Aktiendepot Sparkasse – Lohnt sich der Aufpreis des Brokers?
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 21.02.2021
Aktiendepot Sparkasse – Lange Zeit waren dies für Privatanleger zwei unzertrennbare Worte. Durch das Internet hat das alte Geschäftsmodell jedoch inzwischen deutlich an Reiz verloren. Viele Anleger bevorzugen inzwischen die deutlich günstigeren Gebühren der Online Broker und verzichten im Gegenzug auf die Beratung der Finanzberater.
Tatsächlich gibt es jedoch immer noch Gründe, den Sparkassen mit dem eigenen Online Depot zu vertrauen. Allerdings unterscheiden sich die Angebot in Qualität und Preis je nach Sparkasse teilweise sehr deutlich, sodass Interessenten vor allem ihre eigene Bank vor Ort prüfen müssen.
- Konditionen und Leistungen verschiedener Sparkassen unterschiedlich
- S Broker als Online Broker
- Beantragung bei Finanzberater möglich
- Umfangreiches Angebot im Rahmens des Wertpapierdepots
Zwei Geschäftsmodelle der Sparkassen: Hausbank und Online Broker
Derzeit gibt es zwei unterschiedliche Geschäftsmodelle, die von den Sparkassen angeboten werden. Noch immer bieten die meisten Sparkassen ein herkömmliches Aktiendepot an. Es hat die üblichen Vor- und Nachteile eines Depots bei der Hausbank. Es ist also deutlich teurer als vergleichbare Angebote von Online Broker, dafür werden Kunden jedoch auch durch Bankberater beraten und können so von der Expertise eines Profis profitieren.
Viele Interessenten dürften bei den Stichworten „Aktiendepot Sparkasse“ jedoch vor alle man S-Broker denken. Es handelt sich dabei um einen typischen Online-Broker, der ohne Beratung angeboten wird und deswegen deutlich geringere Gebühren verursacht. Sparkassen Broker ist ein Unternehmen der Sparkasse-Finanzgruppe und dabei Teil der Deka-Gruppe, also der Fondsgesellschaft der Sparkassen. 1999 gegründet zählt der S Broker inzwischen zu den bekanntesten Brokern auf dem deutschen Markt.
Im Vergleich mit den meisten Wertpapierdepots der Sparkassen zeigt sich, dass der S Broker deutlich günstiger ist. Dies betrifft vor allem:
- Depotentgelt, das bei Aktivität entfällt
- Vielen kostenfreien Sparplänen
- Wertpapierhandel ab 8,99 Euro
- Rabatt für aktive Trader
- Verzinstes Tagesgeldkonto
Auf diese Weise ist der S Broker bei der großen Verbundenheit zur Sparkassengruppe vieler Kunden oftmals der Broker, der bevorzugt wird. Der ehemalige Bankberater ist jedoch für die Geschäfte, die darüber abgewickelt werden, nicht zuständig.
Aktiendepot Sparkasse: Kosten beachten
Einer der großen Nachteile eines Depots bei der Hausbank im Vergleich zu Online Brokern sind die deutlich höheren Gebühren.
Langjährige Kunden der Sparkasse sind oftmals nicht ausreichend über die Preisentwicklung bei Brokern informiert und zahlen vergleichsweise hohe Gebühren für ihr Depot. In der Vergangenheit wurden sogar mehrfach Aktiendepots der Sparkasse als teuerste Anbieter getestet. So fand beispielsweise Stiftung Warentest vor einigen Jahren (Mai 2011) heraus, dass der Beispielkunde mit großem Depot bei der Berliner Sparkasse gut 9.000 Euro im Jahr mehr zahlen musste als bei der Postbank. Im gleichen Test war hingegen die Hamburger Sparkasse für das kleine Musterdepot am günstigsten bei gleichzeitiger Möglichkeit, auch eine Beratung zu nutzen.
Auch heute ist es noch so, dass die Sparkassen für ihr Depot deutlich unterschiedliche Preise verlangen. Wer sich also wie ein Aktiendepot bei der Sparkasse interessiert, muss bei seiner Hausbank nach einem Preis-Leistungsverzeichnis fragen, und kann nur im Einzelfall entscheiden, ob es für ihn sinnvoll ist, das Angebot anzunehmen. Kunden können mit ihrer Hausbank viel Glück haben und auf einen sehr günstigen Anbieter treffen, genauso können sie für die gleiche Leistung bei einer anderen Sparkasse deutlich mehr Gebühren zahlen. Dementsprechend schwierig ist beispielsweise auch die Frage zu beantworten, ob das Angebot der Sparkasse im Rahmen des Aktiendepots gut genug und sein Geld wert ist.
Jetzt beim Broker anmelden: www.sbroker.deInvestitionen bergen das Risiko von VerlustenWarum sind die Depotkosten bei der Sparkasse überall verschieden?
Egal ob Depotkosten, Zinsen oder Gebühren für das Girokonto: Wer sich mit dem Angebot von unterschiedlichen Sparkassen beschäftigt, wird schnell feststellen, dass sich die Konditionen in vielen Fällen deutlich unterscheiden. Dabei unterscheiden diese sich vor allem regional.
Sparkassen gehören nicht zu einem übergeordneten Konzern, der für jeden Kunden das gleiche Angebot bieten kann und dies beispielsweise über Mischkalkulationen für alle Filialen dennoch gut finanzieren kann. Stattdessen ist jede Sparkasse für sich selbst verantwortlich und muss eigenständig dafür sorgen, rentabel zu sein. Zugleich sind die Anstalten des Öffentlichen Rechts und gehören deswegen oftmals kommunalen Trägern, also den Städten und Kommunen, in denen sie beheimatet sind. Sie dienen zudem nicht nur der Gewinnerzielung, sondern auch dem Gemeinwohl.
Die regionalen Unterschiede liegen auch daran, dass es derzeit zwölf unterschiedliche regionale Sparkassen- und Giroverbände gibt. Hinzu kommen fünf freie Sparkassen, die sich im Verband der Deutschen Freien Öffentlichen Sparkassen zusammengeschlossen haben. Darüber hinaus sind die Sparkassen allerdings untereinander noch auf mehrere Arten miteinander verknüpft.
So bilden sie eine gemeinsame Einlagensicherung, nutzen das gleiche Logo und Corporate Design und greifen in der Regel auch auf die gleichen Techniken zurück. Dennoch kann jede der 385 Sparkassen ihre eigenen Konditionen festlegen. Dies ist auch deswegen sinnvoll, weil auch die Kosten für jedes Mitglied natürlich unterschiedlich sind. Eine verschiedene Anzahl an Filialen zu unterschiedlichen Kosten und Mietpreisen ist nur einer der Gründe dafür, dass die Sparkassen einen gewissen Gestaltungsspielraum beim Festlegen der Gebühren benötigen.
Lohnen sich die zusätzlichen Kosten für die Beratung?
Zwischen den einzelnen Sparkassen besteht nicht nur ein Preisunterschied, auch die Qualität der Beratung ist teils sehr unterschiedlich. Dies haben auch Tests ergeben, bei denen verschiedene Banken und somit auch unterschiedliche Sparkassen bei der Anlageberatung getestet wurden. Zudem können Kunden einer Bank zwar erwarten, dass für die Beratung bestimmte Richtlinien gelten, die von allen Mitarbeitern eingehalten werden müssen, dennoch ist die Qualität der Beratung zwangsläufig nicht bei jedem Bankberater einer Bank gleich hoch.
Verschiedene Tests ergeben zudem oftmals auch unterschiedliche Testsieger, was natürlich eine weitere Herausforderung bei der Einschätzung der Banken ist. Im Jahr 2016 hat die Stiftung Warentest unterschiedliche Banken hinsichtlich ihrer Anlageberatung getestet. Von GUT (2,5) für die Nassauische Sparkasse bis AUSREICHEND (4,3) für die Sparkasse Leipzig deckten die Sparkassen dabei das volle Spektrum ab.
Grundsätzlich gilt allerdings, dass es oft Sparkassen sind, die für ihre Beratung gelobt werden. So konnte die Sparkasse Aachen 2016 und 2017 beim Bankentest von DIE WELT mit „sehr gut“ abschneiden, wobei sie auch eine Auszeichnung für die Beste Beratung Privatkunden erhielt.
Ob sich die zusätzlichen Gebühren für das Depot im Vergleich zu Direktbanken lohnen, ist also letztlich eine Einzelfallentscheidung. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, sollte auch bei den Sparkassen und ihrem Beratungsangebot ebenfalls einen unabhängigen Finanzberater hinzuziehen. Auf diese Weise kann er durch zwei Meinungen sicher gehen, dass er keine für ihn ungeeigneten oder zu teure Finanzprodukte abschließt, weil er schlecht beraten wird. Die meisten Finanzberater bei Sparkassen arbeiten übrigens nicht mehr provisionsgebunden.
Jetzt beim Broker anmelden: www.sbroker.deInvestitionen bergen das Risiko von VerlustenWas leistet das Aktiendepot der Sparkasse?
Das Aktiendepot der Sparkasse bietet natürlich weit mehr als nur Aktien an. Nutzer haben Zugriff auf die beliebtesten Wertpapiere. Kunden können in die folgenden Wertpapiere investieren:
- Aktien
- Fonds
- ETFs
- ETCs
- Zertifikate
Grundsätzlich ermöglicht die Sparkasse ihren Kunden natürlich, auf ein sehr breites Anlageuniversum zuzugreifen. Letztlich ist die Auswahl kaum beschränkt und auch ungewöhnlichere Wünsche können oftmals realisiert werden. Oftmals fallen dafür dann allerdings auch relativ hohe Kosten an.
Gerade für Sparer hat die Sparkasse nach wie vor sehr gute Angebote parat. Nutzer können hier VL-Sparen nutzen und private Altersvorsorge betreiben. Auf Sparpläne liegt nach wie vor ein besonderer Fokus, sodass gerade Nutzer, die eine langfristige Geldanlage planen, ein gutes und umfangreiches Angebot erhalten. Dabei ist natürlich auch ein größtmögliches Maß an Flexibilität gegeben. Insgesamt können die Sparkassen auch aufgrund ihrer Größe und ihrer langjährigen Erfahrungen also für jeden Anleger genau die Wertpapiere und Finanzprodukte bieten, die zu ihm passen.
Eine interessante Hilfestellung auch für Nutzer, die kein Sparkassen Aktiendepot nutzen, ist der Anlagefinder. Er schlägt auf Grundlage verschiedener Daten, die vom Kunden selbst festgelegt werden können fest, welche Assetklassen gut in sein Portfolio passen würden. Er erhält allerdings keine konkreten Vorschläge, welche Finanzprodukte die Bedingungen erfüllen würden, sondern kann nur einen Termin zur Beratung vereinbaren. Dies ist natürlich letztlich auch die Stärke eines Aktiendepot bei der Sparkasse im Vergleich zu einem Depot bei S Broker oder einem andern Online Broker.
Wie können Anleger eine Aktie bei der Sparkasse handeln?
Um eine Aktie bei der Sparkasse handeln zu können, ist es zuerst einmal notwendig, ein Aktiendepot zu eröffnen. In den meisten Fällen wollen vor allem zukünftige Anleger ein Depot bei der Sparkasse eröffnen, die bereits Kunden sind. Das macht die Depoteröffnung vergleichsweise unkompliziert. Es ist in der Regel ausreichend, seinen persönlichen Berater anzurufen, anzumailen und ihn darum zu bitten, die Eröffnungsunterlagen zuzusenden.
Natürlich ist es ebenso möglich, einen Beratungstermin vor Ort zu vereinbaren und dort nicht nur eine erste Beratung für den Wertpapierhandel zu erhalten, sondern auch den Eröffnungsantrag vor Ort zu unterschreiben. Für die Sparkasse ist dies sogar der bevorzugte Weg. Ein direkter Download des Eröffnungsformulars ist bei den meisten Sparkassen nicht vorgesehen. Wer sich für die Sparkasse als Depotbank entscheidet, schätzt allerdings in der Regel gerade auch die persönliche Beratung.
Tatsächlich könnte ein unabhängiger Beobachter vielen Sparkassen hier auch vorwerfen, trotzt dieses Beratungsangebots nur eingeschränkt verbraucherfreundlich zu sein. Es ist nämlich nicht leicht, verbindliche Preis-Leistungsverzeichnisse auf den Webseiten der Sparkassen zu finden.
Wer den Eröffnungsantrag bei der Sparkasse unterschrieben hat, erhält bald seine Zugangsdaten. Der Aktienkauf ist dann vergleichsweise unkompliziert. Der Nutzer loggt sich in sein Depot ein, sucht das gewünschte Wertpapier aus und an welchem Handelsplatz er dieses kaufen möchte. Er gibt ein wie viele Aktien er erwerben möchte und bestätigt dies mit einer TAN. Das Geld wird dann bei Ausführung vom Verrechnungskonto abgebucht und die Wertpapiere dem Depot gutgeschrieben.
Jetzt beim Broker anmelden: www.sbroker.deInvestitionen bergen das Risiko von VerlustenPlanspiel Börse: Sparkasse will finanzielle Bildung verbessern
Um die finanzielle Bildung in Europa zu verbessern, bieten die Sparkassen seit 1983 einmal jährlich das Planspiel Börse an. Es handelt sich dabei inzwischen zum größten Börsenplanspiel in Europa. Jährlich nehmen rund 35.000 Teams in Deutschland teil, europaweit sind es sogar 120.000 Teilnehmer.
Ziel ist es, die Wirtschaftskenntnisse junger Menschen auf spielerische Art zu verbessern und sie dazu zu motivieren, sich mit den Kapitalmärkten und aktuellen Wirtschaftsgeschehen auseinanderzusetzen.
Dauer des Spiels ist rund 11 Wochen, Start ist gegen Ende September. Teilnehmer können hier ihre Kräfte messen und aus rund 200 Wertpapieren das erfolgreichste Depot zusammenstellen. Bei mehr als 500 Transaktionen erfolgt allerdings die Disqualifizierung. Schüler starten mit 50.000 Euro Spielgeld, alle anderen mit 100.000 Euro.
Die Teilnahme ist kostenlos, ist jedoch auf einige wenige Zielgruppen beschränkt:
- Schüler (betreuender Lehrer notwendig)
- Studenten
- Lehrkräfte
- Auszubildende
- Sparkassen-Mitarbeiter
- Journalisten
Sie alle treten jeweils gegeneinander an. Schüler spielen also gegen andere Schüler und Journalisten gegen Journalisten. Auch die Preise sind je nach Kategorie unterschiedlich. Die führenden Teams werden in der Regel zur Planspiel-Börse-Gala eingeladen, zudem gibt es einige Sachpreise zu gewinnen. As wichtigstes Merkmal gilt natürlich die Depotgesamtwertung.
Welche Sparkassen genau teilnehmen, erfahren Interessenten jedoch erst im September oder wenn sie ihre Sparkasse vor Ort fragen. Die Depoteröffnung ist ab Mitte September möglich. Um teilzunehmen, müssen sie bei ihrer Sparkasse vor Ort eine Depotnummer und ein Passwort für das Planspiel beantragen. Damit können sie sich dann auf der Planspiel-Börse-Seite der Sparkasse registrieren.
Fazit: Aktiendepot bei der Sparkasse mit Vor- und Nachteilen
Wer ein Aktiendepot bei seiner Sparkasse vor Ort nutzen möchte, sollt sich zum einen darüber im Klaren sein, dass er hier mit einer großen Wahrscheinlichkeit deutlich mehr Gebühren zahlen muss als bei vielen Online Brokern. Damit wird jedoch letztlich die Beratung finanziert, die der Kunde hier beanspruchen kann. Die Filialbanken der Sparkasse setzen nach wie vor auf den persönlichen Kontakt zum Kunden und örtliche Präsenz.
Wie gut die Beratung ausfällt, kann pauschal leider nicht beantwortet werden. Tests von Finanzberatungen der Filialbanken haben immer wieder große Differenzen zwischen den einzelnen Sparkassen ergeben, sodass keine unvoreingenommene Empfehlung für dieses Geschäftsmodell möglich ist. Wer sich bei der Geldanlage unsicher fühlt, sollte deswegen immer auch einen unabhängigen Berater hinzuziehen, um eine zweite Meinung zu erhalten.
Eine interessante Alternative dürfte für viele Sparkassenkunden der S Broker darstellen. Es handelt sich bei ihm um den Direkt-Broker der Sparkassengruppe. Der Kunde erhält hier die gleichen Leistungen für deutlich geringere Gebühren. Er muss im Gegenzug jedoch auf die Beratung seines Finanzberaters und die Präsenz vor Ort verzichten. Bei Fragen zu diesem Angebot kann er sich wie bei Online Brokern üblich, vor allem telefonisch und per E-Mail an den Support wenden.
Letztlich ist eine Entscheidung für oder gegen das Aktiendepot bei der Sparkasse eine Frage dessen, wie sehr ein Anleger seinem Finanzberater vertraut und wie viel Wert er darauf legt, Ansprechpartner vor Ort zu haben.
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