Sicherheit bei Weltsparen: Fibank unter der Lupe
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 17.08.2019
Weltsparen unterhält seinen Stammsitz seit Anfang 2014 in der deutschen Hauptstadt Berlin und ermöglicht es dabei den Kunden, im aktuellen Zinstief von den attraktiven Konditionen der Festgeldkonten aus dem Ausland zu profitieren. Eine der Partnerbanken von Weltsparen ist die Fibank aus Bulgarien, die 2014 mit einigen Problemen zu kämpfen hatte. Welche das waren und ob noch heute Risiken für Kunden der Weltsparen Fibank bestehen, verraten wir hier in unserem umfangreichen Ratgeber.
Weltsparen und Fibank: Informationen zur Partnerschaft
- Weltsparen vermittelt deutsche Kunden an die bulgarische Fibank
- Kunden profitieren dabei von attraktiveren Konditionen
- Allerdings geriet die Fibank Mitte 2014 in die Schlagzeilen, konnte sich mittlerweile jedoch wieder fangen
1. Das Konzept im Detail: Welche Aufgabe erfüllt Weltsparen?
Weltsparen bringt ein interessantes Konzept mit, das für deutsche Kunden von besonders großem Nutzen sein kann: Da Festgeldkonten hierzulande mit einem Zinstief zu kämpfen haben, vermittelt Weltsparen interessierte Kunden an Kreditinstitute im europäischen Ausland, die durch kundenfreundlichere Konditionen zu überzeugen wissen. Die Einlagensicherung geht dabei zur Freude der Kunden nach europäischem Recht vonstatten, weshalb das Kapital der Kunden bis zu einer Höhe von 100.000 Euro vor unverschuldeten Verlusten abgesichert wird.
Weltsparen ermöglicht es den Kunden dabei, Festgeldkonten mit einer Laufzeit zwischen einem halben Jahr und zwei Jahren bei ausländischen Kreditinstituten zu eröffnen und dabei bis zu 100.000 Euro in einem solchen Festgeldkonto anzulegen. Dem Verbraucher winken dabei Zinssätze von bis zu 1,05 Prozent, die im Vergleich zum deutschen Durchschnittszinssatz von 0,33 Prozent weitaus höher ausfallen. Weltsparen selbst erhebt dabei ebenso wenig zusätzliche Gebühren wie die MBH-Bank, die ein Referenzkonto für einfache Zahlungswege zwischen dem Kunden und dem Kreditinstitut im Ausland zur Verfügung stellt. Alles in allem profitieren Kunden demnach von attraktiven Konditionen und einem ansprechenden Angebot an unterschiedlichen Services – das einzige Manko an diesem Konzept ist das hohe Risiko, das Kunden bei der Kapitalanlage bei ausländischen Kreditinstituten in Kauf nehmen.
2. Die Fibank unter der Lupe: Warum besteht hier Grund zur Sorge?
Die Fibank (First Investment Bank AD) gehört zu den größten Banken Bulgariens und beschäftigt von ihrem Sitz in der Hauptstadt Sofia aus rund 3.500 Mitarbeiter in mehr als 200 Filialen. Darüber hinaus ist die Fibank das größte unabhängige Kreditinstitut, das nicht zu einer international tätigen Muttergesellschaft gehört, und ist dabei laut der Klassifizierung der Bulgarischen Nationalbank eine systemrelevante Bank. Seit ihrer Gründung konnte sich die Weltsparen Fibank einer steigenden Beliebtheit erfreuen, bis sie 2007 eine Notierung an der Börse vornehmen konnte, womit sie sich den hohen Transparenzanforderungen einer börsennotierten Gesellschaft unterwirft.
Trotz der positiven Laufbahn, welche die Fibank einschlagen konnte, geriet das Unternehmen 2014 in Schieflage, als nach einer „kriminell organisierten Attacke“ die Kunden des Kreditinstitutes einen Ansturm auf die Bank vornehmen und dabei in wenigen Tagen rund 400 Millionen Euro abhoben – etwa zehn Prozent der gesamten Einlagen gingen dem Unternehmen dabei verloren. Während andere bulgarische Banken von dieser Krise weitaus schlimmer betroffen waren, geriet letztendlich auch die Fibank in Verruf, was auch Weltsparen in ein schlechtes Licht rückte. Mittlerweile ist die Gefahr jedoch weitestgehend gebannt, weshalb Kunden heute wieder getrost ihr Festgeld bei der Fibank hinterlegen können – so lange eine Gefahr für die Kunden bestand, wurde die Weltsparen Fibank mit ihrem Angebot aus dem Pool entfernt, um weiterhin einen sicheren Umgang mit Kundengeldern gewährleisten zu können.
3. Das Sicherheitsumfeld hinter Weltsparen und Fibank
Unabhängig von den Widrigkeiten, mit denen die Fibank im vergangenen Jahr zu kämpfen hatte, treten Kunden Weltsparen nach wir vor eher skeptisch gegenüber, was nicht zuletzt am Sicherungsumfeld des Unternehmens liegen kann. Während dabei die Einlagensicherung durch EU-Recht bis zu einer Höhe von 100.000 Euro pro Kunde gewährleistet ist, obliegt die Regulierung den entsprechenden Partnerbanken. Bevor Kunden sich also für ein Festgeldkonto bei einem ausländischen Anbieter entscheiden, sollten sie dessen Regulierungsumfeld genau unter die Lupe nehmen und dabei sicherstellen, dass ihr Geld beim entsprechenden Unternehmen gut aufgehoben ist – in diesem Fall können Kunden auch bei Weltsparen Bulgarien ihr Geld guten Gewissens hinterlegen.
Selbstverständlich ist auch trotz umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen kein Kreditinstitut vor Insolvenz geschützt – gerade dann, wenn Staatspleiten oder kriminelle Machenschaften eine Rolle spielen, wie es auch bei der Weltsparen Fibank im Sommer 2014 der Fall war. Trotzdem geben zuverlässige Regulierungen und vertrauenswürdige Einlagensicherungen dem Kunden ein gutes Gefühl und schützen dabei selbstverständlich auch vor unverschuldeten Verlusten und Datenklau.
Fazit: Die Fibank ist kein Risikofaktor mehr
Kunden sind aus gutem Grund um ihr Geld besorgt, wenn sie es in einem Festgeldkonto bei einem ausländischen Kreditinstitut anlegen: Ihr hart verdientes Kapital soll schließlich nicht durch mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen im Falle einer Insolvenz oder bei ähnlichen „Katastrophen“ verloren gehen. In Bezug auf die Fibank, mit der Weltsparen zusammenarbeitet, müssen Kunden jedoch keine Angst um ihr Geld haben: Obwohl die Fibank im Sommer 2014 kurzzeitig aufgrund krimineller Machenschaften in Schieflage geriet, hat kein Kunde sein Kapital verloren. Hätte das Unternehmen trotzdem Insolvenz anmelden müssen, hätte die Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro nach EU-Recht gegriffen – trotzdem sollten Kunden das Regulierungsumfeld ihres favorisierten Kreditinstitutes beachten, bevor Sie Ihr Festgeldkonto endgültig eröffnen, um auch bei Weltsparen Bulgarien ihr Geld guten Gewissens anlegen zu können.