Bei Lufthansa und TUI tut sich etwas – das passiert in der Reisebranche
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 11.01.2021
Der aktuelle Teil-Lockdown stellt die Wirtschaft vor große Probleme und diese Probleme betreffen unter anderem auch die Reisebranche. Wie Berichte der vergangenen Wochen zeigen, haben große Unternehmen, wie Lufthansa und auch TUI, starke Verluste und stehen vor der Frage, wie sie weiter bestehen bleiben sollen. Veränderungen bei Lufthansa zeigten sich schon durch die News, dass sich die Bordverpflegung ändern wird. Auch bei TUI gibt es jetzt wieder Neuigkeiten.
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Wer mit der Lufthansa fliegt, der kann einen gewissen Komfort erwarten. Auf den Flügen gab es unter anderem eine Erfrischung und kleine Snacks. Grund genug für viele Reisen, die Lufthansa anderen Fluggesellschaften vorzuziehen. Doch das kann sich in Zukunft ändern. Schon in den vergangenen Wochen wurde immer deutlicher, dass die Lufthansa darüber nachdenkt, die Bordverpflegung in der bisherigen Form einzustellen. Stattdessen sollen die Reisenden die Möglichkeit haben, gegen Bezahlung selbst zu entscheiden, was sie gerne essen möchten.
Dieses Konzept ist nicht neu. Immerhin wird es schon von den Billig-Airlines seit langer Zeit durchgeführt. Die Einsparungen in Bezug auf die Verpflegung können durch Lufthansa in der jetzigen Zeit zudem gut gebraucht werden. Dennoch war bisher nicht klar, ob diese Möglichkeit überhaupt besteht.
Zuständig für die Verpflegung an Bord der Flugzeuge war bisher die Catering-Tochter LSG. Bereits vor einem Jahr wurde ein Vertrag mit der Gategroup geschlossen, die dieses Tochterunternehmen übernehmen wollte. Der Vertrag musste aber erst einmal durch die EU geprüft werden. Vor allem ging es um die Frage, ob die Bedingungen für Verträge dieser Art auch wirklich erfüllt werden.
Es gibt nun grünes Licht durch die EU
In Zeiten, in denen bei der Lufthansa jeder Euro umgedreht werden muss, kommt die Information darüber, dass der Verkauf jetzt durchgeführt werden kann, genau richtig. Die EU-Kommission hat nun mitgeteilt, dass alle Anforderungen, die notwendig sind, durch die Gategroup erfüllt werden. Einer Übernahme steht damit nichts im Weg. Der Vertrag, der bereits seit einem Jahr besteht und seit dieser Zeit auch in der Luft hängt, kann jetzt durchgeführt werden. Um was für Beträge es sich hierbei genau handelt, ist allerdings bisher nicht klar. Tatsächlich gibt es keine Informationen darüber, welcher Betrag durch die Gategroup gezahlt wird.
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Der Vertrag bezieht sich derzeit jedoch nur auf den Verkauf der Europa-Sparte. Die internationalen Bereiche bleiben erst einmal weiter im Besitz der Lufthansa. Aber auch hier macht das Unternehmen bereits jetzt deutlich, dass es damit rechnet, den internationalen Bereich ebenfalls zu verkaufen, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Damit wechselt nicht nur die Tochtergesellschaft den Besitzer. Auch mehr als 7.000 Angestellte müssen nun erst einmal damit leben, nicht zu wissen, wie genau es weitergeht. Die LSG Group bei der Lufthansa verkleinert sich damit um ein Drittel. Enthalten im Vertrag sind dabei nicht nur die Catering-Betriebe selbst. Es geht auch um das Catering-Geschäft, welches bisher in den Zügen und in den Lounges an Flughäfen bedient wurde.
Für die Lufthansa Group ist der vollzogene Verkauf eine Chance, weiter bei der Umstrukturierung es Unternehmens voranzukommen. Ziel des Unternehmens ist es, den Fokus noch mehr auf das Kerngeschäft zu legen und darauf zu achten, dass die Airlines weiter bestehen bleiben können. Dieses Ziel soll dadurch erreicht werden, dass das Unternehmen an sich generell einen Prozess der Verschlankung durchläuft und die Kosten reduziert werden. Dadurch möchte sich die Lufthansa Group mehr freie Finanzen und Kompetenzen erarbeiten, die schließlich in das Unternehmen einfließen und die Chance erhöhen, die Verluste dieses Jahres wieder ausgleichen zu können.
Was waren die Auflagen aus Brüssel?
Warum jetzt ein Jahr gewartet werden musste, damit das Geschäft überhaupt durchgeführt werden konnte, hängt in erster Linie damit zusammen, dass die EU-Kommission strenge Vorgaben in Bezug auf den Vertrag und die Auflagen für die Gategroup festgelegt hat. Unter anderem sollte sichergestellt werden, dass weiter eine Konkurrenzsituation an den Flughäfen bestehen kann, wenn es um die Bordverpflegung geht. Daher musste Gategroup nachweisen, dass die Geschäftsteile des Unternehmens zum Verkauf gestellt werden, die Geschäftsteile aus der Übernahme beinhalten. Verschneidungen sollten so vermieden werden.
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Aber auch andere Nachrichten sind aktuell zu finden. So gibt die Lufthansa an, dass die Buchungszahlen derzeit wieder deutlich steigen. Die Deutschen haben ein Jahr hinter sich, in dem sie auf Urlaub verzichten mussten. Die Buchungszahlen machen deutlich, dass viele Deutsche sich dies über Weihnachten nicht bieten lassen möchten. Auslandsreisen über die Weihnachtsfeiertage scheinen daher im Trend zu liegen.
Ein Blick auf die Buchungen zeigt, dass diese sowohl nach Übersee gehen, als auch in das europäische Ausland. Gerade die Hinweise darauf, dass in Deutschland über ein Verbot von Feuerwerk nachgedacht wird, haben die Buchungszahlen noch einmal nach oben getrieben. Dazu kommt, dass das Fernweh die Deutschen immer mehr zu plagen scheint.
Was für die Lufthansa vor allem von Vorteil ist, ist für die deutsche Regierung ein Supergau. Für die Lufthansa bedeutet es jedoch, dass die Flugpläne, anders als geplant, deutlich aufgestockt werden konnten. Gerade von Frankfurt am Main und auch von München aus starten zahlreiche Flieger mehr, als eingeplant wurde. Die Reiseziele, die bei den Buchungen dominieren, sind unter anderem Namibia und Südafrika. Dies macht deutlich, dass die Deutschen einen hohen Bedarf an Sonnenzielen haben, dabei aber auch prüfen, wie hoch das Infektionsrisiko vor Ort ist.
Auch die Diskussionen rund um die Winterferien dürften den Boom der Reiselust noch einmal angeheizt haben. Darauf weist der Fakt hin, dass unter anderem Buchungen in schneesichere Gebiete erfolgen. Hier haben die Reisenden beispielsweise Finnland auf dem Plan.
Einreisebeschränkungen sind gelockert worden
Die Frage, wie es möglich ist, dass Reisen ins Ausland in einer so großen Anzahl erfolgen, stellt sich auch in Bezug auf die Einreisebeschränkungen. Bis Anfang November galten diese beispielsweise noch für Südafrika. Mit dem November wurden die Beschränkungen allerdings aufgehoben. Mit dieser Nachricht sind auch die Buchungen sprunghaft angestiegen. Eine Reisewarnung für das Land gibt es ebenfalls nicht. Es besteht nur der Hinweis, dass nicht notwendige Reisen möglichst unterlassen werden sollten.
Namibia profitiert touristisch deshalb, weil Corona hier kaum verbreitet ist. Bisher ist es auch möglich, aus dem Ausland nach Namibia einzureisen. Das Interesse an Nordfinnland steigt vor allem, weil lediglich die Region Helsinki bei den Reisewarnungen benannt wird, es eine Schneesicherheit gibt und die Skigebiete in den Alpen in diesem Jahr von Schließungen bedroht sind.
Für die Reisebranche ist das Interesse an Reisen über die Weihnachtsferien natürlich von Vorteil. Inwieweit sich dies auf die weiteren Maßnahmen in Bezug auf einen Lockdown auswirken kann, wird sich erst in einigen Wochen zeigen. Für Anleger bedeutet dies jedoch, weiter die Augen geöffnet zu halten.
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Auch das Unternehmen TUI leidet stark unter den Belastungen, die sich durch die Corona-Krise ergeben. Auch wenn in Sommer die Möglichkeit für viele Menschen bestand, wieder in den Urlaub zu fahren oder zu fliegen, wurde diese Option nicht in dem Maße in Anspruch genommen, wie es für TUI notwendig gewesen wäre. Die Reisebeschränkungen wirken sich auch nachhaltig auf das Buchungsverhalten der Menschen aus. Der erneute Teil-Lockdown über die Winterzeit hinweg sorgt dafür, dass eine zweite Saison für den Konzern nur bedingt genutzt werden kann.
Als weltgrößter Reisekonzern war TUI bisher immer einer der Marktführer mit einer hohen Stabilität. Auch wenn es in den vergangenen Jahren immer wieder gewisse Krisen gegeben hat, konnte das Unternehmen diese gut mit seinen eigenen Geldern bewältigen. Dieser Punkt ist nun überschritten.
Sie Einnahmeausfälle im Rahmen der Pandemie zwingen den Konzern nun dazu, sich staatliche Hilfe zu holen. Ein Rettungspakt, das aus mehreren Säulen besteht, soll nun dabei helfen, den Konzern zu unterstützten und auf diese Weise auch zahlreiche Stellen zu retten.
Beteiligt am Rettungspaket sind mehrere Banken, der Bund sowie private Investoren. Die Höhe der Beträge liegt bei insgesamt 1,8 Milliarden Euro.
Unter anderem verweist das Bundeswirtschaftsministerium darauf, dass die staatliche Unterstützung hier erfolgt, weil es sich bei TUI um ein Unternehmen handelt, welches vor der Pandemie nachhaltig profitabel gearbeitet hat. Das Rettungspaket wird durch TUI angenommen und der Konzern lässt verlauten, dass mit diesen Summen nun erst einmal eine ausreichende Stärkung erfolgt ist.
Die Reisebeschränkungen, die voraussichtlich noch bis zum Sommer des Jahres 2021 bestehen sollen, bringen weitere Verluste mit sich. Mit dem Rettungspaket sollen diese jedoch erst einmal überbrückt werden können.
Der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes ist ebenfalls aktiv dabei
Interessant auch für Anleger dürfte die Information sein, dass der Wirtschaftsstabilisierungsfonds des Bundes an den Rettungsmaßnahmen beteiligt ist, allerdings eine stille Einlage einsetzt. Diese hat eine Höhe von 700 Millionen Euro. Ein Teil der Einlage in Höhe von mehr als 400 Millionen Euro bringt die Option mit, dass der Fonds diesen Anteil in Aktien verwandeln könnte. Wenn dies wirklich eintritt, dann wird sich für die Anleger eine andere Situation ergeben. Immerhin gehören dann 25 % des Konzerns dem Staat.
Der Anteil der privaten Investoren liegt bei rund 500 Millionen Euro. Interessant für die Anleger ist auch in diesem Zusammenhang zu wissen, dass der größte Einzelaktionär in diesem Fall Unifirm Ltd. ist und eine Beteiligung von derzeit 24,89 % aufweist.
Zusätzlich dazu kann das Unternehmen auch noch von einer weiteren Kreditlinie profitieren. Diese bezieht sich auf das Angebot der KfW. Hier werden noch einmal Kredite in Höhe von 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. Dazu wurde ein bestehender Kredit noch einmal verlängert bis zum Juli 2022.
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Tatsächlich handelt es sich hierbei nicht um das erste Hilfspaket, das für TUI geschnürt werden musste. Das Unternehmen aus Hannover hat bereits im Frühjahr eine Förderung erhalten. Auch damals schon war die KfW mit im Spiel. Die Kreditlinie, die hier zur Verfügung gestellt wurde, lag bei einem Wert von 1,8 Millionen Euro. Damit konnte die erste Krise, die durch die Reisewarnungen und Reiseverbote ausgerufen wurde, erst einmal überbrückt werden. Da die Sommerzeit 2020 nicht zu einer Reisezeit wurde und die Verluste von TUI weiter gestiegen sind, musste im September ein weiteres Hilfspaket zum Einsatz kommen. Eine Anleihe sowie eine weitere Kreditlinie mit einem Betrag von 1,2 Milliarden Euro wurden freigegeben. Inzwischen ist das dritte Hilfspaket beschlossen, mit dem das Unternehmen nun bis zum Sommer 2021 kommen soll.
Kurzfristige Kurssteigungen über CFDs sichern
Die stetig neuen Nachrichten in Bezug auf die Entwicklungen in der Reisebranche sind für Anleger eine Schwierigkeit, wenn es um die Einschätzung der weiteren Entwicklungen bei den Kursen geht. Um von den starken Kursschwankungen profitieren zu können, ist daher der Blick auf die Investition in CFDs interessant. Neben einem Depot, dessen Portfolio möglichst breit aufgestellt sein sollte, können CFDs eine Ergänzung zu den eigenen Investitionen darstellen.
Sie bieten die Möglichkeit, auch kurzfristig zu investieren und bei Unternehmen, wie TUI oder der Lufthansa, über Aktien-CFDs auf einen Anstieg oder einen Abfall der Kurse zu setzen. Gerade weil derzeit durch Hilfspakete, stetige Anpassungen der Reisewarnungen und auch Veränderungen in Bezug auf den Teil-Lockdown dafür sorgen, dass Reisen nicht mehr vorhersehbar sind, ist damit zu rechnen, dass weiterhin starke Kursschwankungen in Bezug auf die Wertpapiere der Unternehmen aus der Reisebranche entstehen können. Über Aktien-CFDs werden die Wertpapiere nicht gekauft. Anleger investieren lediglich in die Entwicklungen der Kurse in Bezug auf die Wertpapiere und Unternehmen.
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