Neue Nachhaltigkeits-ETFs auf XETRA
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 22.03.2021
Der bekannte ETF-Anbieter iShares bietet seit einigen Tagen auf der elektronischen Handelsplattform XETRA fünf neue ETFs mit dem Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit an. Diese sind auch an der Börse Frankfurt handelbar. Auch bei Brokern wie Degrio können Trader nachhaltige ETF-Investments finden. Immer mehr Anbieter bringen nachhaltige ETFs auf den Markt und das Interesse an diesen steigt.
Kriterien der Nachhaltigkeit
Bei nachhaltigen ETFs legen Anbieter wie iShares bei der Gewichtung und der Zusammensetzung ihres ETFs Wert auf die Einhaltung von Kriterien zur Nachhaltigkeit. Diese ETFs basieren beispielsweise auf MSCI-Indizes, die Unternehmen aufgenommen haben, die regional oder global tätig sind und Nachhaltigkeitskriterien beachten. Hier werden beispielsweise Unternehmen ausgeschlossen, die beispielsweise mit Waffen oder Tabak handeln.
In den nachhaltigen Indizes von MSCI sind Unternehmen vertreten, die sich an die UN Global Compact-Kritierien halten und über ein ESG-Rating verfügen. Die Gewichtung in einem Index kann dann nach dem ESG-Rating oder den CO2-Emissionen des Unternehmens erfolgen. Ishares bietet aktuell neue nachhaltige ETFs aus den Anlageregionen USA, Europa, Japan sowie über den MSCI World an.
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Wie die Deutsche Börse Mitte April in einer Pressemitteilung bekannt gab, achten Anleger nicht nur bei ETFs, sondern auch bei Aktien zunehmend auf Nachhaltigkeit. Die Nachfrage an börsengehandelte Indexfonds mit einer sozialen und ökologischen Ausrichtung steigt damit weiter. Bei nachhaltigen Geldanlagen werden ökologische, soziale und ethische Kriterien bei der Auswahl herangezogen.
Allerdings sind bisher nur vergleichsweise wenig nachhaltige Fonds auf dem Markt, doch die Zahl der Angebote wächst rasch. 2017 investierten Anleger in Deutschland schon 171 Milliarden Euro in ethische und ökologische Finanzprodukte. Im Herbst 2018 untersuchte die Stiftung Warentest nachhaltige ETFs, die schon länger als fünf Jahre am Markt sind. Dieses Kriterium traf dabei nur auf zwei ETFs zu. Bei beiden ETFs war in den letzten fünf Jahren eine Rendite von sechs Prozent möglich.
Keine einheitliche Definition von Nachhaltigkeit
Bislang ist es jedoch für Anleger schwierig, herauszufinden, welche Anlagen in der Tat nachhaltig sind, da es kein einheitliches Gütesiegel oder festgelegte Definitionen gibt. Auch der Anteil des investieren Vermögens in nachhaltige Anlagen liegt noch in einem einstelligen Prozentbereich. Nachhaltige ETFs schließen oftmals umstrittene Branchen wie Alkohol, Tabak oder Waffen von vorneherein aus. Werden soziale Kriterien einbezogen, werden beispielsweise Aktien von Unternehmen, die ihre Produkte von Kindern herstellen lassen, nicht in den ETF bzw. den zugrundeliegenden Index aufgenommen.
Ein Anhaltspunkt für Anleger sind dabei die ESG-Kriterien. Experten bewerten dabei Unternehmen nach ihren ökologischen und sozialen Aspekten und beziehen auch eine verantwortungsbewusste Unternehmensführung in ihre Bewertung ein. ESG steht daher für Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung).
Nachhaltige ETFs auf zwei bekannte Indizes
Die bekanntesten nachhaltigen ETFs beziehen sich auf nachhaltige Aktienindizes. Die bekanntesten sind dabei wohl weiterhin der MSCI World Socially Responsible Index (SRI) und der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged. Im MSCI World Socially Responsible Index (SRI) sind 400 Unternehmen aus Industrieländern vertreten, die über ein sehr hohes ESG-Rating verfügen. Bewertet werden die Unternehmen von Analysen von MSCI. Diese nutzen dabei beispielsweise Geschäftsberichte, Presseartikel und andere öffentliche Quellen als Grundlage. Auch die Gewichtung der Unternehmen ist Teil des Auswahlverfahrens, damit Unternehmen in den Index aufgenommen werden können. Unternehmen, die Waren aus den Bereichen Alkohol, Tabak. Glücksspiel, Waffen, Atomkraft, Pornografie oder Gentechnik herstellen oder damit handeln, werden nicht in den Index aufgenommen. Der MSCI World Socially Responsible Index (SRI) besteht zu mehr als der Hälfte aus amerikanischen Aktien.
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Im Dow Jones Sustainability Index World Enlarged sind 600 nachhaltige Unternehmen vertreten, allerdings nicht nur aus Industrieländern, sondern auch aus Schwellenländern. Um in den Index aufgenommen zu werten, müssen Unternehmen einen umfassenden Fragebogen ausfüllen. Der umfangreiche Fragebogen enthält unter anderem Fragen danach, wie es um die CO2-Bilanz des Unternehmens bestellt ist, wie das Unternehmen zu Menschenrechten steht und wie der Umgang mit Daten gehandhabt wird. Dieser wird dann von Analysen bewertet. Jedes Unternehmen erhält im Anschluss einen Nachhaltigkeitsscore. Aus jeder Branche werden dann 20 Prozent der nachhaltigsten Unternehmen ausgewählt, die auch an der Börse den höchsten Wert aufweisen. Im Dow Jones Sustainability Index World Enlarged sind amerikanische Aktien mit 40 Prozent vertreten.
Anleger wollen verstärkt in nachhaltige Anlagen investieren
Im MSCI World Socially Responsible Index (SRI) finden sich auch weltbekannte Unternehmen wie Microsoft, IBM oder Mc Donalds. Auffällig ist, dass große IT-Unternehmen wie Amazon in beiden Indizes nicht vertreten sind. Die Auswahl ist insgesamt jedoch sehr breit gefächert. Beide ETFs wurden im letzten Jahr auch von der Stiftung Warentest positiv bewertet.
Eine Umfrage der European Bank for Financial Services (ebase), eines Kreditinstituts aus Aschheim bei München, zeigte vor einigen Monaten das gestiegene Interesse von Anlegern an nachhaltigen Anlagen. Über 50 Prozent der Befragten gab an, dass sie in Zukunft Nachhaltigkeitskriterien verstärkt berücksichtigen wollen. Ebenfalls über die Hälfte der Befragten will dies auch bei Geldanlagen. 15 Prozent wollen in Zukunft sogar ausschließlich in nachhaltige Anlage investieren, 25 Prozent immerhin einen großen Teil ihrer Anlagen mit nachhaltigen Produkten abdecken.
ESMA fordert Berücksichtigung von Nachhaltigkeitskriterien
Darüber hinaus fordert die europäische Finanzaufsichtsbehörde ESMA, dass Kriterien zur Nachhaltigkeit in Zukunft bei der Anlageberatung berücksichtigt werden. Würde eine entsprechende Vorgabe verpflichtend, müssten Anlageberater bei ETFs nicht nur auf Produkte mit guter Rendite und günstigen Kosten hinweisen, sondern auch auf ETFs, die den ESG-Kriterien entsprechen. Neben den ESG-Kriterien vergeben auch einige Ratingagenturen Nachhaltigkeitssiegel. Die amerikanische Ratingagentur Moringstar gibt beispielsweise regelmäßig ihren „Nachhaltigkeitsatlas“ heraus.
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An der Deutschen Börse können derzeit 1.425 ETFs gehandelt werden. Mit einem Handelsvolumen von durchschnittlich 13 Milliarden Euro im Monat ist der elektronische Handelsplatz XETRA damit einer der führenden in ganz Europa. Schon Ende letzten Jahres umfasste dabei das Angebot an nachhaltigen Fonds laut der Fondsrating-Agentur Scope rund 640 Angebote und immer wieder kommen neue nachhaltige ETFs dazu. Schon lange achten Großinvestoren wie Kirchen oder Pensionsfonds darauf, nicht in umstrittene Brachen zu investieren. Auch bei privaten Anlegern nimmt dieser Wunsch zu.
Unterschiedliche Zusammensetzung
Neben den großen nachhaltigen ETFs, die sich auf den weltweiten Markt beziehen, sind auch ETFs erhältlich, die gezielt den europäischen Markt, Schwellenländer oder einzelne Branchen im Blick haben. Einige ETFs beziehen sich dabei besonders auf kleine und mittlere Unternehmen. Die Rendite von nachhaltigen ETFs steht klassischen Fonds dabei in nichts nach. Allerdings können die Kosten etwas höher sein als bei anderen Fondsangeboten. Darüber hinaus sind viele nachhaltige ETFs nicht so breit aufgestellt wie andere Fonds. Beispielsweise sind im kompletten MSCI World etwa 1.600 Unternehmen vertreten, im MSCI World Socially Responsible Index dagegen lediglich etwa 400.
Nachhaltige Fonds auch bei Brokern
Anleger können sich durchaus selbst auf die Suche nach passenden nachhaltigen Indizes machen, aber auch über einen Broker ETFs handeln. So bietet DEGIRO derzeit 200 kostenfreie ETFs an.
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Neben ETFs können Anleger bei DEGIRO auch Aktien, Anleihen, Investmentfonds, Hebelzertifikate, Optionsscheine, Optionen und Futures an internationalen Börsen handeln. Dabei fällt keine Depotgebühr an. Der Handel ist über die eigene Handelsplattform möglich, aber auch von Unterwegs über die Trading-App. Über ein Demokonto kann man die Plattformen zunächst testen. Hier finden Anleger auch kostenlose Kurse in Echtzeit und zahlreiche Handelstools.
Fazit: Immer wieder neue nachhaltige ETFs am Markt
Das Interesse an nachhaltigen ETFs nimmt immer mehr zu. Im Herbst letzten Jahres waren in Deutschland rund 640 nachhaltige ETFs handelbar und auch Broker wie DEGIRO haben ETFs, die auf Indizes basieren, die auf nachhaltige Aspekte achten, im Angebot. Viele dieser ETFs stammen auch von namhaften Anbietern. Kürzlich kamen beispielsweise fünf neue nachhaltige ETFs von iShares auf den Markt, die an der Deutschen Börse und über XETRA handelbar sind.
Bei der Zusammensetzung von nachhaltigen Indizes orientieren sich viele Anbieter an den ESG-Kriterien zu ökologischen und sozialen Aspekten sowie den Grundlagen verantwortungsbewusster Unternehmensführung. Bei der Zusammensetzung werden dabei Aspkete wie der CO2-Ausstoß oder die Achtung von Menschenrechten einbezogen. Unternehmen aus umstrittenen Branchen wie der Waffenindustrie werden nicht in den Index aufgenommen.
Die bekanntesten nachhaltigen Indizes, auf denen einige ETFs basieren, sind wohl weiterhin der MSCI World Socially Responsible Index (SRI) und der Dow Jones Sustainability Index World Enlarged. Die Auswahl der Aktien erfolgt bei beiden Indizes unterschiedlich. Daneben gibt es einige ETFs, die sich beispielsweise auf nachhaltige Unternehmen aus Europa oder aus Schwellenländern spezialisiert haben.
Möglicherweise könnten in Zukunft weitere nachhaltige Anlagen auf den Markt kommen. So fordert die europäische Finanzaufsichtsbehörde ESMA, dass Nachhaltigkeits-Kriterien auch bei der Anlageberaterung berücksichtigt werden sollen. Bislang gibt es keine einheitliche Definition der Nachhaltigkeit für Finanzprodukte. Oftmals werden die ESG-Kriterien herangezogen. Darüber hinaus vergeben einige Rating-Agenturen Nachhaltigkeitsbewertungen.
Bilderquelle: shutterstock.com