Lebensmittellieferdienste neuer Trend in Großstädten
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 27.07.2021
In einigen Großstädten sind gerade zahlreiche Werbeplakate von Lebensmittellieferdiensten zu sehen. Gorillas und andere Anbieter liegen hier aktuell im Trend und die Unternehmen wachsen rasant. Das Wachstum geht jedoch oftmals auf Kosten der Mitarbeitende und auch der langfristige Erfolg ist nicht in Stein gemeißelt. Aktien von Unternehmen aus vielen Branchen finden Trader, laut unserem XTB Test, auch bei XTB.
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Die Anbieter versprechen, dann man von zuhause bequem über das Smartphone Lebensmittel bestellen kann, die dann in zehn oder zwanzig Minuten geliefert werden. Gegen einen geringen Aufpreis werden die Lebensmittel von Fahrradkurieren an die Haustür gebracht. Gorillas ist wohl der bekanntesten Anbieter und in Berlin schon sehr präsent. Dort hat das Unternehmen kleine Lager und ist vor allem in der Innenstadt aktiv. An einigen Stellen beschweren sich bereits Anwohnerinnen und Anwohner über Lärm und das die Kuriere auf Straßen und Gehwegen zu viel Platz einnehmen. Dazu kamen zuletzt weitere Negativschlagzeilen.
Das Unternehmen wurde erst 2020 gegründet, ist aber schon jetzt ein sogenanntes Einhorn. Einhörner sind Start-ups, die schon vor einem Börsengang mit über einer Milliarde Dollar bewertet werden. Dies ist für ein Unternehmen, bei dem Kundinnen und Kunden eher kleinere Mengen bestellen, durchaus überraschend. Zudem sind die Waren auch im Supermarkt erhältlich. Gorillas kann jedoch Preise anbieten, die mit den Supermarkt-Preisen mithalten können.
Unternehmen lockt Investoren an
Das Unternehmen wächst schnell und konnte bereits zahlreiche Investoren gewinnen. Berlin ist dabei eine Art Versuchsregion für Gorillas. Allerdings sind die Grenzen des Wachstums eigentlich klar definiert, denn die Kuriere können mit ihren Fahrrädern nur wenige Waren transportieren und um die Lieferzeiten einhalten zu können, müssen die Lager in direkter Nähe sein. Daher könnte es beispielsweise schon in den Außenbezirken von Berlin schwierig, das Angebot in dieser Form aufrechtzuerhalten.
Außerdem gibt es mit den klassischen Supermärkten mehr als etablierte Konkurrenz. Dazu kommt, dass beispielsweise REWE selbst einen Lieferservice anbietet. Die Gewerkschaft ver.di ist sich daher unsicher, ob das Angebot mehr als nur eine Nische ist. In Berlin gibt es viele Geschäfte und Verbraucherinnen und Verbraucher können den nächsten Supermarkt oft in wenigen Minuten zu Fuß erreichen. Oft haben die Supermärkte in Großstädten auch am Abend lange auf. Die Lieferdienste der Supermärkte waren bisher nicht mehr als eine Ergänzung des Kerngeschäfts.
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Neben Gorillas haben einige weitere Anbieter ein ähnliches Geschäftsmodell. Bei Flink liegt die Liefergebühr ebenfalls unter zwei Euro. Dazu kommen Getir und Wolt. Wolt ist als Lieferant für Gerichte aus Restaurants bekannt, will aber auch bei Lebensmitteln aktiv werden. Dies deutet darauf hin, dass sich der Konkurrenzkampf verschärfen wird.
Bisher haben die meisten Anbieter aber noch einen überschaubaren Kundenstamm. Die Wachstumsmöglichkeiten scheinen daher aus verschiedensten Gründen begrenzt. Allerdings gehen einige Experten davon aus, dass es bald einen Boom für diese Angebote geben wird, obwohl schon die Ausgangslage der Branche nicht einfach erscheint.
Neben genervten Anwohnern kommt auch vonseiten der Mitarbeitenden Kritik. Die Angestellten von Gorillas organisierten zuletzt sogenannte wilde Streiks. Dies wurden nicht von einer Gewerkschaft unterstützt oder organisiert. Die Beschäftigten fordern nicht nur mehr Geld, sondern auch verbesserte Arbeitsbedingungen und einen besseren Kündigungsschutz. Bisher gibt es keine Einigung mit der Geschäftsführung. Es ist eher ungewöhnlich, dass es so rasch nach einer Unternehmensgründung zu Konflikten mit den Beschäftigten kommt. Ob die Streiks Erfolg haben, ist bislang unklar. Nur wenige Beschäftigte arbeiten längerfristig für Gorillas, für viele ist dies wohl eher ein Übergangs- oder Nebenjob.
Strengere Vorgaben für Lieferdienste denkbar
Sogar Bundesarbeitsminister Hubertus Heil schaltete sich bereits ein und traf sich mit den Beschäftigten. Er kündigte an, dass es in Zukunft strengere Vorgaben für Lieferdienste geben könnte, machte aber keine verbindlichen Aussagen. Strengere Regulierungen würden die Hürden für die Liefer-Start-ups weiter erhöhen.
Schon im März war Gorillas in zwölf Städten vertreten, heute sind es 17 deutschen Städte. Mittlerweile wird der Lieferdienst auch in europäischen Nachbarländern angeboten und sogar in New York gibt es einen Ableger. Das Unternehmen um seinen Gründer Kagan Sümer konnte im März nach einer weiteren Finanzierungsrunde eine Milliardenbewertung erzielen. So schnell hat diese Bewertung noch kein Start-up in Deutschland erhalten.
Die Kuriere von Gorillas werden „Riders“ genannt und sind über Teil- und Vollzeitverträge fest angestellt. Neben den üblichen Preisen für Lebensmittel zahlte die Kundinnen und Kunden eine Gebühr von 1,80 Euro. Einen Mindestbestellwert gibt es nicht. So ist einer der Besonderheiten, dass Menschen auch spontan etwas kaufen können, beispielsweise, wenn ihnen für ein Gericht nur eine Zutat fehlt.
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Im März kamen bei einer Finanzierungsrunde 244 Millionen Euro zusammen. Zu den Investoren gehören unter anderem Coatue Management, DST Global und der chinesische Technologiekonzern Tencent. Mit diesem Geld will Gorillas weiter wachsen sowie in Technologie und Infrastruktur investieren.
Bald könnten die Fahrer von Gorillas in 50 Städten und zehn Ländern unterwegs sein. Gorillas hat sicher auch von der Pandemie profitiert, als viele Menschen Einkäufe von zuhause aus für sich entdeckt haben. Die Investoren glauben zudem wohl an das Potenzial des Geschäftsmodells. Da jedoch viele Nutzer nur Mengen im Wert von 15 bis 30 Euro einkaufen, kann das Unternehmen kaum auf attraktive Margen kommen.
Das Unternehmen hofft, dass die Kundinnen und Kunden bald im Schnitt für 30 Euro einkaufen. Zudem muss eine kritische Masse erreicht werden und das Unternehmen will eine ernsthafte Konkurrenz für Supermärkte werden. Womöglich könnten diese stellenweise sogar ganz ersetzt werden, denn das Unternehmen kann im Vergleich zu Geschäften viele Kosten sparen. Es wird weniger Fläche benötigt, die Mieten sind niedriger und es müssen keine Beschäftigten für die Kasse und das Einräumen von Regalen eingestellt werden.
Konzept für Städte besser geeignet
Ein Lager könnte bis zu 300.000 Menschen erreichen und einige Millionen Lieferungen im Monat durchführen. Allerdings geht das Konzept wohl nur in größeren Städten auf. Auf dem Land könnte die Umsetzung schwierig werden. Laut einen Bericht von „Gründerszene“ eröffnet Gorillas mindestens ein Lager im Monat und es sind zahlreiche offene Stellen auf der Webseite ausgeschrieben. Schon jetzt arbeiten rund 1.000 Menschen für das Unternehmen.
Es heißt, Sümer soll selbst begeisterter Radfahrer sein und selbst mögliche neue Strecken und Liefergebiete vorab testen. Sümer bringt zudem einige Erfahrung mit und hat beispielsweise bei Rocket Internet gearbeitet. Die Fahrer verdienen mit 10,50 Euro knapp über dem Mindestlohn. Das Unternehmen beteiligt sich auch an Handykosten und stellt E-Bikes zur Verfügung.
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Möglichkeiten scheint der Markt auf jeden Fall zu bieten, denn der europäische Lebensmittelmarkt soll fast zwei Billionen Euro wert sein. Es wird erwartet, dass in den nächsten vier Jahren 200 Milliarden Euro davon im Internet umgesetzt werden. Denkbar ist sogar, dass Gorillas und Co. den ganzen Markt in kurzer Zeit komplett auf den Kopf stellen könnten und nachhaltig verändern. Die Gunst der Stunden wollen auch andere Anbieter nutzen. Flink ging Anfang des Jahres auf den Markt und arbeitet mit REWE zusammen. Auch dieser Anbieter konnte sich schon 43 Millionen Euro von Investoren sichern.
Bald könnte es auch zu einer Marktkonsolidierung kommen, wie sie vor einigen Jahren bei Pizzalieferdiensten stattgefunden hat. So hat sich lieferando.de hierzulande durchgesetzt und nach und nach Konkurrenten wie pizza.de oder foodora.de übernommen. Daher können sich auch auf diesem recht neuen Markt langfristig ein oder zwei Anbieter durchsetzen und auch profitabel arbeiten.
CFDs und Aktien bei XTB handeln
XTB bietet Aktien, aber auch CFDs auf zahlreiche Basiswerte an. Der Broker hat seine Wurzeln in Polen und ist dort auch an der Börse notiert. Seit 2007 gehört ein Büro in Frankfurt am Main zum Unternehmen. Von dort aus werden nicht nur die Kundinnen und Kunden betreut, sondern auch Webinare und Schulungsmaterialien organisiert und vorbereitet.
Die moderne Plattform xStation 5 wurde von XTB selbst entwickelt und verfügt über zahlreiche Charts und Indikatoren. Der Broker verbessert die Trading-Plattform regelmäßig. Trader finden bei XTB Funktionen wie
- ein Aktien-Scanner
- ein Wirtschaftskalender
- ein Trading-Rechner oder
- Live-Performance-Statiken.
Selbstverständlich werden auch kostenlose Echtzeitkurse angeboten und das Angebot kann über ein XTB Demokonto umfassend getestet werden.
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Gorillas wächst weiter und Lebensmittellieferdienste liegen derzeit im Trend. Mittlerweile ist das Start-up ein Einhorn und kann unter Umständen die Gunst der Stunde nutzen. Letztendlich könnte das Unternehmen sogar Supermärkten Konkurrenz machen, obwohl die Grenzen des Wachstums aufgrund des Geschäftsmodells eigentlich begrenzt scheinen.
Bei XTB können sich Trader für den Handel mit Aktien oder CFDs entscheiden. Der Handel erfolgt über eine moderne Plattform, die von XTB selbst entwickelt wurde. Dort stehen Tradern zahlreiche Analysetools zur Verfügung. Der Kundenservice wird ebenso wie das umfangreiche Schulungsangebot von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Frankfurt betreut.
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