Wirtschaftsweise senken Konjunkturprognose
Zuletzt aktualisiert & geprüft: 15.06.2021
Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, meist die Wirtschaftsweisen genannt, senkt seine Konjunkturprognose für 2021, da er eine dritte Welle der Corona-Pandemie befürchtet. Dies könnte die Wirtschaftserholung verzögern. Noch vor einigen Monaten gingen die Experten von einer schnelleren Erholung aus. Aktien oder CFDs auf Basiswerte wie Indizes oder Aktien finden Trader, laut unserem XTB Test, auch bei XTB.
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Im letzten Jahr bracht die deutsche Wirtschaft um fast fünf Prozent ein. Die Wirtschaftsweisen gehen nun für 2021 nur noch von einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 3,1 Prozent aus. Im Herbst sagten sie noch 3,7 Prozent voraus. Die aktuellen Aussichten sind damit schlechter als zuletzt erwartet. Im ersten Quartal erwarten die Experten aufgrund von steigenden Infektionszahlen und Lockdown-Beschränkungen einen Rückgang beim BIP von zwei Prozent.
Mit Blick auf das Gesamtjahr sind die Ökonomen etwas optimistischer als die Bundesregierung. Diese geht für 2021 derzeit von einem Wachstum von drei Prozent aus. Die Wirtschaftsweisen halten die deutsche Wirtschaft aber weiter für sehr stabil. Vor allem die Industrieproduktion läuft wieder sehr gut, was auch auf die starke Nachfrage aus Ländern wie China zurückzuführen ist. Zudem funktionieren anders als im letzten Frühjahr die internationalen Lieferketten größtenteils. Allerdings sehen die Wirtschaftsweisen beispielsweise bei personennahen Dienstleistungen weiter eine angespannte Situation, die sich zulasten des BIP auswirken könnte.
Dritte Corona-Welle große Gefahr
Vor allem die dritte Corona-Welle ist für die Wirtschaftsweisen ein großer Risikofaktor für die Konjunktur in Deutschland. Diese könnte weitere Einschränkungen und vielleicht sogar Betriebsschließungen in der Industrie zur Folge haben. Würde sich der Lockdown um ein Quartal verlängern, erwarten die Experten, dass das Wirtschaftswachstum nochmals um einen Prozentpunkt fällt. Bei einer Verlängerung um einen Monat wären die negativen Effekte geringer. Spätestens ab Sommer sollte sich die wirtschaftliche Lage aber wieder verbessern.
Laut der Wirtschaftsweisen Veronika Grimm, Inhaberin des Lehrstuhls für Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universtität Erlangen-Nürnberg, hat auch die Verzögerung der Impfkampagne durch den Stopp des AstraZeneca-Impfstoffs Auswirkungen auf die Wirtschaft. Dies könnte zur Folge haben, dass die Hilfsmaßnahmen verlängert werden müssen und es auch mehr Insolvenzen geben könnte.
Allerdings könnte der Ausfall von AstraZeneca mittelfristig durch andere Vakzine ersetzt werden. Beispielsweise könnte im Laufe des Jahres auch der Impfstoff von Johnson & Johnson, der in den USA bereits, wie der Impfstoff von Moderna, zugelassen ist, genutzt werden. Gibt es Fortschritte bei den Impfungen, ist dies aus Sicht von Grimm eine große Chance für die Konjunktur.
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Generell fordern die Wirtschaftswissenschaftler, dass die Impfkapazitäten besser genutzt werden. Beim Impfstart war die Verfügbarkeit der Impfstoffe ein bremsender Faktor. Nun sollten die Kapazitäten besser genutzt und bald auch Arztpraxen in die Impfungen einbezogen werden. Laut Grimm muss die Zahl der täglichen Impfungen in den Impfzentren um 50 Prozent gesteigert werden. Nur so könne das Ziel der EU, bis Ende September 70 Prozent aller Erwachsenen zu impfen, erreicht werden.
Spätestens nach dem zumindest vorübergehenden Stopp des AstraZeneca-Impfstoffs ist es mehr als unklar, ob das EU-Ziel in Deutschland erreicht werden kann. Würde der Impfstoff von AstraZeneca dauerhaft wegfallen, stehen nach Berechnungen des Sachverständigenrats im zweiten Quartal 22 Prozent weniger Impfstoffe zur Verfügung und im zweiten Quartal 27 Prozent weniger. Die Impfstrategie wirkt sich damit laut dem Sachverständigenrat direkt auf die Wirtschaft aus.
Wird die Bevölkerung schneller geimpft als erwartet, könnte sich dies positiv auf die Wirtschaft auswirken. Zudem könnten es schneller Lockerungen geben. Zum Jahreswechsel 2021/22 könnte die Wirtschaft dann wieder das Vorkrisenniveau erreichen. Die Wirtschaftsweisen gehen für 2022 von einem Wirtschaftswachstum von vier Prozent aus.
Höhere Inflation erwartet
Die Wirtschaftsweisen gehen zudem von einer Inflation von über zwei Prozent aus. Die Experten erwarten eine Teuerungsrate von durchschnittlich 2,1 Prozent. Im letzten Jahr lag die Inflationsrate einige Monate lang im negativen Bereich. Anfang des Jahres stieg die Inflationsrate dann deutlich und erreichte nach nur einem Prozent im Januar im Februar ein Plus von 1,3 Prozent. Der Sachverständigenrat führt die höhere Inflation auf das Ende der vorübergehen Mehrwertsteuersenkung, höhere Energiepreise und auf die neue CO2-Abgabe zurück.
Viele Bundesbürger sparten im letzten Jahr viel Geld. Denkbar ist, dass sie diese Ersparnisse früher oder später in Investitionen verwandeln. Dann entsteht im Laufe des Jahres eine höhere Nachfrage nach Waren und Dienstleistungen, beispielsweise wenn Handel und Gastronomie wieder vollständig öffnen. Dies könnte aber auch höhere Preise zur Folge haben. Daher gehen die Wirtschaftsweisen auch für 2022 von einer Inflationsrate von 1,9 Prozent aus. Wenn sich bis dahin aber die Wirtschaft deutlich erholt hat, wird sich der Staat wohl wieder zurückziehen und keine weiteren Hilfsgelder zahlen.
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Zudem gehen wohl auch die Wirtschaftsweisen davon aus, dass die Zahl der Insolvenzen in diesem Jahr steigen wird. Die Folgen für die Finanzmärkte sind aus ihrer Sicht aber kalkulierbar. Die Sachverständige Monika Schnitzer erwartet keine größeren Auswirkungen einer Insolvenzwelle auf den Finanzsektor. Viele Unternehmen, darunter auch Banken, verfügen mittlerweile über mehr Eigenkapital. Banken seien zudem bei der Kreditvergabe vorsichtiger. Im letzten Jahr gab es 16 Prozent weniger Insolvenzen als im Jahr zuvor, was auf die Aussetzung der Insolvenzantragspflicht zurückzuführen ist. Diese wurde zuletzt bis Ende April verlängert.
Mit Blick auf den Arbeitsmarkt gehen die Wirtschaftsweisen in diesem Jahr von einer Arbeitslosenquote von 5,9 Prozent aus. Dies wäre ein ähnlicher Wert wie im Vorjahr. Im nächsten Jahr könnte die Arbeitslosenquote dann auf 5,3 Prozent sinken.
Wirtschaftsweisen zuletzt selbst in den Schlagzeilen
Im Übrigen geriet der Sachverständigenrat kürzlich auch selbst in die Schlagzeilen. Lars Feld, Professor für Wirtschaftspolitik an der Universität Freiburg, gehört nicht mehr zu dem Gremium. Neben Veronika Grimm sind Monika Schnitzer, Achim Truger und Volker Wieland die aktuellen Mitglieder. Schnitzer ist Inhaberin des Lehrstuhls für Komparative Wirtschaftsforschung an der Ludwig-Maximilians-Universität München, Truger Professor für Sozioökonomie an der Universität Duisburg-Essen und Wieland Professor für Monetäre Ökonomie an der Goethe-Universität Frankfurt.
Über die Nachfolge von Lars Feld, der zuletzt der Vorsitzende des Sachverständigenrats war, wurde noch nicht entschieden. Die vier aktuellen Mitglieder müssen zunächst eine neue Chefin oder einen neuen Chef wählen, konnte aber in Gesprächen noch keine Einigung erzielen. Feld schied nach zwei Amtszeiten und zehn Jahren aus dem Amt aus. Die Union war für eine dritte Amtszeit, während die SPD ihr Veto einlegte.
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Die Wirtschaftsweisen senken ihre Konjunkturprognose für 2021, insbesondere vor Sorgen aufgrund einer dritten Corona-Welle. Kommen jedoch Impfungen rascher voran, kann es bald zu Lockerungen kommen, was sich positiv auf die Wirtschaft auswirken könnte. Die Experten gehen zudem von einer steigenden Inflationsrate aus.
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