Weiter steigende Preise
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 14.09.2021
Das Statistische Bundesamt hat seine Schätzung zur Inflation für Juli bestätigt. Demnach lag die Inflationsrate bei 3,8 Prozent. Die Energiepreise stiegen um 11,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Noch zu Jahresbeginn kostete ein Liter Benzin etwa 1,30 Euro, heute sind es über 1,50 Euro. Die Lebensmittelpreise stiegen laut dem Statistischen Bundesamt im Juli um 4,3 Prozent. Mit einem Wirtschaftskalender, Echtzeitkursen oder aktuellen Marktinformationen unterstützt, laut unserem XTB Test, auch XTB seine Trader.
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Die steigenden Preise schlage sich auch auf die Inflationsrate nieder. Noch im Juni lag diese bei 2,3 Prozent. Einen stärkeren Anstieg der Verbraucherpreise gab es mit 4,3 Prozent zuletzt im Dezember 1993. Ein wichtiger Aspekt bei der höheren Inflationsrate ist die vorübergehende Senkung der Mehrwertsteuer im letzten Jahr.
Bis zum Jahresende erwarten Experten weitere Preissteigerungen. Damit dürfte auch die Inflationsrate weiter steigen. Insbesondere der Basiseffekt durch die Mehrwertsteuer und die steigenden Energiepreise spielen dabei eine Rolle. Im nächsten Jahr werden die Preise und die Inflation aber wohl wieder geringer sein.
Laut Simon Junker vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) würde die Inflationsrate ohne die Effekte durch die Mehrwertsteuersenkung und die höheren Energiepreise nur bei zwei Prozent liegen. Die Einführung der CO2-Abgabe zu Jahresbeginn wird wohl ebenfalls eine Rolle spielen. Im letzten Jahr war die Inflation so niedrigen wie selten. Im Dezember gab es sogar eine deflationäre Tendenz mit sinkenden Preisen. Damit ist die aktuelle Entwicklung auch eine Art Aufholeffekt.
Keine langfristig hohe Inflation in Sicht
Auch eine Lohn-Preis-Spirale droht aktuell nicht. Dies ist ebenfalls ein Hinweis darauf, dass keine langfristig hohen Inflationsraten drohen. Aufgrund der geringen Inflationsraten aus dem Vorjahr birgt die nun höhere Inflation keine nachhaltige Gefahr. Die EZB wird wohl 2023 ihr Inflationsziel wieder klar unterschreiten. Daher ist derzeit nicht von einer Zinserhöhung der EZB auszugehen. Allerdings sind Verbraucher derzeit durch die hohen Preise belastet, vor allem Menschen mit geringem Einkommen. Sie müssen wohl teilweise ihren Konsum einschränken.
Die Wirtschaft macht sich allerdings aufgrund mehrerer Aspekte wie der steigenden Inflation, der Delta-Variante und anhaltender Lieferprobleme mehr Sorgen. Börsenexperten gehen den dritten Monat in Folge von schwächeren Aussichten für die Konjunktur aus. Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) aus Mannheim befragt jeden Monat Analystinnen und Analysten sowie Anlegerinnen und Anleger. Das Barometer für die Einschätzung der nächsten sechs Monate ging zuletzt um 22,9 Punkte auf 40,4 Punkte zurück dies ist der schwächste Wert seit letztem November. Befragt wurden 178 Börsenexpertinnen und Börsenexperten.
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ZEW-Präsident Achim Wambach sieht in dem Resultat zunehmende Gefahren für die Konjunktur in Deutschland. Neben der Sorge vor einer vierten Corona-Welle und kommen Sorgen vor einem schwächeren Wachstum in China hinzu. Ökonomen gingen zuvor nur von einem Rückgang des Barometers auf 56,7 Prozent aus.
Die Umfrage wurde vor Bekanntwerden der Ergebnisse der Konferenz der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten in dieser Woche durchgeführt. Ab dem 23. August gilt für Innenräume, beispielsweise in Restaurants, in Fitnessstudios oder im Kino, die 3G-Regel. Zudem entfällt ab dem 11. Oktober weitestgehend das kostenlose Testangebot. Welche Folgen die neuen Regelungen auf die wirtschaftliche Entwicklung im vierten Quartal haben werden, bleibt abzuwarten.
Das ZEW-Barometer für die aktuelle Lage stieg um 7,4 Punkte auf 29,3 Zähler. Damit schätzen immer mehr Befragte die konjunkturelle Lage besser ein. Dieser Wert steigt seit Monaten. Daher ist denkbar, dass die Erwartungen für die Zukunft schwächer ausfallen, da schon jetzt ein gutes Niveau erreicht wurde.
Warnsignal für die nächsten Monate
Im Frühjahr wuchs die Wirtschaft um 1,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Im ersten Quartal gab es noch einen Einbruch von 2,1 Prozent. Für das laufende dritte Quartal hoffen einige Ökonomen auf ein Wachstum von etwa drei Prozent, auch aufgrund des anziehenden Konsums. Derzeit droht wohl keine Rezession, aber die ZEW-Ergebnisse könnten dennoch ein Warnsignal für die nächsten Monate sein. Würde sich aber insbesondere die Corona-Lage wieder deutlich verschlechtern, so könnte es im vierten Quartal wieder schwierig werden.
Derzeit profitiert die Industrie noch immer von einer steigenden Nachfrage aus Ländern wie China oder den USA. Auf der anderen Seite haben aber zahlreiche Unternehmen mit Lieferengpässen zu kämpfen. Neben Rohstoffen und Vorprodukten ist auch die Kapazität von Schiffscontainern knapp. Der Bund hat bereits das Kurzarbeitergeld wie auch die Corona-Wirtschaftshilfen bis Ende des Jahres verlängert.
Dies sollten eigentlich bis September auslaufen. Nun kam sogar mit einer sogenannten Restart-Prämie eine weitere Hilfszahlung hinzu. Im Rahmen der Überbrückungshilfen übernimmt der Bund für Unternehmen, die durch die Krise belastet sind, einen großen Teil der Fixkosten. Auch das Kurzarbeitergeld wurde auf Wunsch der Länder verlängert. Der Einzelhandelsverband HDE begrüßte dies.
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Wirtschaftsminister Peter Altmaier und Finanzminister Olaf Scholz hatten schon zuvor eine Verlängerung der Überbrückungshilfen in Aussicht gestellt und Arbeitsminister Hubertus Heil sprach sich für eine Verlängerung des Kurzarbeitergelds aus. Mit beiden Instrumenten will die Regierung die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie abfedern und Unternehmen und Arbeitsplätze sichern.
Die bisher bis Ende Juni befristete Überbrückungshilfe III wird als Überbrückungshilfe III Plus bis September fortgesetzt. Über die Restart-Prämie können Unternehmen einen höheren Zuschuss für Personalkosten bekommen. Dies ist möglich, wenn sie zum Beispiel Mitarbeitende neu einstellen oder aus der Kurzarbeit zurückholen. Für beide Förderungen müssen Unternehmen nachweisen, dass sie in einem Monat des Förderzeitraums einen durch die Pandemie bedingten Umsatzeinbruch von mindestens 30 Prozent im Vergleich zum Referenzmonat 2019 hinnehmen mussten.
Außerdem konnten wohl durch die Corona-Hilfsmaßnahmen viele Insolvenzen verhindert werden, und so ist auch weiterhin keine Pleitewelle in Sicht. Die Zahl der Firmenpleiten sank im Mai erneut. Eine große Pleitewelle, wie sie zu Beginn der Pandemie befürchtet wurde, ist weiter nicht in Sicht. Im Vergleich zum Mai 2020 sank die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um 25,8 Prozent auf 1.116. Dies gab das Statistische Bundesamt bekannt.
Sinkende Zahlen bei Firmenpleiten
Der Trend bei Firmenpleiten geht schon seit Monaten zurück. Dies hängt vor allem mit dem Aussetzen der Insolvenzantragspflicht zusammen. Im Juli lag die Zahl der Insolvenzen fast auf dem gleichen Wert wie im Vormonat und nur leicht über dem Juli 2020. Laut des Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) ging die Zahl der Firmenpleiten im Juli auf ein Rekordtief von 639 Firmen nach unten. Laut der Statistik des IWH seien dies zehn Prozent weniger als im Monat zuvor und 25 Prozent weniger als im Juli 2020.
Im Mai gab es die meisten Insolvenzen laut dem Statistischen Bundesamt im Baugewerbe und im Handel. Hier wurden 180 bzw. 168 Insolvenzverfahren eingeleitet. Bei anderen wirtschaftlichen Dienstleistungen waren es 133 Insolvenzen. Gläubiger stellen laut den Amtsgerichten wohl für Mai rund sieben Milliarden Euro an Forderungen. Vor einem Jahr waren es nun etwas mehr als drei Milliarden. Dies hat den Hintergrund, dass im Mai mehr größere Unternehmen Insolvenz beantragen mussten als im Jahr zuvor. Die Insolvenzantragspflicht für überschuldete Unternehmen war bis Ende letzten Jahres ausgesetzt. Bis April gab es noch Ausnahmen für Firmen, die auf die Auszahlung staatlicher Hilfen gewartet haben. Seit Mai gelten die Gesetze wieder ohne Ausnahmen.
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Fazit: Sorgenvoller Blick auf den Herbst
Die Inflationsrate stieg auch im Juni wieder. Zudem zeigt derzeit eine ZEW-Umfrage, dass Expertinnen und Experten wieder sorgenvoller auf die Zukunft schauen. Zudem wurden nicht nur neue Corona-Maßnahmen für den Herbst beschlossen, sondern auch das Kurzarbeitergeld und andere staatliche Hilfen verlängert.
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