauszug häufiger Rücklastschriften zu verbuchen hat, wird ebenfalls durch die Bank als negativ und nicht kreditwürdig eingestuft. Generell ist der Kontoauszug selbst für die Banken das Maß der Dinge, denn dieser zeigt jede Kontobewegung an. Buchen beispielsweise Inkassounternehmen regelmäßig vom Konto des Antragstellers ab, wird auch dies als nachteilig bei der Antragstellung bewertet.
Alter des Antragstellers entscheidend
Auch das Alter des Antragstellers ist bei der Kreditvergabe entscheidend. Ist er beispielsweise zu jung, kann sich die Vergabe des Kredites aufgrund der internen Bewertung der Bank ebenfalls schwieriger gestalten. Gleiches gilt, wenn die Antragsteller ein höheres Alter haben. Zwar gibt es dann die Sicherheit durch die zuverlässige Rentenzahlung, doch statistisch gesehen steigt auch das Sterblichkeitsrisiko ab 65 Jahren. Deshalb verwehren die meisten Banken die Vergabe von Krediten ab diesem Alter.
Fehlende Sicherheiten häufig Grund für Ablehnung
Generell sind die fehlenden Sicherheiten des Antragstellers einer der häufigsten Gründe für eine Ablehnung des Kredites. Zu den Sicherheiten zählt neben dem regelmäßigen Einkommen auch ein gewisses Sparvermögen oder im besten Falle Wohneigentum. Gerade bei größeren Darlehenssummen mit einer längeren Laufzeit geht es darum, den Kredit möglichst sicher zurückzahlen zu können. Wer gar keine Sicherheiten bei der Bank vorweisen kann, hat erfahrungsgemäß schlechte Karten, überhaupt eine Finanzierung zu erhalten. Häufig ist in diesem Fall ein zweiter Darlehensnehmer erforderlich oder die Kosten für den Kredit werden aufgrund des höheren Risikos für die Bank erhöht. Die Folge sind höhere Zinsen, was natürlich wiederum eine höhere monatliche Belastung für die Kreditnehmer bedeutet. Können sie dies realisieren oder nicht? Bei der Beantwortung dieser Frage ist eine realistische sowie vor allem ehrliche Einschätzung gefragt, denn können die Kreditnehmer die Ratenzahlung nicht zuverlässig leisten, kann es zu weiteren Nachteilen kommen.
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Kredit abgelehnt – Möglichkeiten für eine Finanzierung
Es bestehen mehrere Möglichkeiten, um trotz Ablehnung einen Kredit zu erhalten. Entscheidend sind die Gründe für die Ablehnung. Wir haben in Bezug auf die verschiedenen Ablehnungsgründe ein paar Tipps, wie dennoch eine Finanzierung möglich werden kann.
1. Grund der Ablehnung: negative SCHUFA
Zu den häufigsten Gründen für eine Kredit Ablehnung zählt eine negative SCHUFA-Auskunft. Wer einen Kredit bei einer renommierten Bank beantragt, muss der Datenübermittlung bzw. der Abfrage bei der SCHUFA zustimmen. Gespeichert sind bei der Schutzgemeinschaft sämtliche personenbezogenen Daten rund um Verträge. Damit bietet sich ein großer Informationspool, auf den die Unternehmen zugreifen können. Gespeichert sind nicht nur laufende oder abgeschlossene Verträge, sondern überdies Informationen zum Zahlungsverzug, möglichen Insolvenzen und vielem mehr. Bei der Anfrage zum Kredit wird die Bank ebenfalls zeitgleich eine SCHUFA-Auskunft einholen und dieses Ergebnis in die Entscheidungsfindung einfließen lassen.
Negative SCHUFA ist häufig gar nicht bekannt
Oftmals gibt es in der Praxis eine böse Überraschung, denn viele Antragsteller wissen gar nichts von ihren negativen Vermerken in der SCHUFA. Ist beispielsweise ein Kredit bereits ordnungsgemäß abgelöst worden, aber fehlt die Information darüber in der SCHUFA, so kann es ebenfalls zu einer negativen Auskunft kommen. Deshalb ist eine regelmäßige Überprüfung aller gespeicherten personenbezogenen Daten der SCHUFA von Vorteil. Verbraucher haben einmal jährlich kostenlos die Möglichkeit dazu und können postalisch Informationen bei der Schutzgemeinschaft abfragen.
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Mehrere Kreditanfragen kurz hintereinander sind kontraproduktiv
Jede Kreditanfrage, die die Verbraucher bei einer Bank stellen, wird ebenfalls bei der SCHUFA gespeichert. Wer also kurz hintereinander oder sogar parallel bei verschiedenen Banken eine Finanzierungsanfrage stellt, muss ebenfalls mit einer Ablehnung des Kredites aufgrund der negativen SCHUFA-Auskunft rechnen. Deshalb ist es empfehlenswert, nur eine Kreditanfrage zu stellen und die Entscheidungsfindung abzuwarten. Die Banken weisen bei der Antragstellung selbst darauf hin, dass die Verbraucher keine weiteren Anfragen bei anderen Unternehmen stellen sollten, um das Ergebnis bei der SCHUFA-Abfrage nicht zu verfälschen. Kommt es dennoch zur Ablehnung durch die Bank und sind womöglich die vielfachen Kreditanfragen ein Grund dafür, können die Verbraucher das persönliche Gespräch mit der Bank suchen und den Sachverhalt erklären. Womöglich gibt es die Gelegenheit, über den Finanzierungswunsch positiv zu entscheiden.
2. Grund für Ablehnung: zu geringes Einkommen
Ein weiterer Grund für die Ablehnung einer Finanzierungsanfrage kann auch das zu niedrige Einkommen sein. Selbst wenn der Antragsteller Vollzeit beschäftigt ist, kann das monatliche Einkommen nach Ansicht der Bank nicht genügen, um die Kosten und vor allem die sichere Rückzahlung der Kreditraten auf längere Sicht zu gewährleisten. Ist dies der Fall, gibt es verschiedene Lösungsansätze. Die Antragsteller können beispielsweise die Darlehenssumme nach unten korrigieren oder die monatlichen Raten anpassen, sodass die Rückzahlung auch mit dem geringeren Einkommen realisiert werden kann. Ist dies nicht möglich, ist ein zweiter Darlehensnehmer eine weitere Option. Verfügt beispielsweise der Lebenspartner oder Ehepartner ebenfalls über ein sicheres Einkommen, kann das die Chance auf eine positive Kreditentscheidung erhöhen.
3. Grund der Ablehnung: Antragsteller bezieht Lohnersatzzahlungen
Die Ablehnung für einen Kredit hängt häufig auch mit der Art der monatlichen Einnahmen zusammen. Wer beispielsweise Arbeitslosengeld I oder Hartz IV bezieht, hat es in der Praxis erfahrungsgemäß schwer, einen Kredit zu bekommen. Gleiches gilt für die Bezieher von Elterngeld, Krankengeld oder anderen Leistungen, die als Lohnersatzzahlungen gelten. Der Grund ist einfach, denn sie sind nicht pfändbar. Würde der Kreditnehmer seinen Zahlungsverpflichtungen nicht nachkommen, hätte die Bank keine Möglichkeit, mit den monatlichen Einnahmen und einer Pfändung die ausstehenden Zahlungsverpflichtungen vollstrecken zu können. Deshalb kann es zwar theoretisch anhand der monatlichen Einnahmen der Fall sein, dass die Ratenzahlung realisierbar wäre, aber der Charakter der Einnahmen nicht für die positive Bewilligung eines Kreditantrages reicht.
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Bürgen als Lösung
Gerade in solch einem Fall können die Bürgen eine schnelle und unkomplizierte Lösung bieten. Ist beispielsweise ein Familienmitglied Bestandteil des Kreditvertrages, wird dieser erfahrungsgemäß durch die Bank bewilligt, wenn ein ausreichendes pfändbares Einkommen vorliegt. Prinzipiell müssen aber auch die Bürgen einige Anforderungen erfüllen, unter anderem: Wohnsitz und Gehaltskonto in Deutschland, Erreichung der Volljährigkeit, ausreichende Bonität. Der zweite Kreditnehmer muss dann aktiv werden, wenn der Hauptantragsteller die Forderungen gegenüber der Bank nicht mehr bedienen kann, da er rein rechtlich die gleichen Verpflichtungen aufweist.
Kredit ohne SCHUFA als echte Option?
Wird der Kredit abgelehnt, suchen viele Interessenten oftmals hektisch nach einer adäquaten Alternative. Auf der Suche nach Möglichkeiten wird häufig das Internet bemüht und die Suchmaschine spuckt schnell Schlagwörter wie „Kredit ohne SCHUFA“ aus. Gibt es diese Möglichkeiten der Darlehen tatsächlich und wenn ja, für wen sind sie geeignet? Es gibt einige Kreditinstitute oder Finanzvermittler, die einen Kredit ohne SCHUFA anbieten. Allerdings handelt es sich dabei nicht zwangsläufig um einen Kredit ohne tatsächliche Abfrage der SCHUFA bzw. den Verzicht der Datenübermittlung bei Vertragsabschluss an die Schutzgemeinschaft.
SCHUFA freie Kredite häufig teurer
Die Praxis zeigt, dass die Kredite ohne SCHUFA meist deutlich kostenintensiver sind, da das erhöhte Risiko durch höhere Zinszahlungen dargestellt wird. Die Kredite werden nicht selten von Banken oder Vermittlern mit Sitz im Ausland angeboten. Vor allem die Schweiz hat sich dafür in den letzten Jahren bewährt. Der Vorteil: Wer einen Kredit bei einem ausländischen Anbieter in Anspruch nimmt, findet diese Daten meist nicht in seiner SCHUFA-Auskunft wieder. Allerdings ist dieser vermeintliche Vorteil mit höheren Kosten erkauft. Im Vergleich zu den gängigen Kreditkonditionen ist ein Darlehen ohne SCHUFA nicht selten zwei- oder dreimal so teuer wie ein normaler Ratenkredit bei einem deutschen Kreditinstitut. Deshalb sollten die Kunden darauf achten, dass der Anbieter für den Kredit ohne SCHUFA seriös ist und keine versteckten Kosten für die Darlehensgenehmigung anfallen.
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Bonität durch Restschuldversicherung erhöhen?
Häufig ist es in der Praxis der Fall, dass einige Banken die Restschuldversicherung zur Erhöhung der Bonität anbieten. Normalerweise sind die Versicherungen dieser Art obligatorisch und können durch die Kreditnehmer selbst abgeschlossen werden oder eben nicht. Besteht bei den Antragstellern allerdings eine eingeschränkte Bonität, kann die Restschuldversicherung dabei helfen, trotzdem in den Genuss des Kredites zu kommen. Die vermeintliche Sicherheit erkaufen sich die Kreditnehmer aber oftmals teuer, denn die Kreditversicherungen sind teilweise kostenintensiv und weisen einige Einschränkungen auf.
Kreditversicherung für unverschuldete Risiken
Die Restschuldversicherung kann beispielsweise genutzt werden, um Krankheit, Kündigungen, Arbeitsunfähigkeit oder sogar den Todesfall abzusichern. Die Bestandteile gibt es wahlweise einzeln oder auch als Komplettschutz, der jedoch meist besonders kostenintensiv ist. Trotz der Restschuldversicherung ist es im Schadenfall nicht gewährleistet, dass tatsächlich die Zahlungen durch die Versicherung anstandslos übernommen werden. Der Grund ist einfach, denn häufig sind die Konditionen dafür einfach nicht erfüllt. Es gibt unter anderem Karenz- oder Wartezeiten, die die Versicherungsnehmer einhalten müssen. Bei dem Abschluss der Kreditversicherung bei Kündigung sind dies häufig drei oder sechs Monate. Innerhalb dieses Zeitraumes nach Vertragsabschluss übernimmt die Versicherung die Ratenzahlung bei einer Kündigung nicht. Wer außerhalb dieser Wartezeit ist, bekommt auch nicht immer eine sofortige Zahlung mit der Kündigung seines Arbeitsverhältnisses. Abhängig von der Vertragsgestaltung gilt die Übernahme der Raten für den Kredit erst ab zwei oder drei Monate oder sogar länger nach der fehlenden Beschäftigung.
Bonität erhöhen und Kredit absichern: vor allem bei längerfristigen Darlehen
Trotz aller Kritik an der Restschuldversicherung kann sie vor allem bei längerfristigen Finanzierungen sinnvoll sein. Wer beispielsweise eine Baufinanzierung für den Erwerb einer Immobilie abschließt und den Darlehensbetrag jahrzehntelang finanziert, für den ist die Absicherung des Kredites bzw. seiner Familie bei Zahlungsunfähigkeit gar nicht so verkehrt. In diesem Fall hat die Kreditversicherung einen weiteren Vorteil: die Erhöhung der Bonität.
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Kosten genau kalkulieren
Bevor sich die Versicherungsnehmer dazu entscheiden, eine Restschuldversicherung abzuschließen, ist die Kostenkalkulation empfehlenswert. Viele Banken sind bei der Vergabe des Darlehens dabei behilflich und stellen die Möglichkeiten vor. Bei einigen Kreditinstituten haben die Antragsteller jedoch keine Entscheidungsmöglichkeit, sondern der Abschluss eine Kreditversicherung ist für den Erhalt des Darlehens verpflichtend. Häufig sind die Konditionen für die Restschuldversicherung aber schlechter als die marktüblichen Bedingungen, sodass die Abwägung von Vorzügen und Nachteilen im Fokus steht. Ist das eigentliche Kreditangebot der Bank tatsächlich so gut, dass sich die vermeintlichen höheren Kosten der Restschuldversicherung lohnen? Jeder Kreditnehmer sollte vor der Vertragsunterzeichnung genau die individuellen Lebensumstände sowie seine Vermögenssituation mit den künftigen anfallenden monatlichen Belastungen bewerten. Dabei gilt: Es ist nicht zu knapp in Bezug auf die Einnahmen und Ausgaben zu kalkulieren, um auch für unvorhergesehene geforderte Aufwendungen (beispielsweise Reparatur des Kfz oder der Waschmaschine) einen finanziellen Spielraum zu haben, ohne dabei die Ratenzahlung vernachlässigen zu müssen.
Fazit: Trotz Ablehnung beim Kredit Finanzierungsmöglichkeiten
Die Ablehnung für einen Kredit muss nicht zwangsläufig das Ende aller Träume für die finanzielle Freiheit bedeuten. Entscheidend sind die Gründe für die Ablehnung, denn bei einigen können die Antragsteller sogar selbst Abhilfe schaffen. Eine negative SCHUFA-Auskunft ist einer der häufigsten Gründe, weshalb ein Kredit abgelehnt wird. Damit die Auskunft nicht aufgrund von falschen Daten erfolgt, sollten die Verbraucher einmal jährlich kostenfrei die gespeicherten Daten bei der Schutzgemeinschaft überprüfen und bei falschen Informationen eine Änderung forcieren. Kommt es zu einer Ablehnung des Kredites aufgrund einer geringen Bonität oder eines zu geringen Alters des Antragstellers, können Bürgen die Chancen für einen positiven Bescheid des Kredites deutlich erhöhen. Wer eine Ablehnung seines Kreditantrages erhalten hat, sollte stets bei der Bank nachfragen, warum so entschieden wurde. Häufig lassen sich auch im Gespräch mit dem Bankberater mögliche Unklarheiten oder falsche Informationen ausräumen, sodass Antragsteller doch noch zu ihrem Wunschkredit kommen.