VW-Hauptversammlung in diesem Jahr virtuell

Zuletzt aktualisiert & geprüft: 30.07.2021


Die Hauptversammlung bei VW findet in dieser Woche mit fünf Monaten Verspätung statt und wird virtuell abgehalten. Ein Thema werden dort sicher die aktuellen Herausforderungen sein, vor denen der Autobauer steht. Ähnlich wie bei BMW gibt es aber Hoffnung mit Blick auf den chinesischen Markt. VW ist dennoch stark von der Corona-Pandemie betroffen.

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VW mit Verlusten

In der Folge der coranabedingten Schwierigkeiten in diesem Jahr ist VW tief in die roten Zahlen abgerutscht. Im Automobilgeschäft (ohne die Finanzsparte), sankt das Ergebnis von plus 7,6 Milliarden Euro auf minus 2,7 Milliarden Euro. In vielen Ländern gingen aufgrund von Lockdowns die Auslieferungen zurück und sanken insgesamt um über ein Fünftel im Vergleich zu 2019. Auf der anderen Seite präsentierte sich die Bank- und Finanzsparte sehr stabil und half dem Gesamtkonzern dabei, den Verlust der ersten sechs Monate auf eine Milliarde Euro zu begrenzen.

VW-Hauptversammlung in diesem Jahr virtuell

Trotz schwieriger Lage Dividendenzahlung geplant

VW will dennoch eine Dividende an seine Aktionäre, zu denen auch die Familien Porsche und Piëch sowie das Bundesland Niedersachsen gehören, ausschütten. Allerdings wird das Unternehmen die Dividende nicht wie versprochen um 30 Prozent erhöhen, sondern wie im Vorjahr 4,80 pro Stammaktie und 4,86 Euro pro Vorzugsaktie auszahlen.

Das trotz der schwierigen Situation für VW eine Dividende ausgezahlt wird, ist wohl auch ein Zeichen der Zuversicht. In der Tat scheint das dritte Quartal für VW wieder besser zu laufen. VW-Chef Herbert Diess könnte auf der Hauptversammlung womöglich sogar die Aussicht auf schwarze Zahlen für das Gesamtjahr ankündigen.

VW überstand die letzten Monate vergleichsweise gut und musste nicht wie andere Unternehmen den Abbau von Arbeitsplätzen verkünden. Das Unternehmen verfügt zudem über ein großzügiges Finanzpolster, das zu Jahresbeginn laut Unternehmensangaben 21 Milliarden Euro betrug. Mit diesem konnte VW in den letzten Wochen die laufenden Fixkosten decken, insbesondere im März und April, als vielerorts die Produktion praktisch still stand. In diesen Monaten verkaufte VW auch kaum Autos.

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Stabilitätsfaktor China

Zur Stabilität trägt auch die starke Marktposition in China bei. Dort wurden in den letzten Monaten wieder mehr Autos verkauft als in den Vergleichsmonaten im letzten Jahr. Im zweiten Quartal konnte die chinesischen Gemeinschaftsunternehmen einen Anstieg beim operativen Ergebnis erreichen.

Das Verkaufsplus im August betrug bei 3,5 Prozent im Vergleich zum im letzten Jahr. Auf Jahressicht geht VW jedoch weiter von einem Rückgang von 11,6 Prozent aus. Allerdings könnte VW im für seine guten Margen bekannten Premium-Segment ein leichtes Wachstum erzielen. In China tragen etwa 20 Prozent aller dort verkauften Autos das Logo einer Marke, die zu VW gehört.

VW News

Weitere E-Autos für chinesischen Markt

VW verkauft mittlerweile 40 Prozent aller weltweit verkauften Wagen auf dem chinesischen Markt, wo auch das Thema E-Mobilität immer wichtiger wird. Gemeinsam mit seinen Gemeinschaftsunternehmen will VW bis 2024 rund 15 Milliarden Euro für den Ausbau der E-Mobilität ausgeben. Zudem will VW bis 2025 15 neue E-Autos vor Ort produzieren.

Bis 2025 will VW damit sein Produktangebot in China so ausbauen, dass rund 35 Prozent rein elektrische Automodelle sind. Das Portfolio soll um bis zu fünf weitere Modelle ausgebaut werden. Zu den 15 Milliarden Euro, die VW für die E-Mobilität in China ausgeben will, sollen nochmals Ausgaben von 33 Milliarden Euro kommen, die das Unternehmen weltweit im Rahmen der Elektrifizierungsstrategie ausgeben will. Außerdem übernimmt VW wieder Europcar um seine Mobilitätsdienstleistungen weiter auszubauen.

Die Elektrifizierungsstrategie kommt auch in Deutschland langsam in Fahrt. Die Nachfrage nach VW E-Autos könnte langfristig ein stabilisierendes Element für VW sein. Zudem erhöhte die Bundesregierung zuletzt die Förderung für Batterie- und Hybridfahrzeuge und auch die Mehrwertsteuersenkung ist ein Vorteil für die Automobilbranche.

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Mit Elektroautos auf Massenmarkt etablieren

VW will sich mit seinen E-Autos auch auf dem Massenmarkt etablieren. Dabei steht das Modell ID.3 im Fokus. Dazu wurde vor einiger Zeit das Modell ID.4 vorgestellt, ein Kompakt-SUV, mit dem VW Tesla Konkurrenz machen will. Derzeit bleibt ohnehin abzuwarten, wie sich Tesla mit seiner neuen Firma bei Berlin auf dem Heimatmarkt von VW schlagen wird. Zudem kündigte Tesla kürzlich an, dass bald ein E-Auto für 25.000 Dollar erhältlich sein soll. Dies sind umgerechnet etas 21.400 Euro. VW-Chef Diess kündigte vor einiger Zeit an, dass sein Unternehmen den Vorstoß von Tesla unter den Wert von 30.000 Euro stoppen will.

VW-Hauptversammlung

Dieselskandal noch nicht überstanden

VW kann derzeit also einige gute Nachrichten verkünden. Allerdings wirft der Dieselskandal noch immer Schatten auf den Autobauer. Kürzlich musste VW erneut 700 Millionen Euro als Sonderkosten verbuchen. Diese werden nötig, da das Ausräumen der vielen Kundenklagen nach einer Entscheidung des BGH zum Nachteil von VW nun teurer wird. VW musste im Rahmen des Dieselskandals schon 32 Milliarden Euro aufwenden.

Darüber hinaus müssen sich der ehemalige VW-Chef Martin Winterkorn sowie weitere Ex-Manager aufgrund des Verdachts des gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs vor Gericht verantworten. Die aktuellen Verantwortlichen, der Vorstandsvorsitzende Herbert Diess und Aufsichtsratschef Hans Dieter Pötsch, konnte sich nach einer Geldzahlung wohl einer Anklage entziehen. Weitere Prozesse sind aber möglich. Derzeit läuft zudem ein Verfahren nach dem Kapitalanlegermusterverfahrensgesetz (KapMuG). Darin geht es um Entschädigungen in Milliardenhöhe an Anleger, die der Auffassung sind, dass die Finanzmärkte zu spät informiert worden seien.

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Unruhe bei MAN

Zudem gibt es neim LKW-Hersteller MAN, der Teil der VW-Nutzfahrzeugholding Traton ist, derzeit einige Unruhe. Die Arbeitnehmer wehren sich gegen Pläne, nach denen bei MAN Truck & Bus 9.500 Arbeitsplätze, und damit etwa jede vierte Stelle, wegfallen sollen. Bei der Schwestermarke Scania ist ein Stellenabbau von 5.000 Arbeitsplätzen im Gespräch. Der Markt für Nutzfahrzeuge war schon vor der Corona-Pandemie konjunkturell angeschlagen. Die Kosten für VW waren zudem hoch. Während der Pandemie brachen dann Bestellungen und Auslieferungen weiter ein.

VW-Hauptversammlung News

Autoaktien auch bei XTB

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Der Broker bietet zudem Statistiken über Preisschwankungen und Analyse-Tools zur Fundamentalanalyse und für die technische Analyse an. So können Trader Ansichten von Experten und eigene Analyseergebnisse kombinieren und sich so umfassend über eine Anlage informieren, bevor sie sich für den Kauf einer Aktie entscheiden.

VW Aktien News

Fazit: Gute Nachrichten von VW vor Hauptversammlung

VW führt in dieser Woche mit fünf Monaten Verspätung seine Hauptversammlung virtuell durch. Der Autobauer steht weiter vor großen Herausforderungen, hat die Krise bisher aber recht gut gemeistert. Durch die Corona-Krise geriet VW dennoch in die roten Zahlen, die jedoch durch die stabile Finanzsparte zum Teil aufgefangen wurden. Weiter hofft auch VW insbesondere auf den chinesischen Markt.

Autoaktie sind auch Teil des Angebots von XTB. Der Broker unterstützt seine Trader mit Tools für die Fundamentalanalyse und die technische Analyse. Dazu kommen Expertenanalysen und -meinungen sowie Nachrichten von den Märkten. Auf dieser Basis können sich Trader umfassend über Märkte und Anlagen informieren und in der Folge ohne Mindestanlage in den Handel starten.

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